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Palazzo Regale ist eine Installation des deutschen Kunstlers Joseph Beuys 1921 1986 die er im Dezember 1985 fur eine temporare Ausstellung im Museo di Capodimonte in Neapel einrichtete Die Ausstellungseroffnung fand einen Monat vor seinem Tod am 23 Dezember 1985 statt Die Installation wurde 1991 von der Kunstsammlung Nordrhein Westfalen in Dusseldorf angekauft Inhaltsverzeichnis 1 Das Werk 2 Rezeption 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseDas Werk BearbeitenBeuys arrangierte in einem grossen Marmorsaal des Palastes zwei Vitrinen aus Messing die er gezielt aufeinander ausrichtete Uberdies versah er den Raum mit sieben rechteckigen Messingtafeln schimmernd mit Fingerspuren die er asymmetrisch an den Wanden verteilte Die Vitrinen und Messingtafeln wurden von Wenzel Beuys mit Dammarfirnis und darin aufgelostem Goldstaub bestrichen so dass sie wie blinde Spiegel wirkten 1 In der vorderen Vitrine ist ein Eisenguss des Kopfes aus der Arbeit Strassenbahnhaltestelle in Venedig aus dem Jahr 1976 zu finden sowie ein Luchsmantel gefuttert mit blauer Seide den Beuys bei seiner Performance Titus Andronicus Iphigenie 1969 im Rahmen der experimenta 3 in Frankfurt am Main trug des Weiteren finden sich in dieser Vitrine zwei Konzertbecken sowie das Gehause eines Tritonshorns s a Triton das auch als Blasinstrument verwendet werden kann Beuys benutzte die Schnecke als Signalhorn im Oktober 1971 um nach einer Besetzung des Sekretariats der Dusseldorfer Kunstakademie den Erfolg seines Kampfes gegen den Numerus clausus zu feiern Der Kopf geht wohl ursprunglich auf eine Arbeit zuruck die seine Schulerin Beatrix Sassen 1963 gefertigt hatte 2 Die zweite Vitrine die in die Nahe der Wand des Raumes platziert war beinhaltet einen graugrunen Rucksack mit einem Filzkeil in der Seitentasche drei elektrische Klammern mit Kupferdrahten zwei grosse Nadeln sowie zwei Spazierstocke aus Kupfer drei vertrocknete Scheiben Schinken und ein grosses Stuck Speck Die in den Assemblagen versammelten Objekte verweisen auf sein Gesamtwerk und konnen uber ihre Thematik hinaus als ruckblickende Inszenierung der eigenen Ideen und der asthetischen Tatigkeit des Kunstlers gelesen werden 3 Rezeption Bearbeiten Palazzo Regale ist die letzte grosse Arbeit von Joseph Beuys Regale bedeutet dem Konig gebuhrend Regalien ist die Bezeichnung fur die koniglichen Hoheitsrechte seit dem 11 Jahrhundert Viele Betrachter begriffen das Werk als ein Resumee oder Testament des Kunstlers Beuys ausserte sich in seinem letzten Interview mit dem Journalisten Michele Bonuomo im Dezember 1985 dazu Mir geht es nicht um die Macht im institutionellen Sinne oder noch schlimmer um ein monarchisches Konzept das heisst eine Sache die mit dem Palazzo Regale mit der Idee der staatlichen Herrschaft zu tun hat Den Palast den wir zuerst erobern und dann wurdig zu bewohnen haben ist der Kopf des Menschen unser Kopf Die Idee des Palazzo Regale war in sehr vielen meiner vorhergehenden Arbeiten enthalten in dieser Arbeit ist die symbolische Komponente sehr stark denn ich wollte zwei in meinem Werk stets gegenwartige Elemente hervorheben von denen ich glaube dass sie in jeder Handlung des Menschen enthalten sein sollten sowohl das Feierliche der Selbstbestimmung des eigenen Lebens und der eigenen Gesten als auch die Bescheidenheit unserer Handlungen und unserer Arbeit in jedem Augenblick Das ganze kommt aber ohne grosses Aufheben zum Ausdruck ja auf eine sehr stille Weise 4 Literatur BearbeitenKunstsammlung Nordrhein Westfalen Hrsg Einblicke Das 20 Jahrhundert in der Kunstsammlung Nordrhein Westfalen Dusseldorf Hatje Kantz Verlag Dusseldorf 2000 ISBN 3 7757 0853 7 Uwe M Schneede Die Geschichte der Kunst im 20 Jahrhundert C H Beck Munchen 2001 KulturStiftung der Lander Hrsg Kunstsammlung Nordrhein Westfalen Joseph Beuys Palazzo Regale Berlin Dusseldorf 1992 PATRIMONIA 42 Weblinks BearbeitenKunstsammlung NRW Abbildung Palazzo Regale erste Vitrine der Ausstellung Einzelnachweise Bearbeiten KulturStiftung der Lander Hrsg Kunstsammlung Nordrhein Westfalen Joseph Beuys Palazzo Regale Berlin Dusseldorf 1992 PATRIMONIA 42 S 66 OLG Dusseldorf Urteil vom 21 Oktober 2003 Az I 20 U 170 02 Webseite in der Datenbank openjur de abgerufen am 30 Dezember 2015 Uwe M Schneede Die Geschichte der Kunst im 20 Jahrhundert C H Beck Munchen 2001 S 245 Stachelhaus Joseph Beuys S 202 f Normdaten Werk GND 4302596 1 lobid OGND AKS VIAF 191964931 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Palazzo Regale amp oldid 184810287