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4 Phenyl 1 2 4 triazolin 3 5 dion PTAD ist eine Azodicarbonylverbindung Es wurde erstmals 1894 von Johannes Thiele und Otto Stange durch Oxidation von 4 Phenylurazol mit Mennige in Schwefelsaure dargestellt 2 Fur eine Charakterisierung reichte die dargestellte Substanzmenge jedoch nicht aus Eine praparativ brauchbare Synthese wurde erst 1971 veroffentlicht 3 StrukturformelAllgemeinesName 4 Phenyl 1 2 4 triazolin 3 5 dionAndere Namen 4 Phenyl 4 5 dihydro 3H 1 2 4 triazol 3 5 dion IUPAC PTADSummenformel C8H5N3O2Kurzbeschreibung roter Feststoff 1 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 4233 33 4EG Nummer 224 191 7ECHA InfoCard 100 021 993PubChem 77913ChemSpider 70304Wikidata Q905685EigenschaftenMolare Masse 175 15 g mol 1Aggregatzustand festSchmelzpunkt 165 C 1 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung 1 keine GHS PiktogrammeH und P Satze H keine H SatzeP keine P Satze 1 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Gewinnung Darstellung 2 Chemische Eigenschaften 3 Verwendung 4 EinzelnachweiseGewinnung Darstellung BearbeitenDie Synthese geht von Hydrazin und Diethylcarbonat 1 aus 3 Diese reagieren zu Ethylhydrazincarboxylat 2 das mit Phenylisocyanat 3 umgesetzt wird Das gebildete 4 Phenyl 1 carbethoxysemicarbazid 4 wird mit Base zum 4 Phenylurazol 5 cyclisiert aus dem schliesslich durch Oxidation das PTAD 6 gebildet wird nbsp Syntheseroute von PTAD 6 ausgehend von Hydrazin und Diethylcarbonat 1 Fur Details siehe Text Chemische Eigenschaften BearbeitenPTAD ist nur stabil in Abwesenheit von Licht und Feuchtigkeit bei Kontakt mit Alkalien tritt sofortige Zersetzung ein Wasser Alkohole und Sauren fuhren zu langsamer Zersetzung Ein Schmelz oder Siedepunkt kann nicht bestimmt werden da sich die Verbindung zwischen 160 und 180 C zersetzt ohne zu schmelzen Zurzeit ist es das reaktivste bekannte Dienophil fur Diels Alder Reaktionen Es ist tausendmal reaktiver als Tetracyanoethen und sogar zweitausendmal reaktiver als Maleinsaureanhydrid So erfolgen einfache Cycloadditionen bereits bei sehr niedrigen Temperaturen und selbst mit Cyclooctatetraen das wegen seiner Wannenform kein geeignetes 1 3 Dien fur eine Diels Alder Reaktion ist kann es zum erwarteten Cycloaddukt reagieren Es wird angenommen dass die Reaktion in diesem Fall nicht konzertiert sondern uber ein Homotropylium Zwitterion ablauft 4 Verwendung BearbeitenNeben der Anwendung in Diels Alder Reaktion und anderen Cycloadditionen wird es wegen seiner hohen Reaktivitat und Reaktionsgeschwindigkeit auch als Abfangreagenz fur instabile Molekule mit konjugierten Doppelbindungen eingesetzt Mit PTAD gelang erstmals die Synthese des stark gespannten Prismans Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Datenblatt 4 Phenyl 1 2 4 triazoline 3 5 dione bei Sigma Aldrich abgerufen am 16 Oktober 2016 PDF Johannes Thiele Otto Stange Ueber Semicarbazid In Justus Liebig s Annalen der Chemie 283 1894 S 1 46 doi 10 1002 jlac 18942830102 a b R C Cookson S S Gupte I D R Stevens and C T Watts 4 Phenyl 1 2 4 triazoline 3 5 dione In Organic Syntheses 51 1971 S 121 doi 10 15227 orgsyn 051 0121 Coll Vol 6 1988 S 936 PDF Kontakte Merck Darmstadt 2 1985 17 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 4 Phenyl 1 2 4 triazolin 3 5 dion amp oldid 212397575