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Die Papiermaschine ist eine Maschine zur Herstellung von Papier Karton oder Pappe Inhaltsverzeichnis 1 Langsiebpapiermaschine 1 1 Start 2 Andere Konstruktionsprinzipien 3 Sektionen 3 1 Konstantteil 3 2 Siebpartie 3 3 Pressenpartie 3 4 Trockenpartie 3 5 Aufrollung 3 6 Ausrustung 3 7 Qualitatssicherung 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 QuellenLangsiebpapiermaschine Bearbeiten nbsp Schematische Darstellung einer Langsiebpapiermaschine nbsp Papiermaschine fur den Laborbetrieb nbsp Fourdrinier MaschineDie Langsiebpapiermaschine wurde 1798 von dem Franzosen Nicholas Louis Robert erfunden Patent am 18 Januar 1799 An dem Prinzip seiner Papiermaschine hat sich seither nichts verandert Eine Fasersuspension wird uber ein Schopfrad und einen Stoffauflauf auf ein Schuttelsieb die Siebpartie aufgebracht und entwassert heutzutage mit Vakuumsaugern Das grob entwasserte aber noch nasse Papier wird anschliessend durch Presswalzen geleitet und durch die heutzutage mit dampfbeheizten Trockenzylindern versehene Trockenpartie weiter getrocknet Eine moderne Papiermaschine produziert in einer Stunde mehr als die Jahresproduktion einer Papiermaschine des 19 Jahrhunderts Die Abmessungen liegen derzeit bei etwa 12 m Arbeitsbreite und einer Gesamtlange von uber 100 m die Gesamthohe entspricht mehr als 2 Stockwerken Die Produktionsgeschwindigkeit betragt 1800 m min fur Zeitungs und Tissuepapiere Schnellere Anlagen sind in der Einfuhrungsphase Aktuell stossen moderne Papiermaschinen bis zu 2000 m min aus nicht nur kurzfaseriges Zeitungspapier sondern hauptsachlich Testliner Start Bearbeiten Der Start einer Langsiebmaschine ist ein langerer Ablauf der damit beginnt dass erstens die gereinigte Siebpartie lauft und standig mit Stoffemulsion bedeckt ist ohne dass schon Papier produziert wird zweitens die nachgelagerten einzelnen Komponenten aufgeheizt werden und auf eine etwas hohere Geschwindigkeit als die Siebpartie beschleunigt werden Je weiter zum Ende eine Maschinenpartie in der Papiermaschine angeordnet ist umso hoher ist ihre Geschwindigkeit immer etwas hoher als die vorherige Maschinenpartie Wenn alle Vorbereitungen abgeschlossen sind wird am Ubergang der Siebpartie zur ersten Pressenpartie mittels eines feinen senkrechten Wasserstrahles ein schmaler Streifen des noch sehr feuchten Papiers von der Gesamtbreite der ubrigen Papierbahn getrennt und mittels einer maschinellen Vorrichtung oder von Hand in den Zulauf der ersten Pressenpartie geworfen Dieser schmale Streifen durchlauft die gesamte Papiermaschine wird gepresst getrocknet geglattet und am Ende auf dem Tambour aufgewickelt Sobald dieser schmale Streifen am Tambour angekommen ist wird die Breite des Papierstreifens erhoht indem der senkrechte Wasserstrahl zugig uber die gesamte Breite der Papierbahn zuruckgefuhrt wird und somit ein immer breiterer Streifen Papier von der Siebpartie in die nachfolgende Pressenpartie gelangt Andere Konstruktionsprinzipien BearbeitenWeitere Konstruktionsformen sind die Rundsiebpapiermaschine des Englanders John Dickinson als Erfinder Konstrukteur der ersten RSPM gilt der Brite Joseph Bramah erste Veroffentlichung 1805 und die 1881 von Max Sembritzki dem Direktor der osterreichischen Papierfabrik Schloglmuhl Bezirk Neunkirchen erfundene Bogenschopfmaschine Weiterhin gab es diverse Versuche Bogenschopfmaschinen zu entwickeln die den Vorgang des Handschopfens zu imitieren geeignet waren jedoch ohne Erfolg Die Bauweise einer Papiermaschine hangt vom jeweils zu produzierenden Papiertyp ab und kann dementsprechend sehr unterschiedlich sein Grundsatzlich mussen die Funktionsprinzipien Langsieb Rundsieb kombiniert Langsieb und Rundsieb zusammen siebfrei und die Gruppierung innerhalb der Maschinen in Blattbildungszone Pressenzone und Trocknungszone beachtet werden Innerhalb der Untergruppen gibt es wiederum Unterscheidungsmoglichkeiten die sich speziell auf die Technologie der Blattbildung Schuttelsieb Schragsieb Duoformer Gegenstrom Gleichstromprinzip der Presse Presswalzen Saugpresswalze Schuhpresse oder auf die Art der Uberfuhrung und Trocknung Selbstabnahmemaschine Durchstromtrockner beziehen Das alteste Funktionsprinzip ist die Langsiebmaschine mit horizontalem Sieblauf Entwasserungswalzen foils Saugkasten und einer Gautsche Die Trockenpartie wird erstmals durch Bryan Donkin und Henry Fourdrinier an eine Papiermaschine angesetzt Lange Zeit nennt man deshalb die Langsiebpapiermaschine mit dampfbeheizter Trockenpartie auch Fourdrinier Maschine Neben der klassischen Langsiebpapiermaschine mit einem Stoffauflauf und Siebentwasserung werden derzeit auch Papiermaschinen mit Jetformern siebfreie Maschine oder wasserfreien Blattbildnern nach dem elektrostatischen Prinzip betrieben Maschinen fur die Fertigung von Wertzeichenpapier Geldpapier Aktienpapiere stellen haufig eine Kombination aus verschiedenen Grundbauformen dar Sektionen BearbeitenKonstantteil Bearbeiten Mit der Bezeichnung Konstantteil werden alle Anlagenteile zwischen Misch bzw Maschinenbutte und Stoffauflauf der Papiermaschine zusammengefasst Der Konstantteil dient dazu die Stoffaufbereitung mit dem Stoffauflauf der Papiermaschine zu verbinden Die Stoffsuspension wird in diesem Bereich auf die erforderliche Stoffdichte verdunnt Die Stoffdichte in diesem Bereich betragt zwischen ca 0 03 und 1 5 Da in diesem Stoffdichtebereich eine einfache Entfernung von Verunreinigungen moglich ist ist der Konstantteil meist mit einer Dunnstoffsortierung ausgerustet 1 Siebpartie Bearbeiten Die Siebpartie einer Langsiebpapiermaschine besteht aus dem Stoffauflauf verschiedenen Entwasserungselementen wie Streichleisten und Unterdrucksaugern sowie gegebenenfalls einem Egoutteur bzw Hybrid Former Nach der Verdunnung und Sortierung der Faserstoffsuspension im Konstantteil muss die Suspension gleichmassig in Papierbahnbreite dem Blattbildungsteil der Siebpartie zugefuhrt werden Dies ist die Aufgabe des Stoffauflaufs Die Entwasserungselemente dienen der Entfernung des Suspensionswassers Der Egoutteur bzw Hybrid Former ist fur die Herstellung einer gleichmassigen Oberflache mit feiner Struktur verantwortlich Nach der Siebpartie liegt ein Trockengehalt von bis zu 24 vor 2 Pressenpartie Bearbeiten In der Pressenpartie wird das feuchte Faservlies von einem Abnahmesauger Saugwalze oder statisches Unterdruckelement auf den Pressfilz abgegautscht Die Aufgabe des Pressfilzes ist der Transport der Faserstoffbahn durch Pressnips verschiedener Modifikationen Der Trockengehalt der Bahn betragt nach der Pressenpartie bis zu 55 In den Pressnips kann die Papierbahn sogar einen Trockengehalt von ca 70 erreichen Jedoch wird die Bahn durch die Kapillarwirkung ruckbefeuchtet Die Pressenpartie ist die letzte Sektion mit der mechanisch entwassert wird 3 Trockenpartie Bearbeiten nbsp Papiermaschine Trocknungs und Aufrollungsphase im ProduktionsprozessDie Trockenpartie ist verantwortlich fur das Erreichen des Endfeuchtegehaltes der Papierbahn Dieser steht im Gleichgewichtszustand zur Umgebungsluft Papier ca 4 bis 6 bzw Karton und Pappe 8 bis 12 In der Regel handelt es sich dabei um eine thermische Trocknung mithilfe von dampfbeheizten Trockenzylindern In der Trockenpartie befindet sich auch gegebenenfalls noch eine Leim bzw Filmpresse oder sonstige Veredelungseinheiten zur Hydrophobierung der Papierbahnoberflache Jedoch konnen diese Bauteile auch offline also nach der Maschine zum Einsatz kommen 4 In der Regel schliesst die Trockenpartie mit einem wassergekuhlten Walzenpaar ab um das aufgeheizte Papier wieder auf Raumtemperatur zu bringen Aufrollung Bearbeiten Im Aufrollungsbereich der Papiermaschine befindet sich die Aufrollung der Papierbahn auf einen sogenannten Tambour Das Gewicht des Tambour reicht von 3 t bis ca 150 t Das Rohpapier ist nun bereit fur die Weiterverarbeitung z B im Kalander oder fur den Strichauftrag Ausrustung Bearbeiten Rollenschneider Im Rollenschneider Umroller wird der Tambour eingelegt und mittels Schneidemesser bei bis zu 3000 m min in kleinere Rollen geschnitten und evtl innen und aussen gedreht Bauarten sind der Trag und der Stutzwalzenroller 5 Querschneider Querschneider schneiden die Tamboure optional auch Rollen aus dem Umroller auf vordefinierte Formate Es gibt sie einmal mit einer Quermesserpartie Simplex die nur ein Format auf einmal schneiden kann und mit zwei Schneidepartien Duplex in der man zeitgleich zwei verschiedengrosse Formate schneiden kann Die maximale Geschwindigkeit liegt bei ca 2200 m min 6 Fur dickere Materialstarken Pappe Filterschichten werden auch Wasserstrahlschneider eingesetzt Qualitatssicherung Bearbeiten In der Papiermaschine konnen mehrere Messrahmen mindestens einer vor der Aufrollung installiert sein Diese erfassen uber die komplette Bahnbreite verschiedene Werte die je nach Papiersorte definiert werden Diese Werte sind flachenbezogene Masse Feuchte Dicke Bahnbreite Opazitat Glatte Weissgrad Nuancierung und Rohdichte bzw spezifisches Volumen Zur weiteren Qualitatssicherung werden von jedem fertigen Tambour Proben genommen und getestet Siehe auch BearbeitenFlachengewichtsregelung Liste von Papiermaschinen HerstellernLiteratur BearbeitenR H Clapperton The Paper making Machine Its invention evolution and development Pergamon Press Oxford 1967 Herbert Holik Handbook of Paper and Board Wiley VCH Weinheim 2006 J H Bos Das Papierbuch Handbuch der Papierherstellung ECA Pulp amp Paper Houten 2006 ISBN 90 01 40258 5 gilt als Standardwerk Papiermacher Taschenbuch Dr Curt Haefner Verlag Heidelberg 2003 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Papiermaschine Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenQuellen Bearbeiten Taschenbuch Papiertechnologe 9 Auflage Dr Curt Haefner Verlag Heidelberg 2007 S 143 f Taschenbuch Papiertechnologe 9 Auflage Dr Curt Haefner Verlag Heidelberg 2007 S 154 Taschenbuch Papiertechnologe 9 Auflage Dr Curt Haefner Verlag Heidelberg 2007 S 164f Taschenbuch Papiertechnologe 9 Auflage Dr Curt Haefner Verlag Heidelberg 2007 S 178 f Taschenbuch Papiertechnologe 9 Auflage Dr Curt Haefner Verlag Heidelberg 2007 S 233 f Taschenbuch Papiertechnologe 9 Auflage Dr Curt Haefner Verlag Heidelberg 2007 S 238 f Normdaten Sachbegriff GND 4173212 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Papiermaschine amp oldid 234183115