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Die Operationsbasis Bischofswerda war ein Raketenstutzpunkt nordostlich von Bischofswerda in Sachsen Als Antwort auf die Ende 1983 beginnende Zufuhrung neuer US amerikanischer Mittelstreckenraketen auf dem Gebiet Westeuropas erfolgte durch die Sowjetarmee die Stationierung operativ taktischer Raketenkomplexe grosserer Reichweite in der DDR und der CSSR Einer der insgesamt drei Stationierungsorte war dabei die Oberlausitz Fur knapp vier Jahre waren ab dem Fruhjahr 1984 die 119 Raketenbrigade und die 2454 Bewegliche Raketentechnische Basis in Konigsbruck und Bischofswerda stationiert Ausgestattet mit dem nuklearen Raketenkomplex vom Typ OTR 22 von der Nato SS 12 genannt sollten sie durch ihre Anwesenheit helfen das Kraftegleichgewicht zwischen NATO und Warschauer Pakt zu wahren Inhaltsverzeichnis 1 Operationsbasis Bischofswerda Nadoi 1 2 Konflikt zwischen NATO und UdSSR 3 Militarisches Sperrgebiet Taucherwald 4 INF Abkommen von 1987 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseOperationsbasis Bischofswerda Nadoi 1 BearbeitenDie Operationsbasis Bischofswerda mit dem Rufnamen Nadoi 1 befand sich im Taucherwald nahe Uhyst am Taucher im Landkreis Bautzen Ab 1984 waren hier Raketen vom Typ SS 12 der Gruppe der Sowjetischen Streitkrafte in Deutschland stationiert 1 Im Einzelnen handelte es sich um acht Tragerraketen sechs Starteinrichtungen und vier Ubungsraketen 2 Die Raketen wurden 1988 abgezogen und in den Kaukasus Gombori Georgien verlegt 3 4 Konflikt zwischen NATO und UdSSR Bearbeiten nbsp Oberirdischer Bunker des Typs Granit fur Lagerung der Temp Tragerraketen Die Einsatzzone der 1 Division PPD Bischofswerda Taucherwald Uhyst Taschendorf Stacha August 2007Im Jahre 1976 stellte die Sowjetunion ballistische RSD 10 Mittelstreckenraketen in Europa auf wodurch das etablierte Gleichgewicht gestort wurde Als Reaktion darauf beschloss die NATO 1979 bodengestutzte mobile Pershing 2 Raketen und Tomahawk Marschflugkorper in Europa aufzustellen Der NATO Block war bereit diese Raketen teilweise oder vollstandig zu beseitigen vorausgesetzt die Sowjetunion wurde dasselbe mit ihrer RSD 10 tun Als Reaktion darauf wurde die Sowjetunion ihre nukleare Prasenz in Osteuropa mit den OTR 22 Raketensystemen starken In der DDR wurden an vier Stellen mit OTP 22 Raketen bewaffnete Raketenbasen gebaut Bischofswerda Konigsbruck Waren und Wokuhl Militarisches Sperrgebiet Taucherwald Bearbeiten1981 wurde der Wald zwischen den Dorfern Uhyst am Taucher und Stacha zur geschlossenen Militarzone erklart und der Bau einer Raketenbasis begonnen der drei Jahre dauerte Im April 1984 traf von der ZakVO Georgien vom Dorf Gombori die 1 separate Raketendivision Nr 68257 der 119 Raketenbrigade ein die 2 und 3 Division waren in Konigsbruck stationiert nbsp Gedenktafel der 119 Raketenbrigade Bischofswerda an Bunker 6 nbsp Eingang des Bunker 6Im Einsatz waren die OTP 22 Temp S Raketensysteme NATO Klassifikation SS 12 SS 22 Scaleboard Als Zugmaschine fur den Launcher wurde der Traktor MAZ 543 verwendet Gleichzeitig wurde die Rakete in einem speziellen Behalter versteckt der sich nach der Aufrichtung der Rakete vor dem Start entlang der Langsachse offnet Vier Raketenwerfer und acht Raketen mit Atomsprengkopfen mit einer Kapazitat von 500 Kilotonnen 35 mal starker als die auf Hiroshima abgeworfene Bombe wurden an der Raketenbasis in der Nahe von Bischofswerda platziert Die Raketenreichweite betrug 900 km Der Bau der Basis wurde in strenger Geheimhaltung durchgefuhrt selbst die Mitarbeiter der Stasi Ministerium fur Staatssicherheit der DDR wussten zunachst nicht was in den Wald bei Bischofswerda gebracht wurde und widmeten sich nach und nach diesem Geheimnis Die Bevolkerung der umliegenden Dorfer wusste jedoch bereits 1985 uber Atomraketen im Wald Bescheid da alle zwei Wochen nachts ein Transportkonvoi mit einer Rakete von Bischofswerda in den Wald fuhr und es den Bewohnern der an den Wald angrenzenden Dorfer verboten war sich den Fenstern zur Strasse zu nahern auf denen die Raketen transportiert wurden INF Abkommen von 1987 Bearbeiten nbsp Sondermunitionslager Nasosnaya mit Startplatz Lagerung von Produkten der PRTB Batterie die an die 1 Division angeschlossen sind Taucherwald Im Dezember 1987 unterzeichneten die UdSSR und die Vereinigten Staaten den Vertrag uber die Beseitigung von Mittelstrecken und Kurzstreckenraketen INF wonach alle Mittelstreckenraketen von 1000 bis 5500 km und Raketen mit kurzerer Reichweite von 500 bis 1000 km beseitigt werden sollten Gemass den Vereinbarungen wurden auch alle OTR 22 Temp S Komplexe zerstort Am 25 Februar 1988 fand in Bischofswerda eine Zeremonie zum Abzug der 119 Raketenbrigade statt Begleitung eines Zuges mit Raketensystemen zu ihrer Liquidationsbasis in Stankovo Weissrussland Im Marz desselben Jahres verliessen die letzten Einheiten die Garnison Die 119 Raketenbrigade wurde nach ZakVO Georgien S Gombori versetzt Nach der Entfernung der Raketensysteme verblieb das sowjetische Militar mehrere Jahre auf dem Territorium der Raketenbasis und verliess es erst am 14 Juni 1992 endgultig Im Jahr 1996 begannen die Waldrestaurierungsarbeiten auf dem Gebiet der Basis der Umfang und die Brennpunkte wurden abgebaut Graben wurden aufgefullt und im Jahr 2002 wurden das Kasernengebaude und mehrere andere Gebaude abgerissen nbsp Letztes erhaltenes oberirdisches Gebaude des Taucherwalds das ehemalige Offizierskasino Taucherhutte wird heute als Vereinsraum genutzt Siehe auch BearbeitenAtomwaffen in Deutschland Trainkaserne Bischofswerda Operationsbasis Konigsbruck Operationsbasis Wokuhl Operationsbasis WarenWeblinks BearbeitenLageplan der Garnison auf www peterhall de Raketenlager Taucherwald 1150 ORDN Zwischen Grosser Rader und Kleiner Spree PDF auf www denkmal buch geschichte de Einzelnachweise Bearbeiten Raketenlager Uhyst am Taucher 1150 ORDN In Sperrgebiet eu Abgerufen am 16 August 2016 Memorandum of understanding regarding the establishment of the data base for the treaty between the Union of Soviet Socialist Republics and the United States of America on the elimination of their intermediate range and shorter range missiles Nicht mehr online verfugbar In Website des Department of State 8 Dezember 1987 archiviert vom Original am 24 Januar 2016 abgerufen am 16 August 2016 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www state gov Ingolf Reinsch Burkauer mogen ihr Blattl Memento vom 16 Juli 2012 im Webarchiv archive today in Sachsische Zeitung 16 Januar 2008 Kurzchronik der 119 RaketenbrigadeTarnname Kolybel sowjetische Atomraketen in der Oberlausitz eine geschichtliche Aufarbeitung der Stationierung der 119 Raketenbrigade und der 2454 Beweglichen Raketentechnischen Basis in den Jahren 1984 bis 1988 in Konigsbruck und Bischofswerda Kompleks 9K76 Temp S raketa 9M76 TR 1 SS 12A SCALEBOARD A KY 11 Aus den Erinnerungen eines Raketenwerfers Das grosste Geheimnis der sowjetischen Raketentechnologie 51 179583333333 14 234305555556 Koordinaten 51 10 46 5 N 14 14 3 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Operationsbasis Bischofswerda amp oldid 233876009