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Die Ostwaldsche Stufenregel besagt dass ein System nicht von einem energiereichen Zustand unmittelbar in den energetisch gunstigsten Zustand ubergeht sondern meist eine oder mehrere metastabile Zwischenstufen einnimmt Die Regel wurde Ende des 19 Jahrhunderts durch Wilhelm Ostwald aufgestellt Die Regel kann sowohl auf chemische Reaktionen als auch auf physikalische Vorgange angewendet werden So gehen Stoffe beim Kristallisieren aus der Schmelze nicht sofort in die stabilste feste Modifikation uber sondern in eine welche bezuglich ihrer Freien Energie der Schmelze am nachsten sind Durch monotrope Umwandlung konnen die energiearmeren Modifikationen erreicht werden Zusatzlich gilt oft die Ostwald Volmer Regel nach der bei energetisch ahnlichen Systemen zunachst die Modifikation mit geringerer Dichte bevorzugt wird So scheidet zum Beispiel Phosphor bei der Abkuhlung aus der Dampfphase zunachst metastabilen weissen Phosphor ab der sich langsam in den dichteren roten Phosphor umwandelt Die Ostwaldsche Regel besitzt keine universelle Anwendbarkeit Unter bestimmten Bedingungen werden die moglichen Zwischenstufen ubersprungen und es bildet sich sofort die stabilste Phase beziehungsweise das Endprodukt einer Reaktion Genauere Untersuchungen zeigen dass i d R solche Zwischenstufen vorkommen die auf dem Reaktionsweg strukturell naheliegend sind Literatur BearbeitenW Ostwald Studien uber die Bildung und Umwandlung fester Korper 1 Abhandlung Ubersattigung und Uberkaltung In Zeitschrift fur Physikalische Chemie 22 Jahrgang 1897 S 289 330 T Threlfall Structural and thermodynamic explanations of Ostwald s Rule In Organic Process Research and Development 7 Jahrgang Nr 6 2003 ISSN 1083 6160 S 1017 1027 doi 10 1021 op030026l Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ostwaldsche Stufenregel amp oldid 237841496