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Falklandkrieg Falklandinseln Sudgeorgien Besetzungszeit Operation Paraquet Operation Black Buck General Belgrano Sobral Sheffield Pebble Island Operation Mikado Operation Sutton San Carlos Ardent Antelope Atlantic Conveyor Coventry Goose Green Mount Kent Bluff Cove Mount Harriet Two Sisters Glamorgan Mount Longdon Wireless Ridge Mount Tumbledown Kapitulation Operation Black Buck war ein Unternehmen der Royal Air Force zu Beginn des Falklandkrieges bei der Luftangriffe von einer Basis auf der Insel Ascension uber eine Entfernung von 6250 Kilometer gegen Stellungen von Argentinien auf den Falklandinseln geflogen wurden Operation Black Buck Anflug rot Die Basis von Black Buck lag auf der winzigen Insel AscensionInsgesamt wurden im Zeitraum zwischen dem 1 Mai und dem 12 Juni 1982 sieben Fernangriffe durchgefuhrt bei denen jeweils zwei V Bomber vom Typ Avro 698 Vulcan B 2 eine Reserve als Angriffsflugzeug und elf Handley Page HP 80 Victor K 2 eine Reserve zur Luftbetankung zum Einsatz kamen Die Kapazitaten reichten aber nicht um zwei Angriffsflugzeuge in das Zielgebiet zu fuhren Die elf Tankflugzeuge begleiteten sich gegenseitig betankend den Bomber und flogen mit fast leeren Tanks zuruck zur Basis wo sie erneut betankt wurden um ruckkehrende Tanker in der Luft halten zu konnen Funf Tankflugzeuge flogen dann dem zuruckkehrenden Bomber entgegen um ihn auf dem Heimweg zu unterstutzen Wahrend dieser Luftangriffe legte das Angriffsflugzeug teilweise mehr als 13 000 km zuruck Diese Luftangriffe waren die weitreichendsten und langsten militarische Luftoperationen die bis zu diesem Zeitpunkt unternommen wurden Der Rekord wurde erst von US amerikanischen Luftoperationen im Zweiten Golfkrieg uberboten Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf 1 1 Vorbereitungen 1 2 Black Buck 1 1 3 Black Buck 2 1 4 Black Buck 3 1 5 Black Buck 4 1 6 Black Buck 5 1 7 Black Buck 6 1 8 Black Buck 7 2 Fazit 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseVerlauf Bearbeiten nbsp Ziel der Missionen waren die 6250 km entfernten FalklandinselnVorbereitungen Bearbeiten Die Entfernung zwischen Grossbritannien und den Falklandinseln betragt knapp 13 000 km Ein direkter Angriff vom Mutterland aus hatte also eine Gesamtflugstrecke von mindestens 26 000 km bedeutet was der Royal Air Force zum damaligen Zeitpunkt nicht moglich war Als Basis des Angriffes wurde die auf halber Strecke gelegene Insel Ascension die zum britischen Uberseegebiet St Helena gehort ausgewahlt Als einziges britisches Kampfflugzeug fur grosse Reichweiten ausgelegt hatten die Avro Vulcan jedoch fur die geplante Operation immer noch eine ungenugende Reichweite Sie besassen allerdings Luftbetankungseinrichtungen die aber zu Beginn des Krieges seit uber zehn Jahren nicht mehr benutzt worden waren Also wurden im April die entsprechenden Anlagen der fur den Angriff ausgewahlten Vulcans uberpruft und instand gesetzt Des Weiteren wurden die in der Luftbetankung ungeubten Besatzungen entsprechend ausgebildet Sowohl die Bomber als auch die Tanker waren fur mitteleuropaische Land Szenarien im Kalten Krieg konstruiert besassen also zur Navigation lediglich Bodenverfolgungsradar das auf markante Bodenkonturen angewiesen und damit fur Seeoperationen uber mehrere tausend Kilometer nicht geeignet ist Im Laufe des April wurden alle beteiligten Flugzeuge kurzfristig mit Tragheitsnavigationssystemen ausgestattet Da es zu keiner einvernehmlichen diplomatischen Losung kam wurden am 29 April zwei Vulcan XM598 und XM607 von Waddington in England nach Wideawake auf Ascension uberfuhrt Diese Strecke von 6500 km liegt innerhalb der Reichweite dieser Bomber Der Anflug konnte ohne Luftbetankung durchgefuhrt werden und dauerte etwa neun Stunden Black Buck 1 Bearbeiten nbsp Handley Page H P 80 Victor jeweils elf dieser Tankflugzeuge waren beteiligt nbsp Avro 698 Vulcan Angriffsbomber der Mission die Maschine mit dem Kennzeichen XM607 flog den ersten Angriff Black Buck 1 leitete den britischen Angriff auf die Falklandinseln ein Das Missionsziel war ein Angriff mit 21 1000 Lb Bomben 454 kg auf die Start und Landebahn von Port Stanley Die Angriffsgruppe bestand aus den beiden Vulcan eine als Reserve und elf Victor eine Reserve Die Flugzeuge starteten am 30 April 22 50 Uhr Ascensioner Zeit was einer Zeit von 19 50 Uhr in Port Stanley entspricht Gleich nach dem Start fielen zwei Flugzeuge aus Die Vulcan XM598 hatte eine undichte Druckkabine und eine der Victors hatte einen defekten Tankleitungsschlauch Deshalb musste die Ersatz Vulcan XM607 die Fuhrung ubernehmen Die erste Luftbetankung erfolgte nach 105 min und 1400 km sudlich von Ascension Eine Victor betankte die Vulcan wahrend vier andere Tanker Treibstoff an vier weitere Victor ubergaben Die vier an die anderen Tanker spendenden Tanker mussten ihre Reserve ausschopfen und kehrten um da in der Planung des Angriffs ein schwerer Fehler in der Treibstoffkalkulation offenbar wurde Mit Muhe und Not konnten die Tanker nach Ascension heimkehren Die zweite Kraftstoffweitergabe fand nach 150 min und 450 km sudlicher statt Eine Victor gab ihr Kerosin an die Vulcan zwei weitere Victor betankten die restlichen drei Lufttanker und die drei Tanker kehrten um 100 min spater und 3060 km sudlich Ascension wurde ein drittes Mal betankt Eine Victor betankte die verbliebenen zwei Victor und musste aufgrund des Planungsfehlers wieder ihre Reserve ausschopfen Wenig spater wurde in dieser Victor ein Treibstoffleck entdeckt und per Funk Hilfe angefordert die eine der inzwischen am Boden wieder betankten Victors brachte 4350 km sudlich Ascension wurde nach fast sechsstundigem Flug in extrem schlechtem Wetter das vierte Mal Treibstoff ubergeben Einer der beiden verbliebenen Tanker versuchte den anderen zu befullen was aber aufgrund technischer Probleme nicht gelang Deshalb tauschten beide Maschinen ihre Rollen Folge der erwahnten Fehlplanung und auch des Rollentausches war dass der letzte Tanker zu wenig Treibstoff an Bord hatte um nach der letzten Betankung der Vulcan selber nach Ascension zuruckkehren zu konnen was aufgrund der Funkstille die wegen der Nahe zum Ziel inzwischen angeordnet worden war aber nur der Tankerbesatzung bekannt war 650 km vor den Falklandinseln und 5600 km von Ascension entfernt musste die Besatzung der letzten Victor eine schwierige Entscheidung treffen Die letzte Betankung bedeutete ein enormes Risiko denn es fehlten 5 t Kerosin fur den Ruckflug und Hilfe konnte erst nach dem Angriff angefordert werden Ein weiteres Problem war dass der verbliebene Treibstoff auch nicht reichte um den Angriffsbomber vollzutanken weshalb dieser sogar kurzzeitig die Funkstille brach Die Tankerbesatzung entschied sich gegen einen Abbruch der Mission und fur das Risiko mehr als 600 km vor Ascension in den Sudatlantik zu sturzen 470 km vor dem Ziel ging die Vulcan auf 90 m Hohe um das argentinische Radar zu unterfliegen 75 km vor Port Stanley ging die Maschine auf die Angriffshohe von 3000 m Feindliche Radarerfassung wurde mit US amerikanischen Storbehaltern vereitelt Die Landebahn wurde planungsgemass in einem Winkel von 30 uberflogen und bombardiert Ein paralleler Angriff hatte zwar eine grossere Zerstorung bringen konnen der Querangriff garantierte jedoch eine hohere Trefferwahrscheinlichkeit Zwei Bomben trafen die Landebahn eine weitere beschadigte den Tower Drei argentinische Soldaten wurden getotet mehrere verletzt Ausserdem wurden einige argentinische Pucara beschadigt Nach dem Angriff wurde die Funksperre aufgehoben wodurch die letzte Victor endlich um Hilfe bitten konnte die auch gewahrt wurde Die Vulcan wurde ebenfalls betankt wobei es erneut zu technischen Problemen kam Der Tankstutzen rastete nicht komplett ein weshalb ein grosser Teil des Treibstoffes daneben und auf die Cockpitscheiben floss wodurch dem Piloten die Sicht verdeckt wurde Die Betankung musste blind nach Anweisungen des Tankoperators durchgefuhrt werden Nach 15 Stunden und 45 Minuten Einsatz kehrte der Rest des Verbandes nach Ascension zuruck Bei diesem Angriff erfolgten 18 Luftbetankungen bei denen insgesamt 225 t Treibstoff ubergeben wurden Die Black Buck 1 Mission war von vielen Problemen uberschattet Das Hauptproblem war sicherlich die fehlerhafte Treibstoffkalkulation Diese entstand durch die erzwungene und uberhastete Planung die keine realitatsnahen Ubungen zuliess Vulcan und Victor haben unterschiedliche Geschwindigkeiten und Flughohen fur ihren jeweiligen optimalen Verbrauch Ausserdem ist in der optimalen Flughohe die Treibstoffubergabe nicht moglich Diese Faktoren flossen in die Planung nicht ein Die Flexibilitat und Risikobereitschaft der Besatzungen glichen aber die Planungsfehler aus und machte die Operation durchfuhrbar Flt Lt W F Martin Withers Kommandant der Vulcan XM607 wurde mit dem Distinguished Flying Cross und der Kommandant der letzten Victor Squadron Leader Bob Tuxford mit dem Air Force Cross ausgezeichnet Die dem Feind beigebrachten Schaden und Verluste waren fur sich genommen minimal Der Angriff hatte aber die politische Botschaft dass Grossbritannien nicht bereit war die Invasion zu akzeptieren und sehr wohl in der Lage war militarisch zu antworten Des Weiteren gab es auch eine militarisch nicht zu vernachlassigende Folge Die argentinischen Militars zogen infolge von Black Buck 1 wichtige Teile ihrer Luftwaffe aus dem Suden ab um Ziele auf dem Festland gegen ahnliche Angriffe zu schutzen Black Buck 2 Bearbeiten Black Buck 2 wurde in der Nacht vom 3 auf den 4 Mai durchgefuhrt hatte dasselbe Ziel wie Black Buck 1 und war ein Fehlschlag da die Bomben ihr Ziel nicht trafen Black Buck 3 Bearbeiten Black Buck 3 musste vorzeitig abgebrochen werden da ein beteiligter Victor Tanker ausfiel Black Buck 4 Bearbeiten nbsp AGM 45 ShrikeBlack Buck 4 war eine Mission mit neuen Zielen die am 28 Mai gestartet wurde Erstmals sollten US amerikanische AGM 45 Shrike Antiradarraketen eingesetzt werden um argentinische Luftabwehrradare anzugreifen Die Mission scheiterte jedoch in der Anflugphase aufgrund von Betankungsproblemen Black Buck 5 Bearbeiten Black Buck 5 wurde am 30 31 Mai durchgefuhrt Dieser Einsatz galt erneut der argentinischen Luftverteidigung Die abermals mit Shrike bewaffnete Vulcan erreichte die Gegend um Port Stanley und kreiste 40 Minuten lang in einer fur die argentinische Flak erreichbaren Hohe uber dem Gebiet um sie dazu zu veranlassen ihr Radargerat einzuschalten Zwei Shrike wurden abgefeuert verfehlten aber das Ziel ein AN TPS 43 Radar und richteten nur geringen Schaden an 1 Die abgeschaltete argentinische Radaraufklarung wurde dann jedoch von Sea Harriern ausgenutzt um unbehelligt von der argentinischen Luftabwehr den Flugplatz Port Stanley anzugreifen Black Buck 6 Bearbeiten Black Buck 6 war neben Black Buck 1 der spektakularste Einsatz der Black Buck Kampagne Der Angriff fand am 2 3 Juni statt Die Vulcan XM597 hatte dieses Mal vier Shrike an Bord 1 Das Angriffsflugzeug ging mit Bedacht auf eine Flughohe die fur die argentinische Luftabwehr erreichbar war und wurde wunschgemass aufgefasst und beschossen Die abgefeuerten zwei Antiradarraketen trafen ihr Ziel ein Skyguard Feuerleitradar und toteten dessen vier Bediener Wahrend des Ruckfluges versagte die Luftbetankungseinrichtung der Vulcan beim letzten Betankungsvorgang Die Besatzung entschied sich entgegen ihren Befehlen die fur einen solchen Fall eine Notwasserung vorsahen fur einen Flug nach Brasilien Bevor der brasilianische Luftraum erreicht wurde betatigte die Besatzung die Einrichtung zum Not Verschuss der beiden verbliebenen Shrike Raketen eine Rakete verblieb jedoch an ihrer Startschiene Nach der Vernichtung aller geheimen Papiere mittels Abwurf durch die Einstiegluke flog die Vulcan in den brasilianischen Luftraum ein und wurde von brasilianischen F 5 bis zur Landung in Rio de Janeiro eskortiert Die Besatzung und die Vulcan wurden von den Brasilianern bis zum 10 Juni interniert Die damals noch relativ moderne Luft Boden Rakete hingegen wurde konfisziert und war wahrscheinlich Grundlage entsprechender brasilianischer Waffenprojekte nbsp Margaret Thatcher ordnete den Angriff anBlack Buck 7 Bearbeiten Black Buck 7 schloss am 12 Juni die Einsatze der V Bomber im Falklandkrieg ab Mit in der Luft zundenden 1000 Pfund Bomben wurden argentinische Stellungen in Port Stanley angegriffen Fazit BearbeitenDie Fernluftangriffe hatten abgesehen von der indirekten Wirkung von Black Buck 1 auf die argentinischen Luftstreitkrafte so gut wie keine militarische Bedeutung Ihre politisch moralische Wirkung war zumindest zu Beginn des Krieges enorm denn sie zeigten den Argentiniern dass sie jederzeit und uberall angreifbar waren und den Briten dass sie in der Lage waren schnell zu reagieren Der erste erfolgreiche Angriff gab der britischen Premierministerin Margaret Thatcher die Moglichkeit Starke zu zeigen und die eigene Bevolkerung vom Krieg zu uberzeugen Die britischen Bomber und vor allen Dingen Tankerbesatzungen zeigten grosses personliches Engagement das letztendlich entgegen aller Fehlplanung und technischen Unzulanglichkeiten zum Erfolg fuhrte Die Argentinier hingegen waren von den Angriffsfahigkeiten der Royal Air Force vollig uberrascht und hatten aufgrund ihrer begrenzten Flugabwehr Mittel und auch des Umstandes dass sie keine Abfangjager auf den Falklandinseln stationieren konnten keine grossen Moglichkeiten die Angriffe abzuwehren Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Operation Black Buck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bomben auf Port Stanley Detailbericht und BilderEinzelnachweise Bearbeiten a b Rodney Burden et al Falklands The Air War Arms and Armour Press 1986 ISBN 0 85368 842 7 S 365 367 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Operation Black Buck amp oldid 233421580