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Der Oregon Death with Dignity Act deutsch Gesetz des Staates Oregon uber Sterben in Wurde ist ein Gesetz im US Bundesstaat Oregon aus dem Jahr 1997 Es erlaubt einen arztlich assistierten Suizid und regelt die Voraussetzungen hierfur Inhaltsverzeichnis 1 Gesetzesinhalt 2 Entstehungsgeschichte 3 Aufhebungsversuche 4 Verbreitung 5 Sonstiges 6 Siehe auch 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksGesetzesinhalt BearbeitenDamit ein Arzt ein todliches Medikament in der Regel Barbiturate 1 verschreiben darf mussen laut dem Oregon Death with Dignity Act folgende Voraussetzungen erfullt sein Der Patient muss seinen standigen Wohnsitz in Oregon haben und volljahrig sein Nach dem ersten mundlichen Antrag muss der verschreibende Arzt mit einem unabhangigen Kollegen feststellen dass der Patient an einer unheilbaren Erkrankung leidet die voraussichtlich in weniger als sechs Monaten zum Tod fuhrt Falls Zweifel an der Urteilsfahigkeit des Patienten aufkommen ist ein psychologisches Gutachten einzuholen Ausserdem muss der Arzt uber mogliche Alternativen z B Palliativmedizin aufklaren Neben dem zweiten mundlichen Antrag beim Arzt muss auch ein schriftlicher Antrag vorliegen der in Gegenwart von zwei Zeugen unterschrieben wurde Einer der Zeugen darf kein Verwandter Erbe oder Mitarbeiter der Einrichtung sein bei der sich der Patient behandeln lasst Es sind ein mundlicher und ein schriftlicher Antrag zu stellen und der mundliche Antrag muss nach einer Bedenkzeit von 15 Tagen wiederholt werden Zwischen dem ersten mundlichen Antrag und der Verschreibung des Medikaments muss eine Wartezeit von 15 Tagen verstreichen 2 3 Der verschreibende Arzt darf zwar wahrend des Suizids anwesend sein jedoch das todliche Medikament nicht selbst verabreichen 4 Deutsche Ubersetzungen des Gesetzestextes finden sich bei Wolfslast Conrads siehe unter Literatur diese berucksichtigt jedoch nicht die Anderungen von 1999 und enthalt auch einige Fehler und bei Lorenz siehe unter Literatur dort in einer uberarbeiteten und aktuellen dem englischen Original Oregon Revised Statutes Edition 2007 gegenubergestellten Version Entstehungsgeschichte BearbeitenAufgrund einer Burgerinitiative kam es am 8 November 1994 zu einem Volksentscheid Oregon Ballot Measure No 16 uber den Oregon Death with Dignity Act Dieser wurde mit 51 3 627 980 gegen 48 7 596 018 angenommen 5 Nach einer gerichtlichen Verfugung konnte das Gesetz jedoch erst am 27 Oktober 1997 in Kraft treten 6 Ein weiterer Volksentscheid Oregon Ballot Measure No 51 am 4 November 1997 der zum Ziel hatte das Gesetz wieder aufzuheben wurde mit 40 445 830 zu 60 666 275 abgelehnt 7 Das Gesetz wurde dann nochmals 1999 geandert 8 Diese Anderungen umfassen insbesondere dass die Einnahme des Medikaments nicht in der Offentlichkeit zu erfolgen hat Modalitaten des Verteilens der Medikamente Prazisierung des Wohnorterfordernisses und Moglichkeiten der jederzeitigen Verweigerung der Hilfe vor allem von Krankenhausern usw Sie traten am 30 Juni 1999 in Kraft Aufhebungsversuche BearbeitenAm 9 November 2001 erliess der damalige United States Attorney General John Ashcroft eine Richtlinie die den Controlled Substances Act ein Arzneimittelgesetz des Bundes neu interpretierte Nach dieser Richtlinie verstosse das Verschreiben todlicher Medikamente gegen dieses Bundesgesetz und sei daher unzulassig Die neue Richtlinie erlaubte der Drug Enforcement Administration teilnehmenden Arzten die Lizenz zu entziehen und sie strafrechtlich zu verfolgen Gegen diese neue Richtlinie reichte der Attorney General des Staates Oregon Hardy Myers am Tag darauf Klage beim United States District Court von Oregon ein Wahrend der Verhandlung wurde Ashcrofts Richtlinie ausser Kraft gesetzt Mit Urteil vom 17 April 2002 hob das Gericht die neue Richtlinie auf Daraufhin rief John Ashcroft am 23 September 2002 den United States Court of Appeals zustandig fur das United States District Court des Districts von Oregon an mit dem Ziel das Urteil der Vorinstanz wieder aufzuheben Mit der Entscheidung vom 26 Mai 2004 wurde jedoch das Urteil des United States District Court bestatigt Am 9 November 2004 reichte Ashcroft deswegen Klage beim Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten ein Wahrend des Prozesses wurde Alberto R Gonzales United States Attorney General sodass der Fall unter dem Namen Gonzales v Oregon bekannt wurde Am 17 Januar 2006 wurde das Urteil bekannt gegeben Mit 6 zu 3 Stimmen entschied der Gerichtshof zugunsten von Oregon dass die Bundesregierung den Arzten in Oregon nicht verbieten darf todliche Medikamente zu verschreiben 9 10 Verbreitung BearbeitenIm Jahr 2013 liessen sich 122 Patienten von 62 Arzten todliche Medikamente verschreiben 71 von ihnen haben das Medikament tatsachlich eingenommen zusatzlich sind 28 Personen an ihrer unheilbaren Krankheit gestorben ohne das Medikament einzunehmen 11 Es haben also in den letzten Jahren ca ein Drittel aller Personen die sich ein Rezept hatten ausstellen lassen das Medikament letztlich nicht benutzt Stand 2005 2 Seit 1997 sind insgesamt 752 Personen an einem arztlich assistierten Suizid nach Massgaben des Oregon Death with Dignity Acts gestorben Stand 2013 11 Die am haufigsten gestellte Diagnose fur Menschen die ihr Leben nach dem Oregon Death with Dignity Act beenden wollten lautete Krebs 78 9 Grunde fur den Todeswunsch waren der Verlust der Selbstandigkeit 91 4 schlechte Lebensqualitat 88 9 sowie der Verlust oder die Angst vor dem Verlust ihrer Wurde 80 9 Die Befurchtung dass gehauft sozial benachteiligte Gruppen z B niedriges Einkommen geringe Schulbildung fehlende Kranken und Sozialversicherung den Tod nach dem Oregon Death with Dignity Act wahlen bestatigte sich nicht Ihr Anteil liegt nur bei 2 9 in den Jahren 1998 2012 waren es jedoch nur 2 7 11 12 Sonstiges BearbeitenAusgehend vom Oregon Death with Dignity Act und zu grossen Teilen an dessen Text orientierend hat der Nachbarstaat Washington 2009 ein sehr ahnliches Gesetz den Washington Death with Dignity Act erlassen Siehe auch BearbeitenBundesgerichtskreis Brittany MaynardEinzelnachweise Bearbeiten Death With Dignity Act FAQ What kind of prescription a b Edgar Dahl Dem Tod zur Hand gehen Memento vom 24 August 2009 im Internet Archive PDF 583 kB In Spektrum der Wissenschaft Juli 2006 S 117 ORS 127 800 bis 127 897 siehe Gesetzestext unter Weblinks Death With Dignity Act FAQ Must a physician be present Oregon Blue Book Nr 16 Death With Dignity Act FAQ What is Oregon s Death with Dignity Act Official Results State Measure No 51 Gesetze des Staates Oregon 1999 Oregon Laws 1999 Kapitel 423 Supreme Court billigt Sterbehilfe Gesetz in Oregon In Neue Zurcher Zeitung 17 Januar 2006 Death With Dignity Act FAQ federal lawsuits a b c Oregon s Death with Dignity Act 2013 1 PDF 138 kB Nina von Hardenberg Abschied in Oregon Memento vom 18 Juni 2008 im Internet Archive In Suddeutsche Zeitung vom 20 November 2007Literatur BearbeitenMargaret M Funk A Tale of Two Statutes Development of Euthanasia Legislation in Australia s Northern Territory and the State of Oregon Temple International amp Comparative Law Journal Volume 14 Number 1 Spring 2000 S 149 ff Gabriele Wolfslast Christoph Conrads Textsammlung Sterbehilfe Berlin 2001 S 183 193 ISBN 3 540 67835 2 Jorn Lorenz Sterbehilfe Ein Gesetzentwurf S 299 315 Baden Baden 2008 ISBN 978 3 8329 3822 2 u Zurich St Gallen 2008 ISBN 978 3 03751 115 2Weblinks BearbeitenThe Oregon Death With Dignity Act Gesetzestext in englischer Sprache Heinrich Wefing Dosiertes Mitgefuhl In FAZ vom 12 Dezember 2005Normdaten Werk GND 4718000 6 lobid OGND AKS LCCN no99046622 VIAF 180866264 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oregon Death with Dignity Act amp oldid 215846587