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Anton Oscar Grulich 1 Marz 1844 in Saathain Kreis Liebenwerda 20 Oktober 1913 in Halle war ein deutscher Bibliothekar und Initiator des Bibliotheksneubaus der Bibliothek der Leopoldina in Halle als deren Bibliothekar im Nebenamt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Werke 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Sohn des Saathainer Diaconus Anton Grulich und dessen Ehefrau Clara geb Engelhardt besuchte 1858 bis 1863 die Landesschule Schulpforta studierte 1863 bis 1868 klassische und deutsche Philologie in Halle Saale war 1869 bis 1875 Lehrer am Stadtgymnasium Halle und wurde 1876 mit der Dissertation Quaestiones de quodam hiatus genere in Homeri carminibus promoviert Wegen eines Anfallleidens das kurz vor dem Staatsexamen schon einmal auftrat und 1874 erneut musste er den Lehrerberuf nach funf Jahren aufgeben Am 1 September 1875 wechselte Grulich an die Universitatsbibliothek als Amanuensis und wirkte ab 1877 als Kustos der Universitatsbibliothek der Koniglichen Friedrichs Universitat Halle heute Martin Luther Universitat Halle Wittenberg und schliesslich als Oberbibliothekar bis zum Ruhestand am 1 Oktober 1913 Er starb bald darauf an den Folgen eines Schlaganfalls Sein Grab befindet sich auf dem Nordfriedhof in Halle Laut Taufregister ist Grulichs Vorname Oscar wie er auch publizierte auf dem Grabstein dagegen steht Oskar 1 Wirken BearbeitenNachdem 1878 der hallische Physiker Hermann Knoblauch zum XV Prasidenten der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gewahlt war und die Akademie damit ihren Sitz nach Halle verlegte betreute Grulich ab 1 Juli 1879 als Bibliothekar im Nebenamt die Akademie Bibliothek bis 1904 und sorgte fur ihre Uberfuhrung von Dresden nach Halle In der Zeit der Reorganisation des Preussischen Bibliothekswesens hat er die Reformen an der hallischen Universitatsbibliothek in seinem Arbeitsbereich Katalogwesen umgesetzt Ausgerustet mit dieser Erfahrung war er in der Lage die Akademie Bibliothek weitsichtig auf feste Fundamente zu stellen Ihm verdankt die Leopoldina auch die Initiative und die Konzeption zum Bibliotheksneubau nicht zufallig in der Nachbarschaft der Universitatsbibliothek und wie diese in der damals neuen Stahlskelettbauweise 2 vom selben Architekten dessen Einweihung am 23 April 1904 sein Lebenswerk kronte Damit waren die Leiden einer wandernden Bibliothek die er 1885 eindrucklich beschworen hatte 3 definitiv beendet und die Leopoldina behielt seitdem ihren Sitz in Halle wahrend sie vorher mehrfach auch zusammen mit der Bibliothek an den Wohnort des jeweiligen Prasidenten umzog Siehe auch 1878 1932 im Artikel Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina Grulichs Katalog der Bibliothek der Kaiserlichen Leopoldinisch Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher begonnen 1887 wurde 1893 auf der Weltausstellung in Chicago prasentiert Seine Geschichte der Bibliothek und der Naturaliensammlung der Kaiserl Leopoldinisch Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher 1894 gilt zu Recht als die bis dahin grundlichste und kritischste Darstellung der Geschichte der Leopoldina uberhaupt da er viele der damals vorhandenen Quellen im Detail gesichtet und mit unvoreingenommenem Blick bewertet hat ganz ohne hagiographische Ambitionen Werke BearbeitenLeiden und Freuden einer wandernden Bibliothek In Zentralblatt fur Bibliothekswesen Jg 2 1885 S 117 134 online Katalog der Bibliothek der Kaiserlichen Leopoldinisch Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher Engelmann Leipzig 1887 1905 Geschichte der Bibliothek und der Naturaliensammlung der Kaiserl Leopoldinisch Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher Halle 1894 Literatur BearbeitenBiographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog DBJ 1913 Sp 93 Max Perlbach Aus alten Buchern der Hallischen Universitats Bibliothek Herrn Ober Bibliothekar Oscar Grulich zum funfundzwanzigjahrigen Dienstjubilaum am 1 October 1900 dargebr von einem Collegen Niemeyer Halle a S 1900 Mechthild Hofmann Oscar Grulich 1 Marz 1844 20 Oktober 1913 Erster Bibliothekar der Leopoldina in Halle In Jahrbuch 1994 Leopoldina R 3 40 1995 S 479 488 Einzelnachweise Bearbeiten Mechthild Hofmann Oscar Grulich 1 Marz 1844 20 Oktober 1913 Erster Bibliothekar der Leopoldina in Halle In Jahrbuch 1994 Leopoldina R 3 40 Halle 1995 S 488 Ladislaus Buzas Deutsche Bibliotheksgeschichte der neuesten Zeit 1800 1945 Reichert Wiesbaden 1978 S 174 Oscar Grulich Leiden und Freuden einer wandernden Bibliothek In Centralblatt fur das Bibliothekswesen 2 Jahrgang Heft 4 Leipzig April 1885 S 117 135 digizeitschriften de Normdaten Person GND 102917508X lobid OGND AKS VIAF 2853514 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Grulich OscarALTERNATIVNAMEN Grulich Anton OscarKURZBESCHREIBUNG deutscher BibliothekarGEBURTSDATUM 1 Marz 1844GEBURTSORT SaathainSTERBEDATUM 20 Oktober 1913STERBEORT Halle Saale Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oscar Grulich amp oldid 228997969