www.wikidata.de-de.nina.az
Oh What a Lovely War ist eine 1968 entstandene Musicalverfilmung uber den Ersten Weltkrieg aus Grossbritannien mit satirischen Seitenhieben Unter der Regie des Schauspielers Richard Attenborough der hier seinen Einstand als Filmregisseur gab traten eine Fulle von hoch angesehenen britischen Theater und Filmstars in den Rollen der Vertreter des europaischen Hochadels und der handelnden Weltkriegsmilitars vor die Kamera darunter auch die drei Stutzen des legendaren Londoner Old Vic Theatres Sir John Gielgud Sir Laurence Olivier und Sir Ralph Richardson Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buhnenmusical von Charles Chilton das als Horspiel The Long Long Trail in Dezember 1961 ausgestrahlt wurde und von Gerry Raffles in Zusammenarbeit mit Joan Littlewood 1963 zu einem Theaterstuck verdichtet wurde FilmTitel Oh What a Lovely WarProduktionsland Vereinigtes KonigreichOriginalsprache EnglischErscheinungsjahr 1969Lange ca 120 in Deutschland 139 144 im englischsprachigen Raum MinutenStabRegie Richard AttenboroughDrehbuch Len DeightonTed AllanProduktion Richard AttenboroughBrian DuffyMusik Alfred RalstonKamera Gerry TurpinSchnitt Kevin ConnorBesetzungWendy Allnutt Flo Smith Colin Farrell Harry Smith Malcolm McFee Freddie Smith John Rae Opa Smith Corin Redgrave Bertie Smith Maurice Roeves George Smith Paul Shelley Jack Smith Kim Smith Dickie Smith Angela Thorne Betty Smith Mary Wimbush Mary Smith Dirk Bogarde Stephen Phyllis Calvert Lady Haig Jean Pierre Cassel franzosischer Oberst John Clements General Moltke John Gielgud Graf Berchtold Osterreich ungarischer Aussenminister Jack Hawkins Kaiser Franz Josef John Mills General Haig Kenneth More Kaiser Wilhelm II Laurence Olivier Feldmarschall Sir John French Isabel Dean seine Begleitung Michael Redgrave Sir Henry Wilson Vanessa Redgrave Sylvia Pankhurst Ralph Richardson Sir Edward Grey Maggie Smith Music Hall Star Susannah York Eleanor Christian Doermer Fritz Paul Daneman Zar Nikolaus Pamela Abbott Zarin Alexandra Elizabeth Craven Kaiserin Auguste Frank Forsyth US Prasident Woodrow Wilson Guy Middleton General Sir William Robertson Natasha Parry seine Begleitung Ian Holm franzosischer Staatsprasident Raymond Poincare Robert Flemyng Major Mallory Meriel Forbes Lady Pamela Grey Cecil Parker Sir John Juliet Mills erste Krankenschwester Nanette Newman zweite Krankenschwester Thorley Walters Stabsoffizier im Ballsaal Gerald Sim Kaplan Edward Fox General Haigs Ordonnanz Wensley Pithey Erzherzog Franz Ferdinand Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen 3 Auszeichnungen 4 Kritiken 5 Einzelnachweise 6 WeblinksHandlung BearbeitenDer gesamte Film ist angelegt wie eine grosse Kriegsrevue mit zu Beginn satirischen Untertonen und zeitgenossischen Musikeinlagen die wie ein einziger allegorischer Kommentar auf die morderischen Ereignisse der Jahre 1914 1918 wirkt Die Zeitreise beginnt damit wie die Staatslenker und ihre Generale an einem Phantasieort einander begegnen und freundlich miteinander parlieren Nachdem ein Fotograf dem osterreichischen Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und seiner Gattin Sophie zwei rote Mohnblumen Symbole fur das anstehende Blutvergiessen und den Tod uberreicht hat fertigt er von allen Beteiligten ein Gruppenfoto an Der Blitz erhellt das Ensemble und das Thronfolgerpaar ist tot Dieses Ereignis hat unvorhergesehen Folgen Die einst guten Beziehungen zwischen den Anwesenden zerbrechen Kaiser Franz Joseph sieht sich nach einer Intrige seines Aussenministers Graf Berchtold gezwungen den Serben den Krieg zu erklaren Kaiser Wilhelm II und Zar Nikolaus erwiesen sich als unfahig sich ihren kriegslusternen Generalen und Strategen zu widersetzen Nachdem Deutschland in Belgien einmarschiert ist sieht England in Gestalt seines Aussenministers Sir Edward Grey keine andere Moglichkeit mehr als die Schutzmacht des uberfallenen neutralen Landes nunmehr seinerseits Deutschland den Krieg zu erklaren Schliesslich wendet sich 1915 das Konigreich Italien von der alten Allianz mit Deutschland und Osterreich Ungarn ab und der Entente zu wahrend das Osmanische Reich wiederum beschliesst an Deutschlands Seite zu kampfen Dies ist die internationale Ausgangslage Fur den kleinen Mann auf der Strasse erscheint diese Ausgangslage anfanglich noch nicht dramatisch der Krieg wirkt auf ihn wie ein unverhofftes Abenteuer Oh What a Lovely War heisst es allenthalben So auch fur die englische Durchschnittsfamilie Smith deren junge Manner Jack Freddie Harry und George bald eingezogen und an die Front in die Schutzengraben geschickt werden Doch Optimismus und Abenteuerlust muss bald Blut und Tranen weichen und erste Zweifel uber den Sinns eines solchen Volkerschlachtens kommen auf Doch noch gibt es etwas zu singen und zu tanzen Nachdem die Schlacht um Mons den Briten grosse Verluste eingebracht hat versucht das Theaterpublikum nicht auch noch die Laune sterben zu lassen und man stimmt frohgemut ein Are We Downhearted No Sind wir niedergeschlagen Nein Chormadchen treten auf und eine Music Hall Entertainerin feuert die jungen Manner in Uniform an mitzumachen und verspricht vieldeutig einen von ihnen am Samstag zu einem wirklichen Mann zu machen Doch schon bald darauf sieht die Realitat anders aus es heisst Abmarsch zum sterben Und die frohliche Entertainerin erweist sich als Xanthippe Derweil kommt es an Weihnachten 1914 an der belgischen Front zu einer denkwurdigen Begegnung Deutsche Soldaten singen in Horweite des Feindes deutsche Weihnachtslieder die den Englandern gefallen Auf schneeweissem Feld trifft man einander und tauscht in einem Moment friedenssehnsuchtiger Verbruderung Nettigkeiten und Schnaps aus ehe die ranghohen Militars diesem friedfertigen Spuk ein jahes Ende bereiten Der Krieg schreitet voran und der Tod zieht ebenso gnaden wie grenzenlos seine blutdurchtrankten Bahnen Die Stimmung an der Heimatfront wird immer aufgeheizter Die Suffragette und Friedensaktivistin Sylvia Pankhurst wettert vor einem ihr feindselig eingestellten gegen die Sinnlosigkeit der Krieges sui generis Gellende Pfiffe treiben sie von ihrem Podium herab Bald gehen zuhauf rote Mohnblumen an Soldaten Zeichen fur ihren nahen Massentod Der Krieg hat nunmehr die Gesichter der im vergangenen Jahr noch hoffnungsfrohen und optimistischen Manner gezeichnet Graue Gestalten mit zahlreichen Schussverletzungen paradieren schwarzer Humor hat die Freude und die Lust nach Krieg als das angeblich letzte grosse Abenteuer eines Mannes abgelost There s a Long Long Trail a Winding ist die Begleitmusik zu dieser neuen Finsternis Und die roten Mohnblumen wollen nicht enden Eine Sangerin stimmt das Lied The Moon Shines Bright on Charlie Chaplin ein um die Stimmung wieder frohlicher zu gestalten doch schliesslich ertont von ihr das sehr viel wahrhaftigere Lied Adieu la vie Wahrenddessen ergreifen die Briten erste Konsequenzen nach ihren militarischen Schlappen und ersetzen den glucklosen Feldmarschall French durch den General Haig Als dieser mit stolzgeschwellter Brust und markigen Worten britische Soldaten inspiziert spotten deren australische Kameraden daruber in dem sie They were only playing Leapfrog Sie haben nur Bockspringen gespielt zur Melodie von John Brown intonieren Auch von kirchlicher Seite wird nun dieser Krieg der schon lange nicht mehr lovely ist hinterfragt In einer heruntergekommenen Abtei in der ein interreligioser Gottesdienst abgehalten wird erinnert ein Priester daran dass alle Religionen diesen Krieg einst abgesegnet hatten selbst der Dalai Lama Das Kriegsjahr 1916 wird besonders verlustreich fur beide Seiten Die Stimmung wird immer dusterer begleitet von den Liedern The Bells of Hell Go Ting a ling a ling If The Sergeant Steals Your Rum Never Mind und Hanging on the Old Barbed Wire Auch Soldat Harry Smith hat langst alle Hoffnung fahren lassen und gibt sich abgestumpft tiefgrauen Gedanken hin Als die Amerikaner 1917 in den Krieg eintreten und massenweise frische Soldaten an die Front werfen blitzt auf Entente Seite wieder Hoffnung auf Der Amerikaner unterbricht kurzerhand die Beratungen des britischen Generalstabs und man singt das Lied Over There mit der leicht veranderten Schlusszeile die gleichfalls nicht gerade Hoffnung aufkeimen lasst And we won t come back we ll be buried over there Und wir werden nicht zuruckkommen wir werden dort druben begraben werden Jack Smith stellt mit Ekel fest dass er nach drei Jahren unerbittlichen Kampfens genau wieder dort angelangt ist wo fur ihn alles begann in Mons nbsp Richard Attenborough der Regisseur des FilmsHerbst 1918 Der Waffenstillstand naht und ausgerechnet Jack fallt zuletzt Wieder erweist sich ein roter Blutspritzer als eine Mohnblume Jacks Geist wandert uber die Schlachtfelder und plotzlich findet er sich in denjenigem Saal wieder in dem die Staatsmanner uber die anstehende Friedensordnung in Europa beraten Doch niemand nimmt seine Anwesenheit wahr Schliesslich findet er auf einem abgeschiedenen Berghang seine Kameraden die scheinbar friedlich im Gras liegen Doch sie sind genauso tot wie er und verwandeln sich schliesslich in Kreuze Von oben herab sieht man auf ein Meer von Grabern und aus den Stimmen der Toten ertont das Lied We ll Never Tell Them Wir werden es ihnen niemals erzahlen Produktionsnotizen BearbeitenOh What a Lovely War entstand im Sommer 1968 an mehreren Platzen in Sussex vor allem in und rund um Brighton Die Urauffuhrung war je nach Quelle am 10 Marz oder 10 April 1969 in London in Deutschland soll der Streifen angeblich sieben Jahre spater angelaufen sein eine exakte Erstauffuhrung ist jedoch nicht zu ermitteln Auszeichnungen BearbeitenDer Golden Globe ging 1969 an Gerry Turpin fur die beste Kameraarbeit Der BAFTA Film Award ging 1970 an Laurence Olivier fur die beste Nebenrolle an Don Ashton fur die beste Filmarchitektur fur die beste Kameraarbeit an Gerry Turpi an Anthony Mendleson fur die besten Kostumentwurfe und an Don Challis und Simon Kaye fur den besten Ton Kritiken BearbeitenDie Reaktionen der internationalen Kritik fielen eher verhalten und recht gemischt aus Bemangelt wurde oft eine unklare Linie der Regie ein standiger Wechsel zwischen satirischen und blutig realistischen Elementen und eine ermudende Langeweile angesichts der Lange des Streifens Nachfolgend ein paar Beispiele Leonard Maltin fand im Movie amp Video Guide dass der Film schon gestaltet und unbandig filmisch sei aber auch zu langatmig um einen Anti Kriegs Eindruck zu hinterlassen 1 Halliwell s Film Guide wiederum meinte der Streifen sei ein All Star Versuch der nur als Flickwerk gluckt und das Stuck nur funktioniere wenn es filmisch werde Fazit bei Oh What a Lovely War gebe es viel Freude aber auch ebenso viele Gahner 2 In The New Yorker konnte man 1977 lesen dass diese musikalische Verhohnung dazu da ist die eigenen Gefuhle anzuregen Nostalgie wachzurufen und einen auf die Obszonitat der Schlachten und des Blutvergiessens reagieren zu lassen Der Filmdienst sah in Oh What a Lovely War eine satirische n Theaterrevue die in der Form eines Soldatenliedermusicals den britischen Beitrag im Ersten Weltkrieg episodenhaft teils als kabarettistischen Jahrmarktsrummel teils als realistisches Frontgeschehen inszeniert 3 Einzelnachweise Bearbeiten Leonard Maltin Movie amp Video Guide 1996 edition S 953 Leslie Halliwell Halliwell s Film Guide Seventh Edition New York 1989 S 749 Oh What a Lovely War In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 2 August 2017 Weblinks BearbeitenOh What a Lovely War in der Internet Movie Database englisch Oh What a Lovely War in der Online Filmdatenbank Oh What a Lovely War bei Rotten Tomatoes englisch Filme von Richard Attenborough Oh What a Lovely War 1969 Der junge Lowe 1972 Die Brucke von Arnheim 1977 Magic 1978 Gandhi 1982 A Chorus Line 1985 Schrei nach Freiheit 1987 Chaplin 1992 Shadowlands 1993 In Love and War 1996 Grey Owl 1999 Closing the Ring 2007 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oh What a Lovely War amp oldid 211925477