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Ochsenkopf ist der Name eines mit Wald bedeckten 823 4 m u NHN 1 hohen Berges bei Jagerhaus im sachsischen Erzgebirge sudlich der Staatsstrasse zwischen Schwarzenberg und Sosa Er hebt sich aus der fast gleich hohen Umgebung Jagerhaus liegt 782 m hoch kaum hervor Der Ochsenkopfgipfel liegt nach der Naturraumkarte von Sachsen in der Mikrogeochore Ochsenkopf Hochflache die Teil der Mesogeochore Bockauer Hochflache ist 2 Ochsenkopf bei JagerhausHohe 823 4 m u NHN 1 Lage Sachsen Deutschland Gebirge ErzgebirgeKoordinaten 50 30 4 N 12 41 42 O 50 501111111111 12 695 823 4 Koordinaten 50 30 4 N 12 41 42 OOchsenkopf bei Jagerhaus Sachsen f6 Inhaltsverzeichnis 1 Abbau von Schmirgel und anderen Mineralien 2 Ochsenkopf bei George Korner 3 Literatur 4 Weiteres 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAbbau von Schmirgel und anderen Mineralien BearbeitenAugust Schumann berichtete in Band 7 aus dem Jahr 1820 seines Sachsen Lexikons uber den Ochsenkopf und die fruhere Schmirgelgewinnung am Ochsenkopf Ochsenkopf der Name eines ansehnlichen meist mit Schwarzholz uberdeckten Berges Seinen Namen soll der Berg von seiner Gestalt erhalten haben wobei freilich die Phantasie ein schweres Stuck Arbeit bekommt Uber denselben fuhrt eine alte Strasse von Schneeberg und Bockau nach Johanngeorgenstadt welche jetzt als Strasse ganz unbenutzt bleibt selbst der Fussganger wahlt lieber den starken Weg uber Eibenstock als diesen durch ungeheure Waldungen fuhrenden einsamen Weg Am merkwurdigsten ist der Ochsenkopf wegen einer Grube in welcher man sonst den besten Schmirgel erbeutete der von Steinschneidern dem spanischen vorgezogen und sehr gesucht wurde in Dresden galt der Centner gewohnlich 60 Thaler Jetzt findet er sich in zu kleinen Stufen und wird daher nicht mehr gewonnen die sachsischen Steinschneider gebrauchen statt seiner und statt des nicht immer zu habenden spanischen Schmirgels gestossene unedle Granaten besonders aus dem Zoblitzer Serpentinstein Am Ochsenkopf findet man auch rothen Bleispath 3 In Band 2 von 1815 hatte Schumann den Ochsenkopf als ein ansehnliches Gebirge bezeichnet 4 1819 schrieb Karl Ernst Adolf von Hoff in Band 20 Konigreich Sachsen seines geographischen Lesebuchs am Ochsenkopf ward der beste sachsische Schmergel gegraben 5 1778 berichtet von Charpentier von dem noch 1714 betriebenen Abbau des bekannten Schmirgels in der Grube Erzbaum Christi seien nur noch aufgeworfene Schurfe Pingen und einige Schachte vorhanden gewesen 6 Noch im Jahre 1752 wurde berichtet der Schmirgelbruch sei vortrefflich 7 Auch Alexander von Humboldt erwahnt den Ochsenkopf in seinem Werk Geognostischer Versuch uber die Lagerung der Gebirgsarten in beiden Erdhalften Der Grunstein komme in den Zinnerz fuhrenden Graniten und damit am Ochsenkopf vor 8 Im Chemischen Worterbuch von 1809 wird die Bedeutung des Abbauortes Ochsenkopf deutlich Damals waren neben dem am Ochsenkopf andere Fundorte fur Schmirgel nur auf Naxos in Altkastilien und in der Estremadura bekannt 9 Justus Roth stellt in seiner Allgemeinen und Chemischen Geologie vom Ende des 19 Jahrhunderts heraus am Ochsenkopf enthalte Quarzphyllit von Beilstein Talk und Meneghinit begleiteten Schmirgel 10 Schon im Handbuch der Mineralogie von 1815 wird der am Ochsenkopf vorkommende Beilstein behandelt 11 1848 beschreibt Johann Traugott Lindner Versuche den Abbau des beruhmten Ochsenkopfer Schmirgels wieder aufzunehmen die zwar mit Anbruchen belohnt aber wegen fehlgeschlagenen Absatzes um die fruheren hoheren Preis unbelohnt geblieben sei 12 Ochsenkopf bei George Korner Bearbeiten nbsp Ochsenkopf und Jagerhaus in Blatt 222 der Sachsischen Meilenblatter von 1791In Beytrage und Annales zu der bockauischen Chronik vom Neuenjahre 1764 berichtet der Bockauer Pfarrer George Korner mehrfach uber Ereignisse am Ochsenkopf 1577 am 26 Juni entzundeten sich die Walder am Ochsenkopf dass viele 1000 Schragen zu Aschen und das immer noch stehende Holz grossten Theils versenget worden Dabey mussten des Tags immer gegen 1500 Man auf den Waldern loschen und die Churfurstl Pechwalder retten so verunglucketen auch viel Menschen und Vieh daruber 1595 jagte Herzog Friedrich Wilhelm zu Sachssen der Chur Sachsen und Churfurstl Prinzen Administrator auf dem Ochsenkopfe und liess alles Wild jung und alt zwischen Schlettau und Eybenstock niederschiessen dass man der Wildzaune hierauf entubrigt seyn konnte 1603 zu Ende des Jul jagten Sr Churfurstl Durchl Herzog Christian der Andre mit dero Hr Bruder Johann George in dieser Gegend und zogen hierdurch uber den Ochsenkopf nach Schwarzenberg In dem Jahre 1644 fieng man einen Lux aufm Ochsenkopfe wobey Christian Rosenlocher sehr beschadiget wurde 13 George Korner hatte in Alte und Neue Nachrichten von dem Bergflecken Bockau bey Schneeberg im meissnischen Obergebirge welche Vom loblichen Bergwerk daselbst etwas in sich halten zum Neuenjahre 1761 uber den Schmirgelabbau am Ochsenkopf ausfuhrlich berichtet Die Importe aus Spanien England und Schweden sind nach dieser Darstellung durch diesen heimischen Schmirgel nicht mehr erforderlich gewesen nachdem die Bedeutung und der Wert des seit 1714 abgebauten Gesteins erkannt worden ist 14 Literatur BearbeitenOchsenkopf In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 7 Band Schumann Zwickau 1820 S 725 f Weiteres BearbeitenDie Leipziger Studentin Elisabeth Charlotte Muller wurde 1930 in der Nahe der Strasse von Bockau nach Jagerhaus in ziemlicher Entfernung vom Ochsenkopf im Wald in etwa 720 Metern Hohe umgebracht Ein Gedenkstein erinnert daran 15 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jagerhaus Schwarzenberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien der Ochsenkopf in Blatt 222 des Berliner Exemplars der Meilenblatter von Sachsen von Friedrich Ludwig Aster aus dem Jahr 1791 Link zur Landkarte in der Staats und Universitatsbibliothek Dresden Einzelnachweise Bearbeiten a b Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Recherchekarte des Landschaftsforschungszentrums Dresden LfZ Link zur Recherchekarte Ochsenkopf In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 7 Band Schumann Zwickau 1820 S 725 f Digitalisat 1 In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 2 Band Schumann Zwickau 1815 S 588 f Karl Ernst Adolf von Hoff Neueste Lander und Volkerkunde Ein geographisches Lesebuch 20 Band Das Konigreich und die Herzogthumer Sachsen enthaltend No 1 Mit Charten und Kupfern Im Verlage des Landes Industrie Comptoirs Weimar 1918 S 213 Digitalisat Johann Friedrich Wilhelm von Charpentier Mineralogische Geographie der chursachsischen Lande bey Siegfried Leberecht Crusius Leipzig 1778 S 245 Digitalisat Neue Versuche nutzlicher Sammlungen zur Natur und Kunst Geschichte sonderlich von Ober Sachsen 25 Teil Verlag Carl Wilhelm Fulde Schneeberg 1752 S Link zum Digitalisat Alexander von Humboldt Geognostischer Versuch uber die Lagerung der Gebirgsarten in beiden Erdhalften bei F G Levrault Strassburg 1823 S 80 Digitalisat Martin Heinrich Klaproth und Friedrich Wolff Chemisches Worterbuch Vierter Band P Schw In der Vossischen Buchhandlung Berlin 1809 S 610 Digitalisat Justus Roth Allgemeine und Chemische Geologie Berlin 1879 1887 S 445 Digitalisat Christian A S Hoffmann und August Breithaupt Handbuch der Mineralogie 2 Band 2 Abteilung bei Graz und Gerlach Freiberg 1815 S 249 f Digitalisat Johann Traugott Lindner Wanderungen durch die interessantesten Gegenden des Sachsischen Obererzgebirges Ein Beitrag zur specielleren Kenntniss desselben seines Volkslebens der Gwerbsarten Sitten und Gebrauche Mit 12 Lithographien Verlag Rudolph und Dieterici Annaberg 1848 S 25 Digitalisat George Korner Beytrage und Annales zu der bockauischen Chronik vom Neuenjahre 1764 Band 2 Fortsetzung der Beytrage zur Bockauischen Chronik auf das Jahr 1764 Fuldische Schriften Schneeberg unpag Digitalisat George Korner Alte und Neue Nachrichten von dem Bergflecken Bockau bey Schneeberg im meissnischen Obergebirge welche Vom loblichen Bergwerk daselbst etwas in sich halten zum Neuenjahre 1761 und so kunftighin Stuckweise mitgetheilet von M George Korner P 10tes Stuck bey Karl Wilhelm Fulden Schneeberg o J 1761 S 446ff Digitalisat in der Bayerischen Staatsbibliothek Munchen Text zum Gedenkstein am Tatort abgerufen am 10 Marz 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ochsenkopf bei Jagerhaus amp oldid 236438425