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Die Papiermuhle war zuvor eine Pulvermuhle dann eine mit Wasserkraft betriebene Papiermanufaktur und spater eine Pappenfabrik an der Glems oberhalb des Markgroninger Stadtteils Talhausen Wohnhaus der PapiermuhleStandort der Pulvermuhle in der gesudeten Forstkarte von 1682 1 Ol und Lohmuhle auf der Gruninger Aussfeldkarte links der Glems von 1752 Der Muhlkanal rechts der Glems ist nicht eingezeichnet Gebaude und Muhlgraben der Papiermuhle auf der Urflurkarte 1831 Familie Friederich vor dem 1911 erbauten 1969 aufgegebenen und 1971 abgerissenen FabrikgebaudeRest des Wehrs am Abzweig des zugeschutteten Muhlkanals Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Startschwierigkeiten 1 2 Aufschwung und Niedergang 2 Relikte 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte BearbeitenStartschwierigkeiten Bearbeiten Die Papiermuhle wurde im Jahr 1787 anstelle der 1662 erbauten und spater durch eine Ohl und Lohmuhl ersetzten Pulvermuhle zwischen den Gewannen Kuhlenbronn und zu Thalhausen errichtet 2 Seit 1788 stellte hier der aus Enzberg Muhlacker stammende Papiermuller Antonius Boden aus eingeweichten Lumpen die mit Wasserkraft zerfasert wurden handgeschopftes Papier her Trotz Steuernachlassen reicher Mitgift und einer Burgschaft seines Schwiegervaters Andreas Schell konnte der erste Papierer Markgroningens die erforderlichen Investitionen jedoch nicht refinanzieren und ging alsbald in Insolvenz Dieses Schicksal ereilte auch fast seinen Burgen der sich schwer tat einen soliden Nachfolger als Pachter zu finden und die Papiermuhle 1801 fur 2800 Gulden an den Pappier Fabricant Theodor Kober aus Pfullingen verkaufte 3 Anfang 1803 erwarb Jakob Dachtel den Betrieb und die Halfte einer etwas weiter flussaufwarts im Gewann Kuhlenbronnen gelegenen Hanfreibe fur 4000 Gulden um sie seinem angehenden Schwiegersohn Immanuel Farber aus Dettingen an der Erms zu ubertragen Aufschwung und Niedergang Bearbeiten Immanuel Faerber war der erste Markgroninger Papierer der eine wirtschaftliche Produktion erzielte und den Betrieb zu den bedeutenderen Papiermuhlen in Wurttemberg machte Er hatte zwei Butten zur Verfugung und beschaftigte sechs Arbeiter die insbesondere Flies und Druckpapier herstellten Die Oberamtsbeschreibung von 1859 fuhrt allerdings nur noch zwei bis drei Mitarbeiter auf obwohl der Betrieb damals auch die Untere Lohmuhle zunachst der Papiermuhle und eine Hanfreibe umfasste 4 Die Pappenfabrik ist im Laufe des 19 Jahrhunderts zweimal abgebrannt und neu aufgebaut worden Nach 1860 wurden hier Pappendeckel auf der Basis von Altpapier hergestellt Nach einem erneuten Brand im Jahr 1911 wurde ein neues Fabrikgebaude erstellt und das bis dahin verwendete mittelschlachtige Zellenrad durch eine Francis Turbine ersetzt Die Fabrik befand sich seit 1897 im Besitz der Familie Friederich die sich anfangs auf Schuhsohlen und Ruckwande fur Radiogerate spezialisierte Zuletzt produzierte sie taglich vier bis funf Tonnen Kisten und Hartpappe Die Fabrik geriet 1967 in Konkurs und wurde 1969 geschlossen 1971 wurde das Fabrikgebaude abgerissen der Muhlkanal verfullt und das Wehr beseitigt Relikte BearbeitenHeute stehen nur noch die einst zur Fabrik gehorenden Wohnhauser Papiermuhle 1 und 3 Die abgebildete Papiermuhle 3 steht unter Denkmalschutz Auf die ehemalige Papiermuhle und ihre damaligen Besitzer weist die Turinschrift der Papiermuhle 1 hin Immanuel Faerber C atharina Faeberin 1811 Zwischen den beiden Wohnhausern befindet sich eine eingelassene Bodenplatte die auf den Muhlenbrand und den anschliessenden Wiederaufbau hinweist In der Glems finden sich noch Reste des Wehrs am ehemaligen Abzweig des zugeschutteten Muhlkanals Siehe auch Bearbeiten Hauptartikel Glemsmuhlen Hauptartikel Stadtgeschichte von Gruningen Liste der Kulturdenkmale in MarkgroningenLiteratur BearbeitenPetra Schad Papier fur Wurttembergs Residenzen In Muller Muhlen Wasserkraft Band 5 der Reihe Durch die Stadtbrille Geschichte und Geschichten um Markgroningen hrsg v Arbeitskreis Geschichtsforschung Heimat und Denkmalpflege Markgroningen Markgroningen 1995 S 148 161 Petra Schad Vom Lumpen zum Kulturtrager Herstellung und Geschichte des Papiers unter Berucksichtigung der Markgroninger Papiermuhle In Ludwigsburger Geschichtsblatter Heft 53 1999 S 95 108 Thomas Schulz Muhlenatlas Baden Wurttemberg Bd 3 Die Muhlen im Landkreis Ludwigsburg Verlag Manfred Hennecke Remshalden Buoch 1999 ISBN 3 927981 63 X Informationstafel am GlemsmuhlenwegEinzelnachweise Bearbeiten Die 1682 von Andreas Kieser erstellte Forstkarte fur das Herzogtum Wurttemberg ist gesudet Suden ist oben Quelle Forstkarte 159 leo bw de Fotoarchiv des Landesmedienzentrums Baden Wurttemberg Siehe Kiesersche Forstkarte von 1682 und Aussfeldkarte von 1752 landesarchiv bw de N 1 Nr 85 und Petra Schad Papier fur Wurttembergs Residenzen In Muller Muhlen Wasserkraft Band 5 der Reihe Durch die Stadtbrille Geschichte und Geschichten um Markgroningen hrsg v Arbeitskreis Geschichtsforschung Heimat und Denkmalpflege Markgroningen Markgroningen 1995 S 148 Siehe Petra Schad Papier fur Wurttembergs Residenzen In Muller Muhlen Wasserkraft Band 5 der Reihe Durch die Stadtbrille Geschichte und Geschichten um Markgroningen hrsg v Arbeitskreis Geschichtsforschung Heimat und Denkmalpflege Markgroningen Markgroningen 1995 S 150ff Oberamtsbeschreibung Ludwigsburg 1859 Kapitel Markgroningen WikisourceWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Papiermuhle Markgroningen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Glemsmuhlen Album mit Bildern Videos und Audiodateien Glemsmuhlenweg Karten und Muhlenbeschreibungen auf der Webseite der Stadt Leonberg Abgerufen am 7 Februar 2023 48 911663888889 9 0624361111111 Koordinaten 48 54 42 N 9 3 44 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Papiermuhle Markgroningen amp oldid 230893196