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Ogino Ginko japanisch 荻野 吟子 wirklicher Name 荻野ぎん Ogino Gin 4 April 1851 in Tarawase 23 Juni 1913 in Tokio war eine japanische Arztin der Meiji Zeit Als erste Frau bestand sie das medizinische Staatsexamen und praktizierte als Gynakologin westliche Medizin Sie engagierte sich fur verbesserte Frauenrechte und veroffentlichte mehrere Artikel zum Thema Gesundheit und Hygiene Nach ihr ist der Kleinplanet 10526 Ginkogino benannt 1 Ogino Ginko Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend und Ausbildung 1 2 Arztin und Sozialreformerin 2 Literatur 3 Anmerkungen 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend und Ausbildung Bearbeiten Ogino wurde in der ehemaligen Provinz Musashi heute Prafektur Saitama im Ort Tarawase heute Kumagaya als funfte Tochter des Dorfvorstehers geboren Mit sechzehn Jahren heiratete sie ihren ersten Ehemann Einigen Quellen zufolge handelte es sich um den Sohn des Direktors der Ashikaga Bank 2 Anm 1 in anderen wird er als Vorsteher des Nachbardorfes bezeichnet 3 In jedem Fall galt die Heirat als gute Partie Allerdings steckte sich der Ehemann durch Affaren mit Gonorrhoe an und im Alter von neunzehn Jahren war auch Ogino infiziert Durch die Krankheit wurde sie unfruchtbar und liess sich aus diesem Grund von ihrem Ehemann scheiden 4 Aufgrund ihrer Krankheit musste Ogino zwei Jahre lang behandelt werden Die ersten Monate verbrachte sie im Krankenhaus Juntendo wo es nur mannliche Arzte gab Wie die anderen weiblichen Patienten bedruckte es Ogino sehr dass sie nicht von einer Frau behandelt werden konnte und sie schrieb spater Wir seufzten stets dass die Untersuchung durch einen mannlichen Arzt jedes Mal ein Elend war In dieser Welt gibt es viele Frauen die aufgrund ihres Widerstrebens von einem Mann untersucht zu werden mit einer unheilbaren Krankheit enden oder fruh sterben Andere werden unfruchtbar und geben ihren gefuhlskalten Mannern eine Entschuldigung sich scheiden zu lassen 3 Fur Ogino war der einzige Ausweg aus diesem Dilemma die medizinische Ausbildung von Frauen und sie beschloss Arztin zu werden Zunachst besuchte sie ab 1875 vier Jahre lang die Normalschule fur Frauen in Tokio heute die Ochanomizu Joshi Daigaku 2 Allerdings war das Medizinstudium Mannern vorbehalten und Ogino benotigte die Unterstutzung der Frauenrechtlerin Shimoda Utako 1854 1936 und die Empfehlung des Prasidenten der japanischen Rotkreuzgesellschaft Ishiguro Tadanori 1845 1941 um eine Sondergenehmigung zu erwirken Von 1879 bis 1882 studierte sie im Kōju Krankenhaus westliche Medizin Ihre Familie weigerte sich sie finanziell zu unterstutzen so dass Ogino die Kosten selbst bezahlen musste 5 Im Zuge der Modernisierung Japans war es fur Arzte notig geworden eine Lizenz zu erhalten die ein bestandenes Staatsexamen in westlicher Medizin voraussetzte Nach dem Abschluss ihres Studiums erhielt Ogino von der Regierung jedoch keine Erlaubnis das Staatsexamen abzulegen Die offizielle Begrundung war dass es in der Geschichte noch nie vorgekommen war dass eine Frau als Arztin arbeitete 5 1883 startete Ogino eine Petition in der sie ihre Argumente vorbrachte warum Arztinnen eher das Vertrauen von Patientinnen gewannen als ihre mannlichen Kollegen Sie wies darauf hin dass insbesondere Schwangere dringend Untersuchungen durch Gynakologen benotigten diese jedoch aus Scham nicht wahrnahmen bzw sich sogar scheuten mit ihren Ehemannern uber ihre Beschwerden zu sprechen Des Weiteren begann sie historische Belege zu sammeln dass Frauen durchaus im Laufe der Geschichte heilkundige Berufe innegehabt hatten Damit gelang es ihr schliesslich den Vorsitzenden des Amts fur Hygiene Nagayo Sensai zu uberzeugen In einer wegweisenden Entscheidung legte er 1884 fest dass Frauen das Staatsexamen ablegen durften Von den drei Frauen die in diesem Jahr fur das Staatsexamen zugelassen wurden bestand Ogino als einzige die Prufung 5 Arztin und Sozialreformerin Bearbeiten Nach ihrem Staatsexamen grundete Ogino das Ogino Krankenhaus in Tokio wo sie als Gynakologin und Geburtshelferin praktizierte 1886 trat Ogino zum Christentum uber und liess sich taufen Im selben Jahr schloss sie sich der Woman s Christian Temperance Union an und setzte sich gegen Prostitution und das Konkubinat ein Auch sprach sie sich gegen Traditionen aus die Frauen unterdruckten wie den Brauch dass Frauen in der Gegenwart von Mannern schweigen und verheiratete Frauen sich die Zahne schwarzen Ohaguro und ihre Augenbrauen rasieren mussten 6 Zusatzlich war Ogino 1887 Grundungsmitglied der Gesundheitsgesellschaft fur Frauen Sie hielt Vortrage bei den monatlichen Treffen und gehorte zu den Herausgebern der Zeitschrift der Gesellschaft Fujin Eiseikai Zasshi 3 nbsp Grab Ogino Ginkos auf dem Friedhof ZōshigayaAb 1889 arbeitete Ogino als Arztin und Ausbilderin an der Meiji Frauenschule in Tokio Ihr Direktor Iwamoto Yoshiharu hatte vier Jahre zuvor das Magazin Jogaku Zasshi Deutsch Magazin fur die Erleuchtung von Frauen ins Leben gerufen Es beinhaltete historische Personlichkeiten und Tipps fur den Alltag und ab 1890 gehorte Ogino zu den Mitarbeitern des Magazins Ihre Aufgabe war es Beitrage uber Gesundheit und Hygiene zu verfassen 3 Im Oktober 1893 gab sie dem Magazin ein Interview gefolgt von dem Essay Die Vergangenheit und die Zukunft von Arztinnen in Japan den sie in drei Teilen in aufeinander folgenden Ausgaben des Magazins veroffentlichte In ihm setzte sie sich dafur ein die Universitaten fur Frauen zu offnen oder falls Frauen sich unter Mannern unwohl fuhlten Frauenuniversitaten zu schaffen Seit 1890 war Ogino mit dem protestantischen Pfarrer Yukiyoshi Shikata verheiratet Im Jahr 1894 folgte sie ihm nach Hokkaidō wo sie eine Praxis eroffnete und weiterhin Frauen behandelte allerdings war sie damit nicht langer in ihren diversen Gesellschaften aktiv Nach dem Tod ihres Mannes kehrte sie im Jahr 1908 nach Tokio zuruck wo sie erneut die Leitung des Ogino Krankenhauses ubernahm Sie behielt diesen Posten bis zu ihrem Tod an Arteriosklerose im Jahr 1913 und wurde auf dem Friedhof Zōshigaya beerdigt Der Schriftsteller Jun ichi Watanabe hat Ginko Ogino in seinem biografischen Roman Hana Usumi 花埋み 1970 ein Denkmal gesetzt Literatur BearbeitenYuehtsen Juliette Chung Struggle for National Survival Eugenics in Sino Japanese Contexts 1896 1945 Psychology Press 2002 ISBN 978 0 41 593366 7 S Noma Hrsg Ogino Ginko In Japan An Illustrated Encyclopedia Kodansha 1993 ISBN 4 06 205938 X S 1130 Anmerkungen Bearbeiten Gemeint ist hier Kan ichirō Inamura 稲村貫一郎 Einzelnachweise Bearbeiten 10526 Ginkogino 1990 UK1 Solar System Dynamics Zugriff am 15 November 2016 a b Sam Maggs Ogino Ginko In Wonder Women 25 Innovators Inventors and Trailblazers who changed History Quirk Books 2016 S 64 a b c d Ellen Nakamura Ogino Ginko s Vision The Past and Future of Women Doctors in Japan 1893 In U S Japan Women s Journal No 34 2008 Online Version auf JSTOR Registrierung erforderlich Zugriff am 8 November 2016 Laura Lynn Windsor Women in Medicine An Encyclopedia ABC CLIO 2002 S 157 a b c Yuehtsen Juliette Chung Struggle for National Survival Eugenics in Sino Japanese Contexts 1896 1945 Psychology Press 2002 S 131 Sam Maggs Ogino Ginko In Wonder Women 25 Innovators Inventors and Trailblazers who changed History Quirk Books 2016 S 66Japanischer Name Wie in Japan ublich steht in diesem Artikel der Familienname vor dem Vornamen Somit ist Ogino der Familienname Ginko der Vorname Normdaten Person LCCN n84120836 NDL 00622172 VIAF 53091000 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 30 Dezember 2021 PersonendatenNAME Ogino GinkoALTERNATIVNAMEN 荻野 吟子 japanisch Ogino Gin wirklicher Name 荻野ぎん wirklicher Name japanisch KURZBESCHREIBUNG japanische ArztinGEBURTSDATUM 4 April 1851GEBURTSORT TarawaseSTERBEDATUM 23 Juni 1913STERBEORT Tokio Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ogino Ginko amp oldid 228064210