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Oramics bezeichnet ein System zur grafischen Klangerzeugung das ab 1957 von der Komponistin und BBC Tontechnikerin Daphne Oram entworfen wurde Eine vollstandige Maschine entstand 1962 Es handelt sich um das erste elektronische Musikinstrument das von einer Frau entwickelt wurde 1 Das erste komplett damit erzeugte Musikstuck entstand 1963 Oramics Kompositionsmaschine mit einer Gruppe von 35 mm Filmen einem Zeichenbrett in der Mitte einem Film Scanner links sowie Photomultiplier source source source source source source Video der Oramics Machine im Science Museum London circa 2013 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bilder 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDaphne Oram war in den 1940er Jahren Studiotechnikerin bei der BBC und mit der Vertonung von Filmen und TV Produktionen befasst 2 und arbeitete sich in die Verwendung von Tonbandgeraten ein mit denen sie die unterschiedlichsten Klang und Vertonungstechniken entwarf Parallel wirkte sie als Komponistin bei diversen BBC Produktionen mit und experimentierte mit den neuen Methoden der aufkommenden elektronischen Musik und der Musique Concrete Dabei entstanden auch Kompositionen fur Orchester und Plattenspieler 3 sowie Filmvertonungen mit Sinusoszillatoren elektronischen Filtern und Tonbandgeraten 2 1957 vertonte sie mit Amphytryon 38 erstmals ein Werk vollstandig mit elektronischen Mitteln und wurde Leiterin des Studios Im Folgejahr erhielt sie finanzielle Mittel um den BBC Radiophonic Workshop zu grunden der sich mit elektronischer Musik befassen sollte Sie verliess diesen aber bereits nach einem weiteren Jahr um ihre Ideen in einem eigenen Studio zu verwirklichen welchem sie auch den Namen Oramics gab um auf das Atelier und ihre Geschaftsinteressen im Allgemeinen hinzuweisen 4 Oram bediente sich einer Methode die schon in den 1930er Jahren bekannt war und insbesondere von Yevgeny Sholpo verwendet wurde welcher darauf basierend sein Variophone entwickelt hatte Dabei wird eine Zeichnung aus Ornamenten und Symbolen direkt auf 35mm Film aufgebracht um eine optische Tonerzeugung zu steuern 5 Die von Oram erdachte Kompositionsmaschine bestand aus einem grossen rechteckigen Metallrahmen der eine tischahnliche Oberflache hatte welche von zehn synchronisierten Streifen klaren gestaffelten Kleinbildfilms durchzogen war Der Musiker zeichnete Formen auf den Film um eine Maske zu erzeugen die spater das von Fotozellen Photomultipliern empfangene Licht modulierte Mit Orams Maschine war es in einfachster Weise moglich ahnlich der Kompositionstechnik bei einer Notenrolle mit optischer Lochstreifentechnik zu arbeiten Die Technik der fotografischen Steuerung hat Ahnlichkeiten mit der der kanadischen Filmemacher Norman McLaren und Evelyn Lambart deren Filme zum Teil Gerausche enthielten die durch das Zeichnen oder Drucken verschiedener Muster wie Dreiecke und Kreise entlang der optischen Tonspurflache des Films erzeugt wurden 4 Diese so gewonnenen elektrischen Signale steuerten dann die Tonhohe Frequenz die Klangfarbe Timbre und die Lautstarke Amplitude des erzeugten Tons Obwohl die Ausgabe aus dem Gerat monophon war konnten die Tone auf Mehrspurbandern hinzugefugt werden um erweiterte Texturen zu erhalten Eine vollstandige Kompositionsmaschine nach dieser Methode wurde 1962 nach Erhalt eines Stipendiums der Gulbenkian Stiftung gebaut Die erste vollstandig mit der Maschine gezeichnete Klangkomposition hatte den Titel Contrasts Essonic und wurde 1963 aufgenommen 6 Das Originalgerat wurde zwischen 2011 und 2015 im Science Museum in London ausgestellt 7 8 Im Jahr 2016 hat Tom Richards ein Doktorand an der Goldsmiths University of London eine funktionierende Mini Oramics Maschine neu entwickelt und gebaut 9 Bilder Bearbeiten nbsp Gesamtansicht der Oramics Maschine im Original nbsp Oramics Wellenformen von Daphne Oram auf eine Glasplatte gezeichnet Die runden Kurven erzeugen weichere Klange wahrend sich die gezackten Spitzen in hartere Klange mit starken harmonischen Komponenten ubersetzen lassen nbsp Oramics Komposition Kontrollparameter auf 35 mm Filmstreifen gezeichnet Rekonstruktion aus dem Jahr 2011 nbsp Wellenform Scanner unten bestehend aus mehreren Satzen von Kathodenstrahlrohren CRT und Photomultiplier Rohren PMT dienen zum Abtasten der auf den Glasplatten gezeichneten Wellenformen um Schallsignale zu erzeugen Die Abtastgeschwindigkeit dieser Rohren wird durch ein Tonhohenregelungssignal gesteuert nbsp Die Pitch Controller Platine auf der Oberseite des Scanners steuert die Abtastgeschwindigkeit von Wellenform Scannern durch ein Steuersignal Die hellgrau gefarbten Buchsen auf der Platine dienen zum Einstecken der optionalen elektronischen Komponenten Siehe auch BearbeitenVariophone ANS SynthesizerLiteratur BearbeitenDaphne Oram An Individual Note Of Music Sound And Electronics Galliard 1972 ISBN 978 0 85249 109 6 Weblinks BearbeitenCommons Kategory Oramics Oramics Archiv Daphne Oram Collection Hugh Davies Daphne Oram a tribute to a pioneer 2003 Archiv vom Februar 2006 Daphne Oram and Oramics auf 120 years Mini Oramics machine Video Oramics 2009 Video Oramics to Electronica Daphne Oram the unsung pioneer of techno 23 January 2003 How Daphne Oram s Oramic machine changed electro music 3 April 2011Einzelnachweise Bearbeiten Robert Worby Daphne Oram Portrait of an electronic music pioneer In The Guardian 1 August 2008 abgerufen am 5 Oktober 2020 englisch a b Daphne Oram a brief biography In Daphneoram org 2008 abgerufen am 14 Februar 2008 amerikanisches Englisch Tom Howells How Daphne Oram s radical turntable experiments were brought to life after 70 years In FACT Magazine Music News New Music 13 Juli 2016 abgerufen am 5 Oktober 2020 englisch a b Oramics Daphne Oram UK 1959 In 120 Years of Electronic Music 22 September 2013 abgerufen am 3 Oktober 2020 britisches Englisch Daphne Oram bei AllMusic englisch Abgerufen am 6 Oktober 2020 thomas carpentier Daphne Oram Contrasts Essconic auf YouTube 8 Marz 2014 abgerufen am 6 Oktober 2020 Tim Boon Merel van der Vaart Katy Price Oramics to electronica In Science Museum Group Journal Hrsg Revealing Histories of Electronic Music Band 2 Nr 02 2014 ISSN 2054 5770 doi 10 15180 140206 sciencemuseum ac uk abgerufen am 10 Januar 2014 Chris Vallance Daphne Oram s Oramics Machine to go on display In BBC News 4 April 2011 abgerufen am 5 Oktober 2020 englisch Phoenix Fry Sarah Cox Student builds Daphne Oram s unfinished Mini Oramics 16 Mai 2016 abgerufen am 2 Februar 2019 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oramics amp oldid 213211132