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Niuafoʻou deutsch Niuafoou oder Tin Can Island alter Name Proby s Island Edward Edwards 2 ist eine zum Konigreich Tonga gehorende Vulkaninsel im sudlichen Pazifik die geographisch zur Niua Gruppe gezahlt wird Der Archipel wurde am 11 Mai 1616 von Willem Cornelisz Schouten fur Europa entdeckt NiuafoʻouSatellitenaufnahme von Niuafoʻou Satellitenaufnahme von NiuafoʻouGewasser Pazifischer OzeanInselgruppe NiuasGeographische Lage 15 36 12 S 175 38 13 W 15 603333333333 175 63694444444 260 Koordinaten 15 36 12 S 175 38 13 WLage von NiuafoʻouFlache 50 27 km Hochste Erhebung 260 mEinwohner 430 2021 1 8 6 Einw km Hauptort ʻEsiaKarte von Niuafoʻou Karte von Niuafoʻou Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Geographie 2 1 Geologie 2 2 Entstehungslegende 2 3 Flora und Fauna 2 4 Klima 3 Verwaltung 4 Bevolkerung 5 Infrastruktur 6 Wirtschaft 7 Weblinks 8 Anmerkungen 9 EinzelnachweiseName BearbeitenDer Name Tin Can Island Blechbuchseninsel hat seinen Ursprung darin dass eine sichere Landung mit Booten an der felsigen Kuste kaum moglich ist Ab dem Ende des 19 Jahrhunderts wurde deshalb Post in Blechdosen eingelotet und von Schwimmern vorbeifahrenden Schiffen zum Weitertransport ubergeben oder von dort ubernommen Das war wegen der in den Gewassern vorkommenden Haie und der starken Brandung sehr gefahrlich blieb aber mit Unterbrechungen so bis zur Eroffnung des Flugplatzes 1983 Ab den 1920er Jahren wurden die zugestellten Briefe mit einem Sonderstempel Tin Can Mail versehen was sie zu begehrten Sammelobjekten macht 3 Geographie BearbeitenGeologie Bearbeiten Niuafoʻou besteht aus einem einzigen Schildvulkan der bis zu 260 Meter aus dem Meer aufragt 4 und nicht von einem Korallenriff umgeben ist In der Caldera in der Inselmitte liegt der ausgedehnte Kratersee Vai Lahi Grosser See Er hat einen Durchmesser von 4 5 Kilometern und nimmt mit 13 6 km fast ein Drittel der gesamten Inselflache von 50 27 km 5 ein Eine deutsch polnische Expedition fuhrte 1968 unter anderem eine genaue Vermessung und eine chemische Analyse des Wassers durch Nach den Echolotmessungen ist der Vai Lahi bis zu 121 m tief und enthalt je nach Wasserstand rund 0 98 km Wasser was eine Durchschnittstiefe von 72 Metern ergibt Aus dem See erheben sich vier dicht mit tropischer Vegetation bedeckte Inseln Motu Lahi Motu Siʻi Motu Molemole und die nur bei niedrigem Wasserstand sichtbare Motu Aʻali Motu Molemole hat einen eigenen kleinen Kratersee In derselben Caldera vom Vai Lahi nur durch eine schmale Landbrucke getrennt liegt der wesentlich kleinere und bis zu 31 m tiefe See Vai Siʻi mit einer Oberflache von 0 81 km Die Kraterseen haben keine Verbindung zum Meer keinen Abfluss und werden nur von Regenwasser gespeist Das fuhrt dazu dass sich das Wasser stetig mit gelosten Inhaltsstoffen aus dem verwitterten Vulkangestein anreichert Das Seewasser ist nur leicht salzig aber hoch alkalisch und eignet sich daher nicht zur Trinkwasserversorgung In beiden Seen gibt es hydrothermale Quellen 6 Der Vulkan war in historischer Zeit haufig aktiv Grossere Eruptionen sind aus den Jahren 1853 zerstorte das Dorf ʻAhau 1929 zerstorte das Dorf Futu 1943 und 1946 bekannt Nach dem Vulkanausbruch vom 9 September 1946 liess die Verwaltung des Konigreichs Tonga samtliche Einwohner nach ʻEua evakuieren In einigen Fallen geschah das gegen den Willen der Betroffenen Sie grundeten auf bislang unkultiviertem Land im Suden der Insel Siedlungen die die Namen ihrer verlassenen Heimatdorfer erhielten Erst 1958 kehrten einige Auswanderer nach Niuafoʻou zuruck 7 Die Vulkanausbruche deren letzter 1985 stattfand 8 haben das Landschaftsbild gepragt Im Westen und Suden befinden sich ausgedehnte teils wuste Lavafelder die bei den jungsten Eruptionen entstanden sind Ansonsten ist die Insel dicht mit tropischem Grun und fruchtbaren Anbauflachen bedeckt Entstehungslegende Bearbeiten Fur die Entstehung des Kratersees ist nach einer Legende der Einwohner ein Damon von Samoa verantwortlich Er stahl nachts die Bergspitze von Niuafoʻou an dieser Stelle blieb der tiefe Krater zuruck Der Haifischgott Seketoa der Nachbarinsel Niuatoputapu bemerkte das und sandte die Matapules seine Gehilfen aus um den Damon zu verfolgen Die Gehilfen krahten laut wie die Hahne sodass der Damon glaubte es sei bereits Morgen und er habe seine Macht verloren Er liess den Berg ins Meer fallen und daraus bildete sich die Insel Tafahi Flora und Fauna Bearbeiten Die Insel ist die ariden Lavafelder und die Anbauflachen in der Umgebung der Dorfer ausgenommen dicht mit tropischem Wald und Buschland bedeckt das noch weitgehend naturbelassen ist Die grosseren Baume in Kustennahe sind uberwiegend Casuarina equisetifolia durchsetzt mit Kokospalmen Die Walder weiter im Landesinnern setzen sich hauptsachlich zusammen aus Glochidion ramiflorum Elaeocarpus tonganus dem zur Familie der Sumachgewachse Anacardiaceae gehorenden Rhus tahitensis und verschiedenen Ficus Arten Der Vor und Unterwuchs besteht aus Premna tahitensis Morinda citrifolia Scaevola taccada und Pipturus argenteus aus der Familie der Brennnesselgewachse Urticaceae Die feuchten Spalten sind dicht mit Farnen bedeckt vorwiegend Davalliaceae und Pflanzen der Gattung Nephrolepis sp Pilotpflanzen auf den ariden Lavafeldern sind die Graser Digitaria pruriens und Eragrostis amabilis 9 Im Krater brutet das auf Niuafoʻou endemische Pritchardhuhn Megapodius pritchardii das stark gefahrdet ist Der deutsche Biologe Dieter Rinke hat einige Brutpaare auf Fonualei angesiedelt einer ebenfalls zum Konigreich Tonga gehorenden unbewohnten Insel Dort haben sie sich inzwischen vermehrt 10 Klima Bearbeiten Das Klima ist tropisch schwul mit meist ergiebigen jedoch nur kurz andauernden Regenfallen Die durchschnittliche Jahresregenmenge betragt 2180 mm die regenreichsten Monate sind Januar bis Marz Ausgepragte Jahreszeiten gibt es nicht Die Temperatur ist relativ gleich bleibend fallt nicht unter 20 C und betragt selten mehr als 30 C Niuafoʻou befindet sich in der Zugbahn sudpazifischer Zyklone 1998 zog der Zyklon Ron uber die Insel und richtete erhebliche Schaden an 74 Hauser wurden zerstort 11 Schwere Zerstorungen verursachte auch der Zyklon Waka am 30 Dezember 2001 12 Verwaltung BearbeitenDie Insel bildet innerhalb der Division Ongo Niua den gleichnamigen Verwaltungsdistrikt Niuafoʻou 13 mit acht bewohnten Dorfern die alle im Norden und im Osten der Insel liegen Anm 1 f1 nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Dorf Einwohner2006 14 Einwohner2016 15 Einwohner2021 15 KoordinatenʻEsia 170 127 102 15 34 27 S 175 38 19 W 15 574027777778 175 63861111111Kolofoʻou 113 43 50 15 34 24 S 175 38 7 W 15 573416666667 175 63538888889ʻAngaha 15 34 27 S 175 37 53 W 15 574138888889 175 63133333333Sapaʻata 120 145 112 15 34 28 S 175 37 41 W 15 574583333333 175 62813888889Fataʻulua 48 64 43 15 34 45 S 175 37 16 W 15 579194444444 175 62105555556Mataʻaho 34 16 19 15 35 2 S 175 36 57 W 15 58375 175 61575Muʻa 33 15 9 15 36 12 S 175 36 31 W 15 603416666667 175 60872222222Tongamamaʻo 43 15 21 15 37 17 S 175 36 44 W 15 621333333333 175 61236111111Petani 85 68 74 15 37 26 S 175 37 3 W 15 624 175 61738888889Futu 15 35 32 S 175 40 25 W 15 592222222222 175 67361111111Niuafoʻou 646 493 430 15 36 12 S 175 38 13 W 15 603333333333 175 63694444444ʻAngaha im Norden ist im Zeitraum 9 bis 17 September 1946 untergegangen was die vorubergehende Evakuierung der Insel zur Folge hatte Futu an der Westkuste ist bei einem Vulkanausbruch am 25 Juni 1929 untergegangen ʻAhau im Sudwesten wurde bereits 1853 zerstort Bevolkerung BearbeitenNach der Volkszahlung von 2021 hat die Insel insgesamt 430 Einwohner 1 Bei der Zahlung von 1996 waren es noch 735 14 Die Insulaner sind uberwiegend Selbstversorger Hauptnahrungsmittel sind Yams Taro Brotfrucht Schweinefleisch Huhner und Fische sowie alle Arten von tropischen Fruchten In geringem Umfang wird Kopra fur den Export produziert und je nach Bedarf von einem Lagerhaus in Futu aus verschifft Infrastruktur BearbeitenDie Insel ist durch eine Ringstrasse erschlossen die die Dorfer untereinander verbindet es gibt jedoch nur wenige Autos Das Hauptverkehrsmittel sind Pferde Die Insel hat keinen Hafen lediglich eine Betonrampe als Verladestelle fur kleine Boote in der Nahe des bei einem Vulkanausbruch verschutteten ehemaligen Dorfes Futu an der Westkuste Das kleine Flugfeld Lavinia Airport IATA Code NFO mit seiner 1060 m langen Landebahn befindet sich im Norden der Insel unweit des Hauptortes Esia und wird zurzeit einmal alle drei Wochen mit kleinen Propellermaschinen von Tongatapu aus mit einer Zwischenlandung auf Vavaʻu angeflogen Wirtschaft BearbeitenDer Tourismus ist nur sparlich entwickelt eine touristische Infrastruktur mit Restaurants und Hotels gibt es nicht nur zwei oder drei bescheiden ausgestattete Privatunterkunfte Guesthouses Niuafoʻou hat keinen Badestrand lediglich einige nur wenige Quadratmeter grosse Ansammlungen von schwarzem vulkanischem Sand Obwohl zum Konigreich Tonga gehorend besitzt die Insel seit 1983 die eigene Posthoheit und kann eigene Briefmarken herausgeben die weltweit vor allem an Sammler verkauft werden Weblinks BearbeitenDie Insel Niuafou In Die Gartenlaube Heft 43 1878 S 718 720 Volltext Wikisource Niuafoʻou im Global Volcanism Program der Smithsonian Institution englisch Anmerkungen Bearbeiten Die Dorfer sind in der nachfolgenden Tabelle im Uhrzeigersinn verzeichnet beginnend im Norden Zwei nicht in den aktuellen Zensusstatistiken aufgefuhrte untergegangene Dorfer sind ebenfalls aufgelistet da sie namensgleiche Entsprechungen auf der sudlichen Tonga Insel ʻEua haben Von den aufgefuhrten Dorfern hat nur Kolofoʻou keine namentliche Entsprechung auf ʻEua Einzelnachweise Bearbeiten a b Sione Lolohea Hrsg Tonga Census of Population and Housing 2021 Volume 1 Basic Tables Tonga Statistics Department 2021 Table G 4 Population density by sex division region and island S 31 f englisch Downloadlink PDF 15 3 MB abgerufen am 26 Marz 2023 Zum Ursprung dieses Namens vgl Edward Edwards Voyage of HMS Pandora Despatched to arrest the Mutineers of the Bounty Salzwasser Verlag Paderborn 2009 S 42 NN Post aus der Blechbuchse In Postfrisch Das Philatelie Journal November Dezember 2010 S 26f Niuafoʻou General Information In Global Volcanism Program Smithsonian Institution abgerufen am 27 April 2023 englisch Viliami Konifelenisi Fifita Hrsg Tonga 2016 Census of Population and Housing Volume 1 Basic Tables and Administrative Report 2 Auflage Tonga Statistics Department April 2018 Table G 4 Population density by division region and sex S 23 englisch Downloadlink PDF 15 9 MB abgerufen am 26 Marz 2023 Josef Kazmierczak und Stephan Kempe Genuine modern analogues of Precambrian stromatolites from caldera lakes of Niuafoou Island Tonga in Naturwissenschaften Band 93 2006 S 119 126 Garth Rogers The Evacuation of Niuafoʻou an Outlier in the Kingdom of Tonga In The Journal of Pacific History Vol 16 No 3 Juli 1981 S 149 163 Niuafoʻou Eruptive History In Global Volcanism Program Smithsonian Institution abgerufen am 26 Marz 2023 englisch Peter Mueller Dombois amp Raymond Fosberg Vegetation of the Tropical Pacific Islands New York 1998 S 357 358 Berliner Morgenpost vom 22 Juni 2003 cidi org Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive iys cidi org Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive Tonga Government Gazette Supplement Extraordinary Nr 18 2019 Kingdom of Tonga Crown Law Department 18 September 2019 englisch tongaisch ago gov to PDF 96 kB abgerufen am 29 Marz 2023 a b Tonga 2006 Census of Population and Housing Volume 1 Administrative Report and Basic Tables Tonga Statistics Department 2008 Table G2 Total population by division district and village by sex and total number of household Tonga Population Censuses 1996 amp 2006 S 2 7 hier S 7 englisch Downloadlink PDF 2 4 MB abgerufen am 26 Marz 2023 a b Sione Lolohea Hrsg Tonga Census of Population and Housing 2021 Volume 1 Basic Tables Tonga Statistics Department 2021 Table G 3 Population growth by division district village and region 2016 2021 S 25 30 hier S 30 englisch Downloadlink PDF 15 3 MB abgerufen am 26 Marz 2023 Inseln und Inselgruppen von Tonga Niua Gruppe Niuafoʻou Niuatoputapu TafahiVavaʻu Gruppe Fonualei Late Toku VavaʻuHaʻapai Gruppe Fatumanongi Foa Fotuhaʻa Haʻano Hakauata Hunga Tonga Kao Lifuka Limu Lofanga Luahoko Luangahu Meama Niniva Nomuka Nukupule Ofolanga Tofua ʻUiha Uoleva UonukuhahakeTongatapu Gruppe ʻAta ʻEua TongatapuUmstrittenes Gebiet Minerva Riffe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Niuafoʻou amp oldid 233202774