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Otto Prinz 2 August 1905 in Seehausen 19 Februar 2003 in Munchen war ein deutscher Philologe und langjahriger Generalredaktor des Projektes Mittellateinisches Worterbuch in Munchen Wirken BearbeitenNach dem Besuch des Stadtischen Gymnasiums in Halle Saale 1915 1924 studierte Otto Prinz an der dortigen Universitat Klassische Philologie und Romanistik seit 1928 vervollstandigte er seine Studien im franzosischen Grenoble Promoviert wurde er dann 1932 in Halle mit der Arbeit De o et u vocalibus inter se permutatis in lingua Latina quaestiones epigraphicae Epigraphische Untersuchungen zur Vertauschung der Vokale o und u in der lateinischen Sprache Prinz der seit 1932 33 zunachst als Stipendiat der Rockefeller Stiftung am Thesaurus Linguae Latinae ThLL in Munchen arbeitete wurde im Oktober 1939 von Johannes Stroux mit der Einrichtung der Arbeitsstelle fur das Mittellateinische Worterbuch das vom Kartell der deutschen Akademien gerade neu gegrundet worden war betraut Die hauptsachlich von der Preussischen Akademie der Wissenschaften betreute und finanzierte Arbeitsstelle war wegen der Notwendigkeit der Nutzung der Hilfsmittel des ThLL bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Munchen angesiedelt worden Da Prinz bereits im Dezember 1939 zum Kriegsdienst einberufen wurde und dann von einer Unterbrechung vom Juli 1940 bis zum Marz 1942 abgesehen wegen Kriegseinsatz und spater Gefangenschaft gehindert war die Arbeiten am Worterbuch fortzusetzen machte das Unternehmen vorerst nur geringe Fortschritte Immerhin erarbeitete Prinz in dieser Zeit eine Richtlinie fur die Exzerpierung mittellateinischer Texte und eine vorlaufige Zitierliste 1941 Nach der Ruckkehr aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft im Herbst 1948 konnte Prinz die Arbeit am Worterbuch schnell wieder aufnehmen und Schritt fur Schritt eine erfolgreiche Arbeitsstelle aufbauen Zu dieser gesellte sich 1950 eine weitere Arbeitsstelle an der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin die von Johannes Schneider geleitet wurde Durch die Einweisung des Leiters und Anleitung der Arbeitsgruppe in Ostberlin sowie die spatere faire Zusammenarbeit mit Schneider erwarb sich Prinz besondere Verdienste Nach einer mehrjahrigen Phase in der das umfangreiche Textcorpus nach auffalligen und registrierenswerten Belegen durchforstet und die Gestaltung der kunftigen Lexikonartikel erprobt wurde ging man 1957 58 zur Ausarbeitung der Worterbuchartikel uber 1959 erschien die 1 Lieferung Es gelang Prinz im Zusammenwirken mit dem Berliner Redaktor die Artikelproduktion so zu organisieren dass jahrlich ein Faszikel erscheinen konnte Bei seinem Ausscheiden aus der Leitung des Unternehmens 1970 lagen 13 Faszikel vor Noch bis 1976 arbeitete er in der Redaktion mit Prinz nahm trotz der strikten Vorgaben der Worterbuchkommission der beteiligten Akademien erheblichen Einfluss auf Charakter und Gestalt des entstehenden Lexikons indem er in der kontinuierlichen praktischen Arbeit Tatsachen schuf die darauf hinausliefen die ursprunglichen Zielsetzungen des Unternehmens wesentlich zu modifizieren Statt des geplanten zweibandigen Worterbuches das sich auf mittellateinische Neubildungen und semantische Veranderungen konzentrieren sollte ist jetzt ein vielbandiges Grossworterbuch des mittelalterlichen Lateins im Entstehen das dem Vorbild des ThLL nacheifert und breite wissenschaftliche Anerkennung erfahren hat Neben der Worterbucharbeit widmete sich Prinz der Edition von Texten deren Latinitat von den Normen des Klassischen Lateins erheblich abweicht Vulgarlatein Schriften BearbeitenItinerarium Egeriae Peregrinatio Aetheriae Hrsg v Otto Prinz 5 neubearb u erw Aufl Heidelberg 1960 Sammlung vulgarlateinischer Texte 1 Mittellateinisch bibicus Bemerkungen zum Wortschatz des Paulinus von Aquileja In Orbis mediaevalis Festgabe fur Anton Blaschke hrsg v Horst Gericke Manfred Lemmer und Walther Zollner Weimar 1970 S 211 222 Zum Einfluss des Griechischen auf den Wortschatz des Mittellateins In Johanne Autenrieth Franz Brunholzl Festschrift Bernhard Bischoff Stuttgart 1971 S 1 15 Die Uberarbeitung der Chronik Reginos aus sprachlicher Sicht In Literatur und Sprache im europaischen Mittelalter hrsg v Alf Onnerfors Darmstadt Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1973 S 122 141 Eine fruhe abendlandische Aktualisierung der lateinischen Ubersetzung des Pseudo Methodios In Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters 41 1 1985 S 1 23 Bemerkungen zum Wortschatz der lateinischen Ubersetzung des Pseudo Methodios In Variorum munera florum Festschrift fur Hans F Haefele hrsg v Adolf Reinle Ludwig Schmugge und Peter Stotz Sigmaringen 1985 S 17 22 Zur lexikalischen Auswertung der beiden altesten Vitae sanctae Wiboradae In Ebenda 42 1 1986 s 206 212 Die Kosmographie des Aethicus Munchen 1993 Monumenta Germaniae Historica Quellen zur Geistesgeschichte des Mittelalters 14 Wolfgang Buchwald Armin Hohlweg Otto Prinz Tusculum Lexikon griechischer und lateinischer Autoren des Altertums und des Mittelalters 3 neu bearb u erw Aufl Munchen 1982 Franzosische Ausgabe Dictionnaire des auteurs grecs et latins de l Antiquite et du Moyen Age Turnhout 1991 Literatur BearbeitenPeter Stotz Nachruf Otto Prinz 1905 2003 Ein Pionier der mittellateinischen Lexikographie In Akademie Aktuell Bayerische Akademie der Wissenschaften Munchen 02 2003 Heft 10 S 24 als PDF 1 4 MBNormdaten Person GND 142734187 lobid OGND AKS LCCN n85806516 VIAF 278032272 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Prinz OttoKURZBESCHREIBUNG deutscher LexikographGEBURTSDATUM 2 August 1905GEBURTSORT SeehausenSTERBEDATUM 19 Februar 2003STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Prinz amp oldid 205038405