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Pace Gaggini oder Gagini um 1470 in Bissone nach 1521 in Genua war ein schweizerisch italienischer Bildhauer der Fruhrenaissance Fassade der Certosa di PaviaPace Gaggini Haus Spinola PortalPace Gaggini Haus Doria PortalPace Gaggini Grabmal der Catalina de Ribera y Hurtado de MendozaPace Gaggini Ruisseauville Kirche Saint Nicaise Madonna mit KindLeben und Werke BearbeitenPace oder Pasio war Sohn des Beltrame Gaggini Bildhauer an der Certosa di Pavia dann in Genua und Enkel von Elia Gagini de Gazino Bildhauer Zu seinen fruhesten Werken gehort das Portale del Trionfo Doria in der Via Chiossone in Genua eines der besten Beispiele fur genuesische Renaissanceportale Demselben Pace oder seinen Mitarbeitern wird auch das Portal des Palazzo Jacopo Spinola zugeschrieben das als Portale del Trionfo Spinola bekannt ist und in Struktur und Ikonographie dem Portale del Trionfo Doria ahnelt Ab 1492 arbeitete er mit seinem Onkel Antonio della Porta genannt Tamagnino aus Osteno mit dem er fast bestandig wirkte am Bau der Fassade der Certosa di unter der Leitung von Giovanni Antonio Amadeo Zwischen 1496 und 1504 fuhrte er verschiedene Arbeiten in der Kathedrale von Genua in der Chiesa di San Bartolomeo della Certosa in Quartier Rivarolo in der Kirche San Teodoro in Genua wo er in Zusammenarbeit mit Tamagnino zwei Lomellini Graber schuf Im Lomellini Denkmal ist die Hand des Pace im Flachrelief der Geburt Christi und in den Figuren des Glaubens der Nachstenliebe der Hoffnung und der Starke zu erkennen die auf den Pfeilern zu beiden Seiten stehen Im Jahr 1504 wurden die beiden von Amadeo beauftragt zwei Saulen aus rotem Marmor fur das Portal des Kartauserklosters zu liefern wahrend sie 1506 mit einem Auftrag fur den Herzog von Rohan beauftragt wurden Der am 14 Dezember 1504 unterzeichnete Vertrag betraf die Ausfuhrung eines Brunnens der aus zwei ubereinander liegenden Becken bestand die von weiblichen Figuren getragen wurden Das obere Becken wird von einer Vase gekront auf deren Fuss Satyrn und Najaden zu sehen sind Das Becken ist von Flachreliefs umgeben die den heiligen Georg und den Drachen das Wappen von Ludwig XII einen gekronten Igel und schliesslich das Unternehmen des Kardinals Georges d Amboise mit seiner Initiale darstellen Pace und sein Begleiter wurden von Agostino Solari aus Carona unterstutzt dem Schopfer der Statue des heiligen Johannes des Taufers oben auf dem Brunnen Das Werk ist von einer Zeichnung im Louvre in Paris bekannt mann glaubt dass ein Teil des Brunnens in dem im Schloss La Rochefoucauld erhaltenen Becken zu erkennen ist Im Jahr 1507 schufen die beiden Kunstler das Grabdenkmal fur Raoul de Lannoy franzosischer Gouverneur von Genua und seine Frau Jeanne de Poix das in der Kirche von Folleville aufgestellt wurde und die Inschrift Antonius de Porta Tamagninus Mediolanensis et Paxius nepos suus tragt das sehr reiche Grabmal bestehend aus den liegenden Figuren der beiden Stifter und der Grabplatte mit einem Basrelief mit Engeln befindet sich in einer Nische die mit dekorativen Reliefs mit Wirbeln Friesen und Schimaren geschmuckt ist die anscheinend zu einem spateren Zeitpunkt ausgefuhrt wurden mann glaubt dass sie zur gleichen Zeit wie das Denkmal von Folleville die Marienstatue in der Pfarrkirche Saint Nicaise von Ruisseauville Pas de Calais anfertigten In einem Dokument von 1507 erscheint Pace agens pro Serenissima et Christianissima Maiestate Francorum Regis in Carrara wo er einen Vertrag uber den Kauf von Marmor fur einen Altar unterzeichnete 20 September 1508 unterzeichnete er den Vertrag fur die Statue von Francesco Lomellini fur den Palast delle Compere di San Giorgio Wahrend der Ausarbeitung dieser Vereinbarung war die Partnerschaft mit Tamagnino noch in Kraft dem das Werk zuerst zugeteilt wurde und an den die ersten Zahlungen erfolgten Das Werk das spater in den Ehrenstucken mit Gold verziert werden sollte basierte auf dem Modell das Michele D Aria fur die Statue von Francesco Vivaldi 1466 angefertigt hatte und erzielte ein neues und anderes Ergebnis der Naturlichkeit des Portrats Aus einem Dokument der Gemeindevater vom 16 November 1508 geht hervor dass Pace in Genua in der Nahe der Ponte de Coltellieri ein Marmorlager besass das er fur die Verschiffung von Auftragsarbeiten des Kardinals von Rohan nutzte Pace am 6 August 1511 zusammen mit Giovanni Antonio da Losnago dem Cristoforo Solari versprach innerhalb von sechs Monaten eine Statue eines liegenden Bischofs nach dem ihnen zuvor vorgelegten Wachsmodell anzufertigen Am 3 Februar 1513 wahlten Pace und Tamagnino Amadeo und Giovanni Antonio de Damis aus um den Schrein den sie fur die rechte Seite der grossen Kapelle im Chor der Kirche angefertigt hatten begutachten zu lassen Der Tabernakel wurde das Ende des Amadeoismus bezeugen der in einer extremen virtuosen Prufung ertrunken ist die nun das Ende eines Weges markiert der fur diese Kunst keinen Ausweg mehr bietet Und es scheint hier klar zu sein wie sich die beiden Luganesen dem Leonardismus von da Sesto anpassten Im Jahr 1518 machte Fadrique Enriquez de Ribera auf einer seiner Reisen ins Heiliges Land in Genua Halt und bestellte bei Pace und Antonio Maria Aprile die Grabmaler fur seine Eltern Don Pedro und Catalina de Ribera Die beiden Kunstler verpflichteten sich vertraglich die Marmorstucke nach Spanien zu transportieren und personlich in der Kapelle des Kartauserklosters Santa Maria de las Cuevas aufzustellen Nach der Aufhebung des Klosters 1842 wurden die beiden Mausoleen in die Kapelle der Universitat Sevilla gebracht wo sie heute noch erhalten sind In diesem Werk verbindet Pace sowohl in der Bildhauerei als auch in den dekorativen Teilen eine von einem spanischen Kunstler uberlieferte romische Typologie mit dem Reichtum der lombardischen Ornamentik In der Tat sind Ubereinstimmungen mit seinem Werk im Kartauserkloster offensichtlich zum Beispiel mit den geflugelten Harpyien in den Fenstern der Certosa di Pavia Die beiden Grabmaler bildeten den Bruckenkopf fur die Einfuhrung der Renaissanceformen in Sevilla der auch betont dass es in Spanien mit Ausnahme des Mendoza Grabmals keinen Prazedenzfall fur das Grabmal von Ribera gibt was die Schaffung eines ikonologischen Programms betrifft das sowohl die Bibel als auch die Metamorphosen mit grosser Freiheit verwendet Zur symbolisch antiquarischen Kultur von Pace gehorte auch die Kenntnis der neuen Bildsprache die durch den Codex Escurialensis eingefuhrt wurde und die wahrscheinlich schon in Genua bekannt war Diese kulturelle Aktualisierung in Richtung Rom zeigt sich in der Tat in einem Detail des Grabmals selbst in einem sehr reichen Leuchter an einem Seitenpfeiler ist eine Darstellung der Diana Ephesina zu sehen die in den monochromen Grotesken der Raume Raffaels im Vatikanpalast wieder auftaucht 1517 die fertiggestellte Renaissance Fassade der Kathedrale San Lorenzo in Lugano ist mit Reliefs verziert die seinem Stil zugeschrieben werden konnen Im November 1520 gehorte Pace zu den Bildhauern die einen Brief an die genuesische Regierung unterzeichneten um die Vorschrift zu revidieren dass jeder der nicht die genuesische Staatsburgerschaft besass aus der Kunst ausgeschlossen werden sollte Am 1 April 1521 wahrscheinlich wegen der Reise nach Sevilla um die Graber von Ribera aufzustellen benannte Pace in einer Urkunde Francesco Brocchi da Campione d Italia als seinen Prokuristen Nach diesem Datum gibt es keine weiteren Nachrichten uber Pace und das Datum seines Todes ist nicht bekannt der moglicherweise in Spanien war da Aprile und Pace s Neffe Bernardino Gaggini der ihm bei der Arbeit geholfen oder ihn ersetzt hatte im Jahr 1525 aus Sevilla zuruckkehrten Literatur BearbeitenFedrigo Alizeri Notizie dei professori del disegno in Liguria dalle origini al secolo XVI IV Genua 1876 S 120 181 302 353 Luca Beltrami Pasio Gagini da Bissone In Rassegna d arte Nr IV Mailand 1904 2 S 26 29 derselbe Le opere di Pasio Gagini in Francia ibidem 4 S 58 62 Lara Calderari Il Rinascimento a Lugano Arte e Architettura Silvana Editoriale Cinisello Balsamo 2020 Luigi Augusto Cervetto I Gagini da Bissone Mailand 1903 S 35 48 51 53 55 113 115 158 246 281 Dokumente III IV VI XXI XXIII LII Abbildungen I V Tafeln VIII XXV Elisabeth Chirol Un premier foyer de la Renaissance en France le chateau de Gaillon Paris Rouen 1952 S 57 f Louis Courajod I Gaggini da Bissone all estero Mailand 1906 S 33 45 Carlo Cesari Genova ed alcuni portali del 1400 Rassegna d arte Nr VIII Mailand 1908 4 S 72 74 Juan De Contreras Esculture de Carrara en Espana Madrid 1957 S 7 14 19 22 Manuel Gomez Moreno Renaissance sculpture in Spain Florenz 1931 S 7 Massimo Guidi Dizionario degli artisti ticinesi Rom 1932 S 137 142 144 146 Paola Martini Gaggini In Dizionario Biografico degli Italiani Volume 51 Rom 1998 Giorgio Mollisi La Genova dei Ticinesi Gli artisti provenienti dal Ticino a Genova dal Medioevo al Settecento In Arte amp Storia Anno 5 numero 20 Edizioni Ticino Management Lugano 2004 S 50 51 Riccardo Navone Viaggio nei Caruggi edicole votive pietre e portali Fratelli Frilli Editori Genova 2007 S 173 242 408 473 Familie Gaggini In Historisches Lexikon der Schweiz 22 April 2009 G Salvi La cattedrale di Genova Turin 1932 S 893 898 1002 Janice Shell Liliana Castelfranchi Hersg Giovanni Antonio Amadeo Scultura e architettura del suo tempo Cisalpino Mailand 1993 Richard V Schofield Janice Shell Grazioso Sironi Hrsg Giovanni Antonio Amadeo Documents I documenti Edizioni New Press Como 1989 Richard V Schofield Avoiding Rome an Introduction to Lombard Sculptors and the Antique In Arte Lombarda Nr 100 1991 derselbe Avoiding Rome Lombard Sculptor and the Antique In Arte Lombarda Cinisello Balsamo 1992 Andrea Spiriti I Gaggini Una stirpe di artisti bissonesi In Giorgio Mollisi Hrsg Bissone terra di artisti Arte amp Storia Jahr 8 Nr 41 Editrice Ticino Management S A dicembre 2008 S 36 38 Wilhelm Suida Genua Leipzig 1906 S 97 Celestino Trezzini Pace oder Paxe Paxinus Pasio Gaggini In Historisch Biographisches Lexikon der Schweiz Band 6 Paul Attinger Neuenburg 1926 S 372 373 PDF biblio unibe ch abgerufen am 9 Oktober 2017 Adolfo Venturi Storia dell arte italiana Band VI Mailand 1908 S 835 846 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pace Gagini Sammlung von Bildern Pace Gaggini In Sikart Pace Gaggini 8und Tamagnino Tabernakel in der Certosa di Pavia Foto italienisch auf catalogo beniculturali it Pace Gaggini Spinola Portal mit Foto italienisch auf spinola it Pace Gaggini Spinola Portal mit Fotos italienisch auf amezena net Pace gagini Trionfo dei Doria Portal Foto auf pinterest com Pace Gaggini in Ticinese Architects and Sculptors in Past Centuries In The Swiss observer the journal of the Federation of Swiss Societies in the UK Band Jahr 1930 Heft 431 englisch auf e periodica chNormdaten Person GND 128479515 lobid OGND AKS VIAF 95999645 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gaggini PaceALTERNATIVNAMEN Gagini PasioKURZBESCHREIBUNG schweiz italienischer BildhauerGEBURTSDATUM um 1470GEBURTSORT Bissone Herzogtum MailandSTERBEDATUM nach 1521STERBEORT Genua Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pace Gaggini amp oldid 237517610