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Notek war ein Markenzeichen der Nova Technik GmbH Munchen und Bezeichnung fur ihr Kfz Nachtmarschgerat welches an nahezu jedem Fahrzeug der Wehrmacht montiert war Das Unternehmen baute neben diesem seinem bekanntesten Produkt zudem Tarnscheinwerfer fur die stationare Benutzung an Gebauden oder im Gelande VW Kubelwagen mit Tarnscheinwerfer Bildmitte Opel Blitz A Allrad mit Notek ScheinwerferDas Notek Nachtmarschgerat war ein System zur Beleuchtung an Kraftfahrzeugen unter Verdunkelungsbedingungen ahnlich dem Tarnlicht der Bundeswehr Damit ausgerustete Fahrzeuge oder Kolonnen konnten sich in der Dunkelheit auf der Strasse ausreichend sicher bewegen ohne aus grosserer Entfernung vom Boden oder von einem Flugzeug aus erkennbar zu sein Das System besteht aus dem Tarnscheinwerfer vorn dem Abstandsrucklicht hinten und dem Stufenschalter mit eingebautem Vorwiderstand Das Nachtmarschgerat wurde an nahezu allen Wehrmachtsfahrzeugen wie Kubelwagen und Kettenkrad bis hin zum Kampfpanzer nicht jedoch an Motorradern und Motorradgespannen verwendet Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Tarnscheinwerfer 3 Stufenschalter 4 Abstandsrucklicht 5 Literatur 6 Anmerkungen 7 WeblinksGeschichte BearbeitenNachdem Versuche mit Schlitzblenden vor den eigentlichen Kfz Scheinwerfern keinen befriedigenden Erfolg gebracht hatten wurde durch die Heeresversuchsabteilung fur Motorisierung in Zusammenarbeit mit der Munchener Nova Technik GmbH ein Gerat entwickelt welches das vor dem Fahrzeug befindliche Gelande auf 30 40 m Weite und etwa 25 m Breite ausleuchten konnte Durch eine zusatzliche Abdeckhaube war eine Entdeckung des Fahrzeuges durch Feindbeobachter erst unter 50 m Entfernung moglich und dann auch nur aus liegender Position Tarnscheinwerfer Bearbeiten nbsp Tarnscheinwerfer1 Reflektor2 Gluhlampe3 Streuscheibe4 GehauseDer Tarnscheinwerfer vorn ermoglichte dem Fahrer bei Verdunkelung noch ausreichende Sicht auf die Fahrbahn wahrend das Fahrzeug fur einen Beobachter vom Boden oder aus der Luft ab einer bestimmten Entfernung nicht mehr erkennbar war Diese Entfernung betrug zwischen 500 m Schalterstellung V1 und 1500 m Schalterstellung V3 Erreicht wurde diese Tarnbeleuchtung durch einen rotationselliptisch geformten Reflektor der mittels einer 35 Watt Gluhlampe das starkere Licht aus der Mitte in die Ferne das schwachere Licht vom Rande des Reflektors in die Nahe warf Durch eine Abdeckhaube konnte kein Licht nach oben oder seitlich dringen Die Helligkeitswerte des Scheinwerfers konnten durch verschiedene Schalterstellungen von dem Kraftfahrzeugfuhrer verandert oder ganz ausgeschaltet werden Eine Betriebs und Einbauvorschrift aus dem Jahre 1939 regelte den Auf bzw Einbau der Gerate am Kfz sowie die Anwendung im Einsatzgebiet So war beispielsweise beim Einfahren in eine Batteriestellung Beziehen von Bereitschaftsraumen oder ahnlichen Fahrten unter Feindeinsicht die geringste Leuchtstarke bei zusatzlich eingeschaltetem Abstands Rucklicht vorgeschrieben Es wurde immer nur ein Tarnscheinwerfer pro Fahrzeug verwendet Dieser sollte vorn links am Fahrzeug montiert werden Stufenschalter BearbeitenDie Helligkeit Lichtstarke des Tarnscheinwerfers konnte mittels des Stufenschalters in drei Stufen V1 V3 geregelt werden Dies erfolgte mit einem Vorwiderstand Daher musste der Stufenschalter an die Betriebsspannung des Fahrzeugs 6 12 oder 24 V angepasst sein Die jeweilige Betriebsspannung des Stufenschalters war aussen auf dem Gehause aufgedruckt In der hellsten Stufe V3 war der Vorwiderstand uberbruckt und der Tarnscheinwerfer erhielt die volle Spannung Der Vorwiderstand wirkte nicht auf das Abstandsrucklicht Dieses erhielt in allen Schalterstellungen die volle Betriebsspannung Zusatzlich gab es noch eine Schalterstellung H bei der nur das Abstandsrucklicht eingeschaltet war und der Tarnscheinwerfer nicht Der Stufenschalter war ublicherweise an Klemme 15 angeschlossen das Nachtmarschgerat funktionierte somit nur bei eingeschalteter Zundung Abstandsrucklicht BearbeitenDas Abstandsrucklicht bestand aus einer Kombination des Kfz Schlusslichtes der Kennzeichenbeleuchtung des Bremslichtes und des Abstandslichtes welche durch Abdeckplatten zusatzlich abgedunkelt werden konnten Das Abstandslicht leuchtete grun und bestand aus vier getrennten waagerecht angeordneten rechteckigen Leuchten die jeweils 3 cm hoch waren Die ausseren Leuchten hatten eine Breite von je 2 cm und einen Abstand von 1 6 cm zur jeweiligen inneren Leuchte Die beiden inneren Leuchten waren nur 1 8 cm breit und wiesen einen Abstand von 3 8 cm zueinander auf Mit Hilfe dieser Anordnung konnte der Fahrer eines hinterher fahrenden Fahrzeugs auch bei volliger Dunkelheit den richtigen Abstand in einer Kolonne wie folgt abschatzen Innerhalb einer Entfernung zwischen etwa 300 m bis 35 m Abstand zu gross war das Abstandslicht nur als eine einzige rechteckige Flache erkennbar In einem Abstand von ungefahr 25 35 m korrekter Abstand fur Kolonnenfahrt waren zwei nebeneinander liegende Flachen zu sehen Betrug der Abstand weniger als etwa 25 m zu gering waren alle vier Leuchten erkennbar Die Funktion des Abstandslichts beruht auf dem begrenzten Auflosungsvermogen des menschlichen Auges Zwei Punkte sind ab einer bestimmten Entfernung nicht mehr zu unterscheiden sondern verschmelzen scheinbar Da die Leuchtflachen in zwei verschiedenen Abstanden angeordnet sind kommt es in Abhangigkeit vom Betrachtungsabstand zu zwei Verschmelzungen von je zwei bzw von allen vier Leuchten Anm 1 So konnte der Fahrer beim Aufholen bzw Naherkommen in Kolonnenfahrten besser seine Entfernung zum Vordermann abschatzen und den Nachtmarschabstand einhalten In das Abstandsrucklicht integriert waren auch die Kennzeichenleuchte mit Abblendschieber eine normale Ruckleuchte und eine Bremsleuchte Uber eine bewegliche Blechklappe wurde das Abstandsrucklicht zwischen Normalbetrieb Schlussleuchte und Bremsleuchte sichtbar und Tarnbetrieb vier grune Abstandsleuchten sichtbar umgeschaltet nbsp Tarnbetrieb mit grunen Leuchtflachen nbsp Normalbetrieb mit roter Schlusslicht und oranger Bremslicht Leuchtflache nbsp LeuchtenruckseiteLiteratur BearbeitenReinhard Frank Lastkraftwagen der Wehrmacht Deutsche und erbeutete Radfahrzeuge im Einsatz Technik Anstrich Abzeichen Zubehor Geschichte und Gliederung der Nachschubtruppen Podzun Pallas Verlag Friedberg 1992 ISBN 3 7909 0466 X Survey of Optical Instruments In Herbert Gross Hrsg Handbook of Optical Systems Band 4 Wiley VCH Verlag Weinheim 2008 ISBN 978 3 527 40380 6 S 22 englisch Anmerkungen Bearbeiten Das Auflosungsvermogen des menschlichen Auges betragt normalerweise rund eine Bogenminute 1 entsprechend einem Visus von 1 Nachts sind die Pupillen geweitet ware das Auge ein Objektiv so ware seine Auflosung unter diesen Umstanden grossere Blendenoffnung besser d h kleiner als 1 Beim Menschen ist jedoch die physiologische Tatsache zu berucksichtigen dass im Dunkeln nur die Stabchen nicht jedoch die Zapfen lichtempfindlich sind Da weniger Lichtrezeptoren aktiv sind ist das Auflosungsvermogen bei Dunkelheit im Allgemeinen schlechter Laut Survey of Optical Instruments siehe Literatur hat ein Normalsichtiger bei Dammerung bzw Dunkelheit nur noch einen Visus von 0 3 bzw 0 1 Auflosung von 3 3 bzw 10 Nimmt man den Mittelwert Visus 0 2 entspricht Auflosung von 5 und betrachtet man die Abstande der Mittelpunkte der Leuchtflachen aussen 1 1 6 0 9 3 5 c m textstyle 1 1 6 0 9 3 5 mathrm cm nbsp innen 0 9 3 8 0 9 5 6 c m textstyle 0 9 3 8 0 9 5 6 mathrm cm nbsp so ist der kleinste Abstand noch aus 24 m alle vier Leuchtflachen unterscheidbar bzw der grosste Abstand noch aus rund 39 m aussere Leuchflachen verschmelzen erkennbar Dies entspricht ungefahr den oben gemachten Angaben die gewahlten Abmessungen wurden vermutlich durch praktische Versuche ermittelt Zur Berechnung benutzt man den Zusammenhang tan f 2 a 2 d textstyle tan frac varphi 2 frac a 2d nbsp zwischen Punktabstand a textstyle a nbsp Betrachtungsabstand d textstyle d nbsp und Betrachtungswinkel f textstyle varphi nbsp Weblinks BearbeitenBeschreibung Notek Abstandsrucklicht mit Bildern abgerufen am 7 Marz 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Notek amp oldid 231591559