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Oliver Boberg 1965 in Herten ist ein deutscher bildender Kunstler und Fotograf Bobergs Bilder fiktiver Orte werden der kunstlerischen Architekturfotografie zugerechnet die in den 1950er Jahren mit dem Dusseldorfer Kunstlerpaar Bernd und Hilla Becher begann Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Ausstellungen Auswahl 3 1 Einzelausstellungen 3 2 Gruppenausstellungen 4 Auszeichnungen 5 Weiterfuhrende Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBoberg studierte 1985 und 1986 Kunstgeschichte an der Universitat Wurzburg von 1986 bis 1993 Malerei und Modellbau bei Hans Peter Reuter an der Akademie der Bildenden Kunste Nurnberg Ein Stipendium des Freistaats Bayern ermoglichte ihm 1989 1999 einen Studienaufenthalt in der Cite Internationale des Arts Paris Er lebt in Furth und arbeitet als Kunsterzieher am Ehrenburg Gymnasium Forchheim 1 Werk BearbeitenBoberg begann mit hyperrealistischer Malerei Ab den spaten 1980er Jahren widmete er sich nach vorheriger Fotorecherche dem Bau von kleinformatigen Architekturmodellen und guckkastenartigen ausgeleuchteten Raumobjekten die er zunachst nur zur Dokumentation fotografierte Seit 1997 stehen die Fotografien selbst im Mittelpunkt seines kunstlerischen Schaffens 1 Seine Arbeiten beschaftigen sich mit Un Orten wie Hinterhofen Unterfuhrungen Treppenabgangen Parkdecks Garagen oder Bauskeletten Seine Werke grunden auf seinem umfangreichen Fotoarchiv aus dem er Details Farben und Strukturen auswahlt und Skizzen anfertigt nach denen er mit Gips Karton Spanplatten und weiteren Materialien prazis skalierte Modelle einer fiktionalen Architektur zusammensetzt beleuchtet und so fotografiert dass die Kunstlichkeit verschwindet Wie bei den Kunstlern James Casebere und Thomas Demand werden Bobergs Modelle ausschliesslich zum Zweck der Fotografie geschaffen Die streng formalen Bilder in Farbe oder seit 2004 auch in Schwarzweiss vermitteln den Eindruck als zeigten sie reale stadtische Orte Selbst wenn man weiss dass Boberg jede Szene in seinem Studio konstruierte sei es schwierig Beweise dafur zu erkennen Es gelinge ihm eine Illusion zu erzeugen dass sich das visuelle Erlebnis kaum von einer konventionellen Architekturfotografie unterscheidet schrieb ein Rezensent der New York Times 1999 anlasslich Bobergs erster Ausstellung in den USA 2 Mit der Arbeit Night Sites Nacht Orte 2002 03 wandte er sich erstmals dem Film zu Jeder der sieben 16 mm Filme aus denen dieses Werk besteht ist eine Endlosschleife einer Einspielung Establishing Shot eines landlichen Ortes in dem ausser der Umgebungsmusik des Films nichts passiert 3 Es entstanden minimal bewegte Nachtbilder die Boberg zu einer Art Videoraum arrangierte 4 In seiner 2008 begonnenen Serie Slums die sich auf verlassene Behelfsbehausungen und andere stadtische Trummer konzentriert stellte Boberg seine Fotografien computergenerierten Zeichnungen gegenuber 5 Wie andere Kunstler in der uberwiegend deutschen Tradition der Architekturfotografie von Bernd und Hilla Becher wandte Boberg seine Aufmerksamkeit zunehmend Fragen der fotografischen Wahrhaftigkeit zu 3 Er gehort zu den in den sechziger Jahren geborenen Fotokunstlern die Positionen der Dusseldorfer Schule thematisch und stilistisch weiterentwickelten 6 Ausstellungen Auswahl BearbeitenQuelle wenn nicht anders angegeben Guggenheim Museum New York 5 und photography now com Einzelausstellungen Bearbeiten 2002 Museum of Contemporary Photography Chicago 2002 Musee de l Elysee Lausanne 2003 Kunstverein Hannover 2004 Sites and Night Sites Fotomuseum Den Haag 2010 Himmel Neues Museum Nurnberg 7 Gruppenausstellungen Bearbeiten 2000 Experiment San Francisco Museum of Modern Art 2002 In Szene gesetzt Architektur in der Photographie der Gegenwart Museum fur Neue Kunst Karlsruhe 2002 True Fictions Inszenierte Fotografie der 90er Jahre Kunsthaus Dresden 2003 Moving Pictures Solomon R Guggenheim Museum New York 8 Imagenes en movimiento Moving Pictures Guggenheim Museum Bilbao 9 2004 Multiple Raume 1 Seele Konstruktionen des Innerlichen in der Kunst Staatliche Kunsthalle Baden Baden 10 2006 Artist s Choice Herzog amp De Meuron Perception Restrained Museum of Modern Art in New York City 2012 Malerei in Fotografie Strategien der Aneignung Stadel Museum Frankfurt 11 2019 Modell Naturen in der zeitgenossischen Fotografie Kallmann Museum 2019 Fiction and Fabrication Photography of Architecture after the Digital Turn Museu de Arte Arquitetura e Tecnologia MAAT Lissabon 2020 Glas und Beton Manifestationen des Unmoglichen Marta HerfordAuszeichnungen Bearbeiten1997 wurde er mit dem Bayerischen Kunstforderpreis fur junge Kunstler fur Fotografie gewurdigt 1 2009 erhielt er den Kulturpreis der Stadt Furth 12 Weiterfuhrende Literatur BearbeitenChristine Kramer Objekte Oliver Boberg Er bastelt Wochen am Nachbau einer Strassenecke ein Modellbauer des Unscheinbaren In Art Das Kunstmagazin Heft 12 2001 S 74 85 Stephan Berg Martin Engler Hrsg Oliver Boberg Ausstellungskatalog Hatje Cantz Verlag Ostfildern 2003 ISBN 978 3 7757 1362 7 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Oliver Boberg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Personliche Website Oliver Boberg Buch und Rezensionsnotiz bei Perlentaucher Oliver Boberg bei photography now comEinzelnachweise Bearbeiten a b c Philipp Freytag Boberg Oliver in Allgemeines Kunstlerlexikon Online De Gruyter 2009 Zugang mit Authentifizierung Ken Johnson Art in Review Oliver Boberg New York Times 19 November 1999 a b Oliver Boberg Passage Solomon R Guggenheim Museum New York Bettina Musall Der Beton Poet Spiegel Kultur 21 Februar 2004 a b Oliver Boberg Guggenheim Museum New York Andrea Eschbach Die inszenierte Wirklichkeit Neue Zurcher Zeitung 5 Marz 2002 Oliver Boberg Himmel Neues Museum Nurnberg 19 Januar2010 bis 19 April 2010 Oliver Boberg in Moving Pictures Contemporary Photography And Video From The Guggenheim Collection Ausstellungskatalog Imagenes en movimiento Moving Pictures photography now com Oliver Boberg in Johannes Bilstein Matthias Winzen Hrsg Seele Konstruktionen des Innerlichen in der Kunst Verlag fur Moderne Kunst Nurnberg 2004 ISBN 978 3 936711 22 6 S 158 Martin Engler Hrsg Malerei in Fotografie Strategien der Aneignung Kehrer Verlag Heidelberg Berlin 2012 ISBN 978 3 86828 247 4 Preise und Stipendien Kunstforum International Band 201 2010Normdaten Person GND 121654990 lobid OGND AKS LCCN no2001078352 VIAF 13169815 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Boberg OliverKURZBESCHREIBUNG deutscher FotografGEBURTSDATUM 1965GEBURTSORT Herten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oliver Boberg amp oldid 237871716