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Opium ist ein 1919 veroffentlichtes deutsches Stummfilmdrama von Robert Reinert mit Eduard von Winterstein Werner Krauss und Conrad Veidt in den Hauptrollen FilmTitel OpiumProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1919Lange 121 1919 96 heutige Fassung MinutenStabRegie Robert ReinertDrehbuch Robert ReinertProduktion Robert Reinert Monumental Film Werk BerlinMusik Isaak PolischukKamera Helmar LerskiBesetzungEduard von Winterstein Prof Gesellius Sybill Morel Sin Magdalena Werner Krauss Nung Tschang Hanna Ralph Maria Gesellius Conrad Veidt Dr Richard Armstrong Friedrich Kuhne sein Vater Alexander Delbosq Ali Sigrid Hohenfels Opiummadchen Loni Nest Kind Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen 3 Kritiken 4 Einzelnachweise 5 WeblinksHandlung BearbeitenGegen Ende seines Forschungsaufenthalts in China bei dem er sich intensiv der Untersuchung der Wirkung der Droge Opium gewidmet hat erfahrt Professor Gesellius von Nung Tschang dem Besitzer einer Opiumhohle der angeblich eine besonders wirksame Sorte der Droge in seinem Sortiment haben soll Dort angekommen erzahlt der Chinese dem Europaer folgende Geschichte Nung Tschangs Ehefrau hatte einst eine heimliche Affare mit einem Europaer gehabt und brachte daraufhin ein uneheliches Kind zur Welt Ausser sich vor Zorn ermordete Nung Tschang daraufhin seine Frau und nahm das Kind zu sich Der europaische Ehebrecher wurde von ihm als menschliches Versuchsobjekt missbraucht um an ihm die Wirkung seines speziellen Opiums zu erforschen Gesellius lernt anschliessend die junge Chinesin Sin kennen Sie bittet den Professor flehentlich sie aus Nung Tschangs Fangen zu befreien Erst spater soll der Opiumforscher erfahren dass es sich dabei um jenes Kind handelt dessen Mutter Nung Tschang in seinem Eifersuchtsanfall getotet hatte Gesellius nimmt Sin zu sich und verlasst mit ihr Hals uber Kopf China Doch auch Nung Tschang hat sein Heimatland verlassen und ist den beiden dicht auf den Fersen Als er des Professors soeben eroffnete Klinik betritt muss er glauben dass sich seine Geschichte auf dramatische Weise wiederholt denn ein weiteres Mal hat ein Europaer ihm seine Frau fortgenommen und diesmal auch noch Sin die er als sein Eigentum und Pfand betrachtet Nung Tschang kennt keine Skrupel bei der Suche nach Rache Er kennt die fatale Wirkung seiner Opiummischung und will Gesellius damit suchtig und abhangig machen genauso wie er es einst mit Sins Vater getan hat Auch Professor Gesellius Leben scheint seit seiner Heimkehr auf den Kopf gestellt Nichts ist so wie vorher Seine Frau Maria ist ihm untreu geworden und das ausgerechnet mit seinem Lieblingsschuler Richard Armstrong Dann taucht auch noch Richards lange Zeit verschollen geglaubter Vater auf Dieser ist komplett opiumabhangig und wird unter falschem Namen von dem Professor in seiner Klinik untergebracht Als Vater Armstrong Sin begegnet die hier als Krankenschwester Magdalena Dienst tut erkennt er das Madchen das er einst mit Nung Tschangs Ehefrau gezeugt hatte Richard Armstrong ist verzweifelt weil er einerseits seinen Mentor und Arbeitgeber Gesellius verehrt andererseits liebt er dessen Frau Maria Bei einem von ihm inszenierten Reitunfall verletzt er sich schwer und kann nicht mehr sprechen Er hinterlasst einen Abschiedsbrief in einem Medaillon das Gesellius Tochter gehort und nimmt sich mit Gift das Leben Gesellius hat in der Zwischenzeit in einem Opiumrausch den Traum dass er Armstrong aus Eifersucht totet und kann sich nach dem Rausch nicht mehr erinnern ob seinen Plan in die Tat umgesetzt hatte oder es nur ein Traum war Von Zweifel und Schuld geplagt nimmt er einen Auftrag zu weiteren Forschungen in Indien an Sein treuer Diener Ali Magdalena und heimlich auch Nung Tschang folgen ihm In Indien verfallt Gesellius endgultig der Droge Nung Tschang spinnt weiter Intrigen gegen Gesellius und sorgt dafur dass das Furstenpaar auf den Europaer aufmerksam wird Als er im Opiumrausch auf die Avancen der Maharani eingeht wird er von den Soldaten des Maharadscha festgenommen und in den Dschungel verbracht wo er von Lowen getotet werden soll Im letzten Moment kann er von Magdalena und Ali gerettet werden aber bevor die drei den Dschungel verlassen konnen totet Nung Tschang den Diener Ali Zuruck in Europa wird Gesellius als geistiges und korperlicher Wrack in die eigene Klinik eingewiesen Zuerst erkennt ihn nur seine kleine Tochter Um Gesellius von seinen Schuldgefuhlen zu befreien gestand Magdalena dass sie Armstrong das Gift verabreicht hatte Magdalena wird verurteilt und landet im Gefangnis wo Nung Tschang sie versucht zu befreien und dabei von Wartern erschossen wird Gesellius verbringt viel Zeit mit seiner Tochter und offnet auch das Medaillon worin sich Armstrongs Abschiedsbrief befindet Dadurch wird Magdalenas und seine Unschuld am Tode Armstrongs bewiesen und Gesellius kann in Frieden sterben wobei er seine letzte Opiumpfeife raucht Produktionsnotizen BearbeitenOpium wurde zum Ende des Ersten Weltkriegs gedreht und passierte die Filmzensur im Dezember 1918 Der mit Jugendverbot belegte Film erlebte seine Urauffuhrung im Rahmen einer Interessentenvorfuhrung in Dusseldorf am 29 Januar 1919 1 Der Massenstart war im darauf folgenden Monat in Berlins Marmorhaus Die osterreichische Fassung des Sechsakters konnte man ab dem 26 September 1919 in Wien sehen Der Film war wegen seiner grossen Aktualitat 1918 19 ein grosser Publikumserfolg Die Illustrationsmusik schrieb der aus Kiew geburtige russisch judische Kapellenleiter Geiger und Komponist Isaak Polischuk 2 Die 26 jahrige Sybill Morel gab mit der enigmatischen Sin ihr Filmdebut Theo Matejko entwarf das Filmplakat Kritiken Bearbeiten Mit Freude ist festzustellen dass Robert Reinert es verstanden hat mit seinem Monumental Filmwerk Opium einen Film zu schaffen der als ein Meisterwerk deutscher Filmkunst anzusprechen ist und keine auslandische Konkurrenz zu scheuen hat Eine sich logisch aufbauende Handlung wird hierbei denkbar phantasiereichster Ausnutzung aller Filmmoglichkeiten in geschmackvoller Weise erstklassig dargestellt Es ist eine uberaus reiche vielverzweigte Handlung die durch Phantasiegebilde der Opiumtraume die grossen Schauszenen in China und Indien und durch die Schreckensbilder in den Dschungeln noch buntbewegter wird Dennoch spinnt sich ein sicherer Faden durch die ganze Handlung und eine besondere Note dieses Filmwerkes ist es dass uberall die kunstlerisch vornehme Linie mit Sorgfalt gewahrt wurde was besonders bei den empfindsamen Bildern in den Opiumtraumen in die Augen fallt Die Darsteller wurden mit grossem Geschick an den richtigen Platz gestellt besonders von Winterstein als Professor Gesellius und Hanna Ralph als Maria haben ihre schonen Aufgaben mit erfreulichem Gelingen durchgefuhrt Heinz Schmid Dimsch in Der Film Nr 2 vom 11 Januar 1919 Im Kern eine gut durchdachte und exakt durchgefuhrte Handlung das Beiwerk effektvoll bis ins kleinste mit grossem Kostenaufwand aufgebaut von vollendeter Technik und niemals langweilend Zugleich ein Aufklarungs Film der uns vor den schrecklichen Folgen jenes zerruttenden Giftes eindringlich warnen will Hier werfen wir einen Blick in die Lasterhohlen Indiens und Chinas dort sehen wir prachtige indische Feste mit grossartig gestellten Massenszenen da wieder die Konige der Tierwelt in unubertrefflicher Naturlichkeit Die Traumphantasien des Opiumrauchers gaben der Regie Gelegenheit die technische Vollkommenheit unserer Apparate in einigen wunderbaren Szenen bei denen etwas reichlich viel Nacktkultur getrieben wurde zu beweisen Hanna Ralph als das nach Liebe durstende Weib aus der Gesellschaft das sich vom Gatten vernachlassigt dessen Lieblingsschuler in die Arme wirft und entsetzliche Seelenqualen erduldet Eduard von Winterstein als Professor der seine Gattin in Wahrheit heiss liebt den Konflikte zwischen Beruf und Liebe zur Verzweiflung treiben und der im Opiumrausch Vergessenheit sucht Sybill Morel als das ungluckliche Opiummadchen Sin spater als Schwester Magdalena die ihrem Erretter in fast hundischer Liebe ergeben ist Werner Krauss als der um seine Liebe betrogene und sich an jedem Europaer dafur rachende Opiumhohlenbesitzer Nung Tschang Conrad Veidt als des Professors Lieblingsschuler sie alle sind in Maske und Darstellung lebenswahre trefflich gezeichnete Gestalten die man so leicht nicht vergessen wird Lichtbild Buhne Nr 5 vom 1 Februar 1919 Der deutsche Filmmarkt ist wieder um ein monumentales Filmwerk reicher und damit um eine Arbeit welche seine Bedeutung fur den Weltmarkt charakterisiert und vergrossert Denn dieses Opium Robert Reinerts ist an Stil und Grosse ein internationales Gebilde Nicht etwa nur darum weil seine Handlung in China England und Indien spielt sondern weil die nichteuropaischen Bilder wahrhaft asiatisch anmuten weil die Sorgfalt der Regie zu Leistungen anzuspornen verstand die weit uber dem Durchschnitt stehen weil die Photographie mit ihrer eigenartigen Technik Bilder hergab wie sie in Deutschland noch nicht gesehen wurden und die auch fur das Ausland ein Novum bedeuten durften C B in der Film Nr 7 vom 15 Februar 1919Einzelnachweise Bearbeiten andere Quellen nennen den 7 Januar 1919 in Munchen zu diesem der auf Schallplattenetiketten auch als J Schura Polischuk erschien vgl Artikel von user formiggini bei grammophon platten de Nov 08 2014 bereits ein Jahr vorher hatte Polischuk die musikalische Untermalung zu dem Stummfilm Die letzte Liebesnacht der Inge Tolmein bearbeitet Weblinks BearbeitenOpium in der Internet Movie Database englisch Opium bei The German Early Cinema Database DCH Cologne Vorlage GECD Titel Wartung unnotige Verwendung von Parameter 2 NAME Titel Opium bei filmportal de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Opium 1919 amp oldid 237518131