www.wikidata.de-de.nina.az
Das Objekt 640 russisch Chyornyj Oryol Tschorny Orjol Deutsch Schwarzer Adler war ein Konzept zur Weiterentwicklung des russischen Kampfpanzers T 80U das als Systemdemonstrator fur mogliche Kampfwertsteigerungen des T 80 in den 1990er Jahren entstand Das Konzept beinhaltete eine geringfugig modifizierte T 80B Wanne in Kombination mit einem neuartigen Turmsystem das neben einer frontal angebrachten halbrunden Zusatzpanzerung insbesondere den Einbau eines neuartigen Autoladesystems im Turmheck vorsah Der Prototyp wurde 1997 auf der Ausstellung WTTW russisch VTTV von der Firma Omsktransmasch in Omsk offentlich gezeigt Objekt 640Zeichnung Drauf und Seitenansicht des Objekts 640Allgemeine EigenschaftenBesatzung 3 Fahrer Richtschutze Kommandant Lange 7 0 mBreite 3 58 mHohe 1 80 mMasse 48 5 tPanzerung und BewaffnungPanzerung Verbundpanzerung ReaktivpanzerungHauptbewaffnung 125 mm 2A46M GlattrohrkanoneSekundarbewaffnung 7 62 mm PKT Maschinengewehr 12 7 mm NSWT Fla MGBeweglichkeitAntrieb Gasturbine optional Dieselmotor 920 kW 1250 PS Federung TorsionsstabGeschwindigkeit unbekanntLeistung Gewicht ca 20 kW t 27 PS t Reichweite unbekanntNachdem weder die russische Armee noch potentielle auslandische Kunden Interesse am Schwarzen Adler zeigten wurde das Projekt nicht weiterverfolgt Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen und Entwicklungsgeschichte 2 Bewaffnung 3 Panzerung und Schutzeinrichtungen 4 Ausrustung 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGrundlagen und Entwicklungsgeschichte BearbeitenNachdem sich die russischen Streitkrafte 1995 fur den T 90 als kunftigen Hauptkampfpanzer entschieden hatten hoffte die Firma Uralwagonsawod die auslandischen Kunden des T 80 fur Kampfwertsteigerungen dieses Fahrzeugs gewinnen zu konnen In Frage kamen dabei vor allem Lander wie Sudkorea der Iran oder Zypern Um das Potential des T 80 Konzepts zu unterstreichen wurde mit dem Objekt 640 ein wesentlich weiterentwickeltes Waffensystem gefertigt Die Neuerungen betrafen dabei vor allem die Gestaltung des Turmes Nachdem sich russische Panzer in der Vergangenheit vor allem in Bezug auf ihre relativ schwache Panzerung im Nachteil gegenuber westlichen Modellen befunden hatten wurde beim Objekt 640 eine massiv verstarkte Turmfrontpanzerung aus reaktiven Modulen erganzt Im Heck des Turmes wurde ein verbessertes Autoladersystem installiert dessen Anbringung sowohl den Einbau einer starkeren Kanone bis Kaliber 152 mm als auch den Einsatz von Absprengplatten uber dem Magazin erlaubte Dies sollte im Fall eines Munitionsbrandes die Uberlebenschancen der Besatzung erhohen Weitere mogliche Erganzungen des T 80U Konzepts wie der Einbau eines starkeren Dieselmotors bzw einer starkeren Gasturbine mit bis zu 1 500 PS wurden wahrend der Prasentation im September 1997 angesprochen diese Modifikationen sind allerdings bei dem Demonstratorfahrzeug aller Wahrscheinlichkeit nach nicht umgesetzt worden Dieses verfugte lediglich uber eine verbesserte Version der Vielstoff Gasturbine GT 1250 G mit reduziertem Verbrauch Wegen des massiv erhohten Turmgewichts rund 2 5 t mehr als der ursprungliche Turm des T 80U ware eine Nachrustung bereits vorhandener T 80 allerdings nicht in Frage gekommen potentielle Kunden hatten also ganz neue Fahrzeuge in Auftrag geben mussen Dies und die damit verbundenen Kosten verhinderten wohl Bestellungen fur das Objekt 640 und damit auch eine Serienfertigung dieses Kampfpanzers Die russischen Streitkrafte werden nach der Beschaffung des T 90 stattdessen den vollig neu konzipierten Kampfpanzer T 14 auf Basis der Armata Plattform einfuhren Bewaffnung BearbeitenIn das Objekt 640 war eine zusatzlich versteifte Version der 125 mm Glattrohrkanone 2A46M 4 mit grosserem Rohrrucklauf eingebaut worden was die Treffgenauigkeit verbesserte und die Verwendung von tempierbarer Air Burst Munition erlaubte Durch weitere Modifikationen wurde auch der bei russischen Panzermodellen sehr zeitaufwandige Rohrwechsel vereinfacht es wurde eine Verkurzung der Prozedur von 30 auf 4 Stunden erreicht was allerdings im Vergleich zu westlichen Panzern noch immer sehr lange ist der Leopard 2 benotigt etwa 30 min fur einen Rohrwechsel Als weitere Neuerung bei der Bewaffnung wurde ein unter Panzerschutz bedienbares 12 7 mm MG an der Turmluke installiert Aufgrund der Anordnung des Ladeautomaten im Heck ware der Einbau einer starkeren Kanone theoretisch moglich gewesen einige Quellen sprechen dabei von 135 andere sogar von 152 mm Aufgrund der beachtlichen Modifikationen die bereits zur Erhohung der Treffgenauigkeit der 125 mm Kanone notig waren ware eine solche Kalibersteigerung aber vermutlich nicht vollig problemlos vor sich gegangen Panzerung und Schutzeinrichtungen Bearbeiten nbsp Verschiedene Merkmale des PrototypsDas Objekt 640 sollte in Bezug auf die Starke seiner Panzerung neue Massstabe im russischen Panzerbau setzen So wurde insbesondere die Frontpanzerung des Turmes massiv verstarkt indem dort in halbrunder Form ein Bogen aus Kaktus Reaktivpanzermodulen angebracht wurde Die Panzerung des Turmes selbst bestand aus einer Verbundanordnung aus zwei Schichten Panzerstahl und einer dazwischen angebrachten Keramikschicht das Kaktus System aus einer Laminatschicht mit daruber angeordneter Explosivladung Insgesamt sollte die Panzerstarke an der Turmfront nach Angaben des Herstellers 1160 mm RHA gegen KE Munition und 1710 mm RHA gegen HEAT Munition betragen Uralwagonsawod versprach Sicherheit gegen die Wirkung der gangigsten Panzerabwehrwaffen bei gunstiger Trefferlage 1 Ausser mit aktiven und passiven Panzerungsschichten war die Oberflache des Objekt 640 auch mit radarabsorbierender Beschichtung versehen deren Wirksamkeit allerdings von Experten aufgrund der bei russischen Panzern generell komplexen und unebenen Aussenstruktur in Zweifel gezogen wird Zudem sollte das Objekt 640 mit einem abstandsaktiven Schutzsystem ausgerustet werden Ausrustung BearbeitenBei der Entwicklung des Systemdemonstrators Schwarzer Adler wurde auch Wert auf die Installation verbesserter Feuerleit und Zielerfassungssysteme gelegt So erhielt der Kommandant ein stabilisiertes Rundblickperiskop mit Warmebildfunktion und der Richtschutze ein Zielgerat mit Warmebild und Laserentfernungsmesser Ausserdem wurden eine digitale Feuerleitanlage mit umfangreicher Sensorik zur Messung ballistisch relevanter Faktoren sowie ein Navigationssystem eingebaut Auch die Fuhrbarkeit des Panzers war durch ein verbessertes Getriebe und eine bedienerfreundlichere Ausstattung des Fahrerplatzes optimiert worden Literatur BearbeitenRolf Hilmes Kampfpanzer heute und morgen Konzepte Systeme Technologien Motorbuch Stuttgart 2007 ISBN 978 3 613 02793 0 Einzelnachweise Bearbeiten Wassili Fofanow Black Eagle Obiekt 640 Armor Estimate 2005 abgerufen am 11 Januar 2013 englisch Detailinformationen zur Panzerung Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Objekt 640 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stefan Kotsch Neuer russischer Kampfpanzer der nachsten Generation 8 Februar 2010 abgerufen am 11 Januar 2013 Daniel Machacek T 2000 Black Eagle Objekt 640 2003 abgerufen am 11 Januar 2013 tschechisch Bilder und Daten zum T 2000 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Objekt 640 amp oldid 231242758