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Oswald Schwarz 31 Oktober 1883 in Brunn 14 Oktober 1949 in London war ein in deutscher Mediziner und Chirurg Urologie Psychosomatik Sexualmedizin und gilt als Pionier der psychosomatischen Urologie und Sexualmedizin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Schriften 4 Weblink 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSchwarz der Sohn eines Anwalts ging in Brunn zur Schule mit dem Abitur am Deutschen Gymnasium 1901 Er studierte Medizin in Wien und ein Semester in Strassburg mit der Promotion 1906 Anschliessend leistete er 1907 08 seinen Wehrdienst und hospitierte dann an mehreren Wiener Krankenhausern wie der 1 Chirurgischen Klinik und der Frauenklinik und war zu Studienzwecken in Deutschland unter anderem bei Albert Doderlein an der Universitatsfrauenklinik Munchen Ab 1912 war er Assistenzarzt und spater Oberarzt an der Urologischen Abteilung der Wiener Poliklinik unter Anton Ritter von Frisch und spater Hans Rubritius Im Ersten Weltkrieg war er Regimentsarzt und Leiter eines Feldspitals 1919 habilitierte er sich mit einer These Uber Storungen der Blasenfunktion nach Schussverletzungen des Ruckenmarks Er erhielt nie eine Professur was moglicherweise an seiner judischen Herkunft gelegen haben konnte 1 wurde aber Dozent fur Urologie an der Medizinischen Fakultat in Wien und hielt Vorlesungen an der Postgraduate School of the American Medical Association in Wien Er war nach dem Krieg wieder an der 1 Chirurgischen Klinik Gleichzeitig wandte er sich psychosomatischen Studien und Behandlung zu und der Sexualmedizin Dabei war er Schuler von Alfred Adler und Anhanger von dessen Individualpsychologie Gegenuber der Lehre von Sigmund Freud war er kritisch eingestellt 1927 kam es allerdings zum Zerwurfnis mit Alfred Adler und er trat mit anderen wie Rudolf Allers aus der individualpsychologischen Vereinigung aus da Adler sich weigerte philosophische Stromungen einfliessen zu lassen Anlass fur den Austritt war ein Angriff einer oppositionellen marxistischen Gruppe von Individualpsychologen um Manes Sperber bei der Prasentation des Lehrbuchs der Psychosomatik von Schwarz den die Gruppe um Sperber fur reaktionar hielt die Gruppe war katholisch konservativ dem Adler nicht entgegentrat 2 Er hielt auch philosophisch anthropologische Vortrage in Wien was ihm den Spitznamen der Urosoph einbrachte 1 1925 war er Herausgeber des ersten psychosomatischen Lehrbuchs in deutscher Sprache 1 Weitere Pioniere der psychosomatischen Urologie im deutschen Sprachraum waren Robert Ultzmann und Otto Zuckerkandl Er lieferte auch bedeutende Beitrage zur medizinischen Anthropologie vergleichbar mit denen seines Zeitgenossen Viktor von Weizsacker 1 Aufgrund der nationalsozialistischen Judenverfolgung emigrierte er 1934 nach England wo er in Chelsea in London eine sexualmedizinische Praxis hatte und 1949 starb Nach dem Anschluss Osterreichs wurde ihm 1938 die Lehrbefugnis entzogen er hatte sich an der Wiener Universitat zunachst nur beurlauben lassen und 1943 auch der Doktortitel der ihm 1955 postum wieder zuerkannt wurde In England schrieb er ein Buch uber Sexualpsychologie das zuerst bei Penguin 1949 erschien und mehrere Auflagen erlebte Schwarz war Grundungsmitglied der Osterreichischen Gesellschaft fur Urologie Sein Sohn Hans Peter Schwarz 1913 1985 war ebenfalls Mediziner konnte noch 1938 in Wien promovieren emigrierte nach England und war spater Kardiologe in den USA in Norwich Connecticut 3 Literatur BearbeitenH J Berberich D Schultheiss B Kieser Oswald Schwarz Ein Pionier der psychosomatischen Urologie und Sexualmedizin Der Urologe Band 54 2015 S 88 96 AbstractSchriften Bearbeitenals Herausgeber Psychogenese und Psychotherapie Korperlicher Symptome Springer 1925 darin von Schwarz Psychogene Miktionsstorungen Pathologische Physiologie der Harnblase in A v Lichtenberg u a Hrsg Handbuch der Urologie Band 1 Springer 1926 S 413 528 Medizinische Anthropologie Hirzel 1929 Sexualitat und Personlichkeit Verlag fur Medizin Weidmann u Co 1934 Sexualpathologie Verlag fur Medizin Weidmann u Co 1935 Psychology of Sex Penguin 1949 und ofterWeblink BearbeitenEintrag im Gedenkbuch der Universitat WienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d H J Berberich u a Oswald Schwarz Der Urologe Band 54 2015 S 88 96 Rudolf Allers Gedenkbuch fur die Opfer des Nationalsozialismus der Universitat Wien Hans Peter Schwarz Gedenkbuch fur Opfer des Nationalsozialismus an der Universitat WienNormdaten Person GND 117367737 lobid OGND AKS LCCN no95020595 VIAF 30311560 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schwarz OswaldKURZBESCHREIBUNG osterreichischer MedizinerGEBURTSDATUM 31 Oktober 1883GEBURTSORT BrunnSTERBEDATUM 14 Oktober 1949STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oswald Schwarz amp oldid 217055995