www.wikidata.de-de.nina.az
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum brasilianischen Anwalt Bankprasidenten und Minister siehe Gilberto Occhi Occhi italienisch Augen auch Schiffchenarbeit oder Frivolite genannt ist eine Handarbeitstechnik bei der mittels des auf ein Schiffchen aufgewickelten Fadens Spitzen hergestellt werden Da die einzelnen Glieder der Spitze wie kleine Augen aussehen wird diese Technik Occhi genannt Abbildung eines Occhi Spitzenkragens aus Beeton s Book of Needlework 1870Moderne Occhi Arbeit Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Schiffchen 3 Technik 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEine Vorlaufertechnik kam im Mittelalter aus dem Orient nach Europa und war als Makuk bekannt wegen seiner weiten Verbreitung ist der ursprungliche Name jedoch unbekannt Bis zum fruhen 19 Jahrhundert sind weder Occhi Arbeiten im eigentlichen Sinne also mit den typischen Augen nachgewiesen noch die alternativen Begriffe Schiffchenspitze und Frivolite Zwar gibt es aus dem 18 Jahrhundert Abbildungen von Damen die Schiffchen in der Hand halten aber diese sind grosser als Occhischiffchen und an den Enden gerundet Wahrscheinlich wurden sie zum Knotgen knupffen verwendet einer Technik zur Herstellung von Frantzen oder auch Trotteln und Quasten 1 Das eigentliche Occhi scheint sich erst im Lauf des 19 Jahrhunderts entwickelt zu haben Das ursprungliche Knotgen knupffen ebenso wie das Occhi des 19 Jahrhunderts durfte hauptsachlich von Damen der oberen Schichten als Zeitvertreib ausgeubt worden sein Da das Arbeitsergebnis keinen praktischen Nutzen oder monetaren Wert hatte waren beide Techniken zum demonstrativen Mussiggang besonders geeignet Dass die Arbeitsgerate klein genug sind um jederzeit mitgefuhrt zu werden trug zur Beliebtheit von Occhi bei Schiffchen Bearbeiten nbsp Occhi Schiffchen aus Kunststoff nbsp Abbildung eines Occhi Schiffchens aus Beeton s Book of Needlework 1870Das Schiffchen ist etwa so lang wie ein Daumen und besteht aus zwei ovalen leicht gebogenen Platten mit einer Spule dazwischen Die schmalen leicht spitz zulaufenden Enden der Ovale beruhren sich leicht so dass das aufgewickelte Garn sich nicht von alleine abwickeln kann wenn das Schiffchen am Faden herunterhangt Fruher bestanden die Schiffchen oft aus Elfenbein Schildpatt oder Silber Heute sind sie fur wenig Geld und sehr funktionell aus Kunststoff im Handel Einige Modelle haben auch kleine Nasen die hilfreich sind wenn man zum Anschlingen d h zum Verbinden den Faden durch eine kleine Schlinge ziehen muss Meist benutzt man eine Hakelnadel was aber bei Schiffchen mit Nase uberflussig ist Technik BearbeitenDie Technik besteht aus lauter Knoten die auf einen Tragerfaden gereiht werden Dieser Tragerfaden wird dann zu einem Ring zusammengezogen wodurch die sogenannten Augen entstehen Die typischen Spitzen werden aber nicht nur aus Ringen hergestellt sondern auch aus Bogen die meist die Verbindung der Ringe herstellen Bogen werden mit zwei Schiffchen gearbeitet Als Schmuck werden mehr oder wenig Pikots eingearbeitet Das sind kleine Fadenschlingen die entstehen wenn man die Knoten nicht unmittelbar aneinander arbeitet sondern etwas Faden dazwischen stehenlasst Beim Zusammenschieben der Knoten wolbt sich dann die kleine Schlinge hoch die der Occhi Spitze das typische Aussehen verleiht Zudem werden Verbindungen zwischen den verschiedenen Ringen und Bogen meist an den Pikots angeschlungen Meist werden zarte Garne verwendet wie etwa beim Spitzenhakeln oder auch Kloppeln Man unterscheidet mindestens drei verschiedene Techniken des Occhi Es sind dies Klassisches Occhi wie oben beschrieben Kreatives Occhi entwickelt im Jahr 1987 von Helma Siepmann Sie entwickelte aus dem klassischen Occhi heraus den Kreativknoten und die Knupfelemente Osenring uberhakelter Osenring zusammengefasster Osenring und Osensteg mit denen sich alle Naturformen erarbeiten lassen ausserdem die Arbeitsweise mit drei Schiffchen Occhi mit der Nadel Das Occhi mit der Nadel unterscheidet sich von der Technik mit dem Schiffchen dadurch dass man mit dem links gehaltenen Faden des Knauels die Doppelknoten bildet an Stelle des mit der rechten Hand gehaltenen Schiffchens Das Aufwickeln des Schiffchens entfallt und man hat eher die Moglichkeit Fehler zu korrigieren da die Doppelknoten sich bis ein Ring oder Bogen beendet ist auf der Nadel befinden und diese leicht wieder herausgezogen werden kann Literatur BearbeitenTina Frauberger Handbuch der Schiffchenspitze Dusseldorf Selbstverlag 1919 2 Weblinks BearbeitenOcchi Eine alte Handarbeit neu entdeckenEinzelnachweise Bearbeiten Amaranthes Frauenzimmer LexiconSchifflein In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 34 Leipzig 1742 Sp 1507 Tina Frauberger Handbuch der Schiffchenspitze Dusseldorf Gneisenaustrasse 36 1919 in Digitale Sammlungen der Universitatsbibliothek Weimar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Occhi amp oldid 199276635