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Der Schiffsneubau Olympic Bravery war ein Oltanker der am 24 Januar 1976 auf seiner Jungfernfahrt nachdem er nur rund 35 Seemeilen aus eigener Kraft zuruckgelegt hatte an der Kuste der bretonischen Insel Ouessant Ushant nahe der Ortschaft Kergadou strandete und dabei zum Totalverlust wurde Olympic Bravery p1 SchiffsdatenFlagge Liberia LiberiaSchiffstyp RoholtankerEigner Kirton Panama S A PanamaReederei Olympic Maritime Monte CarloBauwerft Chantiers de l Atlantique Saint NazaireVerbleib Am 24 Januar 1976 gestrandetSchiffsmasse und BesatzungLange 343 0 m Lua 330 7 m Lpp Breite 51 9 mVermessung 126 662 BRTMaschinenanlageMaschine 1 DampfturbineHochst geschwindigkeit 16 kn 30 km h Propeller 1 Festpropeller 1 TransportkapazitatenTragfahigkeit 277 599 tdw Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Nachspiel 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Olympic Bravery wurde am 11 August 1975 bei der Werft Chantiers de l Atlantique in Saint Nazaire unter der Baunummer P25 vom Stapel gelassen und am 21 Januar 1976 fertiggestellt Auftraggeber war die in Monte Carlo ansassige Tankerreederei Olympic Maritime die zum Erbe des 1975 verstorbenen griechischen Tankerkonigs Aristoteles Onassis gehorte Wahrend die Mehrzahl der Tankerneubauten zum Hohepunkt der Tankerkrise gleich bei den jeweiligen Bauwerften aufgelegt wurde sollte die Olympic Bravery nach Norwegen gebracht werden Morgens um 5 30 Uhr des 23 Januar 1976 begann das Schiff das unter Liberianischer Flagge fuhr unter dem Kommando von Kapitan Efstratios Tsioros seine Probefahrten nach denen sich die Uberfahrt von Brest zu seinem Aufliegeplatz in Farsund anschliessen sollte Nach einer Serie von vorangegangenen Maschinenproblemen und sieben Blackouts in Folge fiel die Antriebsanlage schliesslich am Morgen des folgenden Tags ganz aus und die Olympic Bravery begann in Richtung der Insel Ouessant zu treiben Daraufhin wurde versucht das Schiff zu ankern aber die Anker brachen und das Schiff strandete schliesslich um acht Uhr morgens an der felsigen Kuste der Bretagne Nachdem es auch mit Bergungsschleppern nicht gelang das Schiff wieder aufs offene Wasser zu bekommen wurde erst am 12 Marz ein weitergehender Bergungsvertrag unterzeichnet Aber schon am nachsten Tag brach das Schiff aufgrund des sich stetig verschlechternden Wetters in zwei Teile woraufhin etwa 1 200 Tonnen des gebunkerten Treibols ins Meer gelangten Die Franzosische Armee versuchte die verschmutzte Kuste zu reinigen wobei vier Mann einer Hubschrauberbesatzung ums Leben kamen Am 2 Mai gelang es schliesslich die in den Bunkertanks verbliebenen 400 Tonnen Schwerol zu erhitzen und abzupumpen Das verbliebene Wrack wurde zwar zum Abbruch an den Schrotthandler Braganti aus Marseilles verkauft verblieb aber da es sich nicht mehr bergen liess an Ort und Stelle auf der Position 48 28 12 N 5 6 36 W 48 47 5 11 Koordinaten 48 28 12 N 5 6 36 W Nachspiel BearbeitenAnfang 1976 nach der uberstandenen Olkrise von 1973 und der Wiedereroffnung des Sueskanals lagen weltweit schon knapp 400 beschaftigungslose Tanker dieser Grosse auf die vorher insbesondere im Hinblick auf die durch den Sechstagekrieg veranderten Oltransportrouten gebaut worden waren So wurde auch die Olympic Bravery schon 1970 71 geordert 2 als noch nicht absehbar war wie schnell dieses Marktsegment nach 1973 zusammenbrechen wurde Die Olympic Maritime S A erhielt spater vom Schiffsversicherer Lloyd s of London die Versicherungssumme von 50 Millionen US Dollar die grosste bis dahin in solch einem Fall ausgezahlte Summe uberhaupt Das waren zum einen etwa 15 Millionen mehr als der Bau des Schiffs gekostet hatte aber zum anderen mindestens 25 bis 30 Millionen Dollar mehr als das Schiff zum Zeitpunkt seiner Ablieferung wert war Der uberflussige Tanker war in flussiges Geld verwandelt worden urteilte die Zeitschrift Der Spiegel 1978 In Seefahrtskreisen wurde dies hinter der Hand mit der Bemerkung Onassis at his best kommentiert denn hinter der Reederei Olympic Maritime stand eine Holdinggesellschaft des 1975 gestorbenen Grossreeders Aristoteles Sokrates Onassis Das Unternehmen unter der Fuhrung des ehemaligen Exxon Managers Louis Anderson nutzte das ausgezahlte Versicherungsgeld der Olympic Bravery wenig spater zum Ankauf von zwei vergleichbaren Oltankern mit denen ein erneutes Ansteigen der Frachtraten abgewartet wurde Literatur BearbeitenNorman Hooke Modern Shipping Disasters 1963 1987 Lloyd s of London Press London 1989 ISBN 1 85044 211 8 Jochen Brennecke Geschichte der Schiffahrt Sigloch Edition Kunzelsau 1981 ISBN 3 8003 0169 5 Auslieferung Sturtz Verlag Wurzburg Kalkuliertes Risiko In Der Spiegel Nr 29 1978 S 78 98 online Weblinks BearbeitenFernsehnachrichtenausschnitt YouTube franzosisch Fernsehnachrichtenausschnitt YouTube franzosisch Bilder der gestrandeten Olympic Bravery Memento vom 21 Februar 2010 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Daten der Olympic Bravery Miramar Ship Index abgerufen am 27 Juni 2009 Barry Rogliano Salles Ventes Hrsg The French Shipbuilding and Sale amp Purchase Market in 1969 Eigenverlag Paris 1970 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Olympic Bravery amp oldid 232634508