www.wikidata.de-de.nina.az
Palazzo Pisani a Santo Stefano ist ein Palast in Venedig in der italienischen Region Venetien Er liegt im Sestiere San Marco mit Blick auf den Rio del Santissimo Es grenzen der Palazzetto Pisani und der Palazzo Morosini mit Blick auf den Campo Pisani angrenzend an den Campo Santo Stefano an Der Palast ist der Sitz des Conservatorio Benedetto Marcello Hauptfassade des Palazzo Pisani a Santo Stefano Die letzte grosse Restaurierung wurde von Girolamo Frigimelica dem Architekten der Familie Pisani durchgefuhrt derselbe der die imposante Villa Pisani in Stra entworfen hat Der Zweck dieses Gebaudes war ein ausgesprochen feierlicher Die Adelsfamilie Pisani damals die reichste der Stadt wollte einen Palast der ihrer Grossartigkeit wurdig war in der Breite zunehmend von den angrenzenden Hausern bis zum Canal Grande Dort sollten beruhmte Leute Herrscher und Fursten weilen Die Chronisten sprechen von der Grossartigkeit der Mobel und Dekorationen von der Galerie voller Gemalde der angesehensten Maler Die enorme Fassade des Palastes die von einigen wegen ihres Prunkes kritisiert wurde wird von zwei grossen Bogen uber dem Eingangsportal belebt Benedetto Marcello Am Palazzo Pisani ist bemerkenswert nur der Mut des alten Eigentumers so viel Geld auszugeben Pietro Selvatico Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Bau 1 2 Erweiterung 2 Beschreibung 2 1 Fassaden 2 2 Grundriss 2 3 Innenraume 3 Bibliothek 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte BearbeitenBau Bearbeiten 1525 lebten die Pisanis schon in der Gegend von Santo Stefano aber der Bau des Palastes begann erst in den Jahren 1614 1615 1 Der erste Kern entwickelte sich zum Teil wo ein Haus stand das sich schon im Eigentum der Familie befand erworben durch Erbe zum Teil wo andere benachbarte Hauser hinzugekauft wurden um dieses Wohnhaus zu errichten 1 Alvise Pisani der Bauherr entschied sich nicht einen Architekten mit der Uberwachung der Baustelle zu beauftragen sondern dies selbst zu tun und die Handwerker direkt anzusprechen vielleicht weil es zu dieser Zeit keine grosse kunstlerische Personlichkeit in Venedig gab 1 1634 zerstorte ein Erdbeben einen Teil des Wohnhauses der dann wieder aufgebaut werden musste Man denkt dass fur den Wiederaufbau des Gebaudes der auf romische Art realisiert wurde moglicherweise der beste Mann seiner Zeit Bortolo da Venezia auch Il Manopola genannt kontaktiert wurde 1 Im 18 Jahrhundert schrieb Vincenzo Maria Coronelli den Bau des Palastes Jacopo Sansovino zu 1 Erweiterung Bearbeiten 1728 betraute die Familie Pisani Gerolamo Frigimelica mit der Aufstockung und Erweiterung des Komplexes Sein Eingriff bestand aus dem Abriss der grossen mittleren Dachgaube dem Aufstocken um eine Etage der Anlage von Innenhofen und der Ausschmuckung 2 Ende des 18 Jahrhunderts wurden andere Arbeiten durchgefuhrt die die Anderung des Grundrisses verursachten Der neue Eigentumer des Palastes Alvise Pisani entschied sich tatsachlich die Salons im zweiten Hauptgeschoss in kleinere Raume zu verwandeln und sie nach dem Plan von Bernardino Maccaruzzi aufzuteilen Danach hatte der Palast etwa 200 Zimmer 2 Zu dieser Zeit weilte Gustav III von Schweden in dem Palast er bestatigte dass er diesen uppigen Empfang nie erwidern konne 3 Es folgten zahlreiche weitere Umbauten Das Grundriss wurde mehrere weitere Male verandert die Kunstsammlungen wurden entfernt der gesamte Komplex wurde in Mietwohnungen aufgeteilt Im Laufe der Zeit musste die Familie tatsachlich einen grossen Teil des Palastes aufgeben und behielt nur noch den Nordflugel 1880 starb die Eigentumerfamilie aus 1940 wurde das Gebaude in ein Konservatorium umgebaut 1947 hatte der Maler Zoran Music sein Studio im Dachgeschoss Beschreibung BearbeitenFassaden Bearbeiten nbsp HauptfassadeDer Palast der gut den Willen der Pisanis zeigt den Canal Grande zu erreichen der tatsachlich erst mit dem Kauf des Palazzetto Pisani erreicht werden konnte zeigt betrachtliche Abmessungen und mehrere Fassaden 1 Die Hauptfassade weist auf dem Campo Pisani hinaus und ist durch seine Verkleidung mit istrischem Kalkstein charakterisiert was ihr ein majestatisches Aussehen verleiht Traditionell zeigt sie sich dreigeteilt In der Mitte des Erdgeschosses finden wir ein breites Portal das seine Entsprechung in den venezianischen Fenstern in den oberen Geschossen findet 3 Flankiert werden letztere von Rundbogenfenstern deren Schlusssteine mit menschlichen Kopfen dekoriert sind Diese Fenster sind zu Doppelfenstern zusammengesetzt sie bilden eine modulare Einheit die sich mehrmals wiederholt und eine Saule in der Mitte und auf den Seiten Pilaster besitzen 3 Der aussergewohnlich weit vorspringende Balkon des ersten Hauptgeschosses wird von zwei Modillions gestutzt und sein Gelander ist mit quadratischen Motiven dekoriert 3 Die Nebenfassaden zeigen zum Canal Grande sie wurde erst 1751 vollendet und zum Rio del Santissimo Sie schauen beide etwas nackt aus nicht zu vergleichen mit der Hauptfassade Ihre Zier besteht hauptsachlich aus Einzelfenstern Grundriss Bearbeiten Die Struktur des Grundrisses zeigt einen von traditionellen Strukturen vollkommen unterschiedlichen Charakter traditionell ware einer Folge von Zimmern zu beiden Seiten des Protego grosser Empfangssalon In diesem Falle entfaltet sich das Gebaude dagegen um zwei Innenhofe die nur durch einen Flugel mit Loggien getrennt sind Innenraume Bearbeiten nbsp Konzertsalon ursprunglich BallsaalUber die Jahre wurde das Gebaude Opfer von Zerstorungen Dennoch sind einige Kunstwerke bis heute erhalten insbesondere an den Decken und im Stuck Zwei Figurengruppen umgeben das Portal Die eine zeigt die Totung des Lowen und die andere die Gefangennahme des Zerberus Sie werden in der Regel der Schule von Girolamo Campagna zugeschrieben 2 Die Ruckwand der Eingangshalle wird vom grossen Fano der Achterlaterne der Galeere von Andrea Pisani beherrscht Im Saal der ehemaligen Bibliothek im funften Stock kann man zwei Medaillen mit Profilen von Martin Luther und Johannes Calvin sehen 4 Im Mezzaningeschoss werden einige Raume gezeigt die mit Stuckarbeiten aus der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts dekoriert sind Im Protego im ersten Hauptgeschoss zeigte man einst eine Sammlung von Gemalden mit den Gesichtern der beruhmtesten Manner der Familie Heute sind nur noch die von Andrea Pisani und Alvise Pisani erhalten Die Zier des Raumes ist dagegen das Werk des Malers Jacopo Guarana In den Zimmern des ersten Obergeschosses sind reichlich Dekorationen vorhanden Dort arbeitete unter anderem Francesco Zugno an den Fresken die den Raum auf den Platz hinaus schmucken ebenso wie den angrenzenden Im selben Geschoss findet sich eine Kapelle mit einem Altarbild zu den Themen Heilige Familie und Heilger Johannes die von Giuseppe Angeli geschaffen wurden Im Flugel entlang dem Kanal gibt es zwei Zimmer die einst reich verziert gewesen sein mussen heute aber nackt sind 2 Im selben Flugel liegt ein Saal der als Pinakothek genutzt wird und in dem wertvolle Werke gesammelt wurden In einer Inventarliste aus dem Jahre 1809 sind 159 Werke aufgefuhrt von denen zwei Drittel aus dem 16 Jahrhundert ein Viertel aus dem 17 Jahrhundert und ein Dutzend aus dem 18 Jahrhundert sind 2 Die Inventarliste erwahnt auch die Namen der Kunstler darunter Tizian Jacopo Tintoretto Paolo Veronese Jacopo Bassano und Jacopo Palma Anschliessend an diesen Raum findet man reiche Stuckarbeiten in weiss und goldfarben die Giuseppe Ferrari zugeschrieben werden der sie 1776 fertigte 2 Auf der rechten Seite findet sich eine Kapelle die der Madonna vom Rosenkranz geweiht ist und 1717 erweitert und ausgeschmuckt wurde Ein weiterer besonders wichtiger Raum ist der Ballsaal der heute fur Konzerte genutzt wird 4 Sein Bau wurde von Almoro Pisani in den Jahren 1717 bis 1720 veranlasst Das kunstlerisch wertvollste Teil des Raumes war einst ein Gemalde dass die Decke zierte und von Giovanni Antonio Pellegrini zwischen 1722 und 1723 geschaffen wurde Das Gemalde wurde 1895 verkauft aber 1904 durch ein Werk von Vittorio Emanuele Bressanin ersetzt auf dem die Verherrlichung der Musik dargestellt ist Dieses Werk wurde kostenlos erstellt 4 Gleichzeitig widmete sich Bressanin auch der Schaffung der Fresken des anderen Saales zum zentralen Treppenhaus hin der einst mit funf Gemalden von Veronese geschmuckt war Der Raum der heute die Direktion des Konservatoriums beherbergt gibt es einen bronzierten Turklopfer der Alessandro Vittoria zugeschrieben wird 4 Bibliothek BearbeitenVon der ehemaligen Bibliothek der Pisanis ist heute nichts mehr ausser einem Katalog aus dem Jahre 1807 erhalten Drei Jahre spater wurde alles versteigert und uberallhin zerstreut 4 Die Bibliothek war von Almoro Pisani gegrundet und war die reichste unter denen aller venezianischen Adligen 4 Als sie noch existierte war sie zweimal wochentlich offentlich zuganglich und hatte einen Hausmeister Die Sammlung war reich an verbotenen Buchern die haufig als Haresie bezeichnet wurden 4 In der Bibliothek gab es auch eine umfangreiche Munzsammlung die aus 6000 Stucken bestand und sich aus einem kompletten Satz der venezianischen Munzen zusammensetzte 4 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Marcello Brusegan I palazzi di Venezia Newton amp Compton Rom 2007 ISBN 978 88 541 0820 2 S 288 a b c d e f Marcello Brusegan I palazzi di Venezia Newton amp Compton Rom 2007 ISBN 978 88 541 0820 2 S 289 a b c d Andrea Fasolo Palazzi di Venezia Arsenale editrice 2003 ISBN 978 88 7743 295 7 S 168 a b c d e f g h Marcello Brusegan I palazzi di Venezia Newton amp Compton Rom 2007 ISBN 978 88 541 0820 2 S 289 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Palazzo Pisani a Santo Stefano Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 45 43611111 12 32944444 Koordinaten 45 26 10 N 12 19 46 O Normdaten Geografikum GND 4794096 7 lobid OGND AKS VIAF 295353911 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Palazzo Pisani a Santo Stefano amp oldid 198151143