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Nirgendwo in Afrika ist ein deutscher Spielfilm der Regisseurin Caroline Link aus dem Jahr 2001 Der Film basiert auf dem sechs Jahre zuvor erschienenen autobiografischen Roman von Stefanie Zweig mit demselben Titel Der Produzent Peter Herrmann sicherte sich die Rechte an dem Stoff noch bevor das Buch zum Bestseller wurde Caroline Link drehte ihn mit grossem Aufwand an Originalschauplatzen in Kenia Nirgendwo in Afrika wurde im Jahr 2003 mit einem Oscar in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet FilmOriginaltitel Nirgendwo in AfrikaProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 2001Lange 141 MinutenAltersfreigabe FSK 6 1 JMK 10 2 StabRegie Caroline LinkDrehbuch Caroline LinkProduktion Peter HerrmannMusik Niki Reiser Jochen Schmidt HambrockKamera Gernot RollSchnitt Patricia RommelBesetzungJuliane Kohler Jettel Redlich Merab Ninidze Walter Redlich Lea Kurka Regina jung Sidede Onyulo Owuor Matthias Habich Susskind Karoline Eckertz Regina alter Gerd Heinz Max Hildegard Schmahl Ina Maritta Horwarth Liesel Regine Zimmermann Kathe Gabrielle Odinis Dienstmadchen Klara Bettina Redlich Mrs Sadler Julia Leidl Inge Mechthild Grossmann Elsa Konrad Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Hintergrund 3 Kritiken 4 Siehe auch 5 Auszeichnungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDie judische Familie Redlich fluchtet im Jahr 1938 mit einer kleinen Tochter vor dem NS Regime aus dem Deutschen Reich nach Kenia Der ehemalige Rechtsanwalt Walter Redlich arbeitet dort als Verwalter auf der kummerlichen Farm eines Briten Seine Frau Jettel kann sich nur schwer an das Leben in dem ganz anderen Land gewohnen Sie hat grosse Schwierigkeiten mit den Fremdsprachen und der fremden kulturellen Umgebung Im Exil erfahren die Eltern von den NS Verfolgungen im November 1938 gegen Juden uberall in Deutschland Ihre Tochter Regina hingegen bluht in dem fremden Land formlich auf Sie lernt die Sprache interessiert sich fur die Brauche des Landes und besucht auch erfolgreich eine englische Schule In dem Koch Owuor findet sie einen guten vaterlichen Freund In der Ehe der Redlichs kriselt es zunehmend Nachdem die beiden langsam wieder zueinander gefunden haben erfahren sie von der Ermordung der Eltern Jettels sowie des Vaters und der Schwester Walters in einem Konzentrationslager im Osten Walter Redlich der nun bei der britischen Armee dient bewirbt sich nach dem Ende des Krieges um eine staatliche Anstellung als Jurist im zerstorten Deutschland ihm wird daraufhin ein Richteramt angeboten Seine Frau mochte lieber in Kenia bleiben Eine Heuschreckenplage bedroht das Dorf und auch ihre Farm Im Jahr 1947 kehren die Redlichs doch ins stark zerstorte Deutschland zuruck Owuor geht zu seiner Familie nach Hause Der Schlusssatz Jettels in Kiswahili zu einer im Bahnhof Obst verkaufenden Afrikanerin kennzeichnet ihre Lage und zugleich ihre Liebe zu diesem Land nach diesen acht Jahren Ich kann nichts kaufen bin arm wie ein Affe Sie erhalt von ihr eine Banane geschenkt Hintergrund BearbeitenAn der Oscar Verleihung konnte Caroline Link aufgrund einer Erkrankung ihrer Tochter nicht teilnehmen 23 Jahre nachdem der letzte deutsche Film als Bester fremdsprachiger Film mit dem Oscar bedacht worden war Die Blechtrommel gewann Nirgendwo in Afrika ebendiesen Preis fur den 1998 auch schon Caroline Links Debutfilm Jenseits der Stille nominiert war Das kleine kenianische Dorf Mukutani war Schauplatz des Films Die Crew um Regisseurin Caroline Link grundete die Mukutani Stiftung um Dorfbewohnern auch nach Ende der Dreharbeiten nachhaltig zu helfen Gemeinsam mit World Vision bauten sie eine Strasse nach Mukutani 3 Im Gegensatz zum Spielfilm Jenseits von Afrika 1985 wird hier keine wahre Geschichte einer Auswanderung nach Kenia erzahlt Die Romanvorlage wird nicht direkt verfilmt Im Film gibt es jedoch vielfach Bezuge zur historisch bezeugten Lage von deutschen Juden nach 1933 und vor dem Beginn der Massenvernichtungen wahrend des Zweiten Weltkriegs Trennung von den Eltern Benachrichtigung uber deren Tod finanzielle Sorgen Scheidung Leben der dortigen judischen Glaubensgemeinde Integration der Folgegeneration in dem neuen Heimatland Auseinandersetzungen mit dem bisherigen Heimatland und den dort lebenden Tatern bis hin zum Einsatz als Soldat der Alliierten Die NS Verfolgungsmassnahmen bis 1939 und die mit einer Emigration aus dem Deutschen Reich haufig verbundenen Probleme werden realistisch angedeutet und dramatisch akzentuiert Kritiken Bearbeiten Der einfuhlsam inszenierte ausgesprochen unterhaltsame Film profitiert von wohl temperierten Landschaftsaufnahmen flotter Dramaturgie einfuhlsamer Musik und einer entschlossenen Kamera und Schnittfuhrung Dank hervorragender Schauspieler beschreibt er die Jahre der Emigration anteilnehmend und ohne sentimentale Anklange Filmdienst 4 Empfehlenswert Einfuhlsames Epos in grandiosen Bildern Spass 1 3 Action 1 3 Erotik 1 3 Spannung 1 3 Anspruch 2 3 TV Movie 25 04 Die Deutsche Film und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Pradikat besonders wertvoll Siehe auch BearbeitenNamensliste Kategorie von Emigranten zur Zeit des NationalsozialismusAuszeichnungen BearbeitenOscars 2003 Oscar in der Kategorie Bester fremdsprachiger FilmGolden Globe Awards 2003 Nominierung in der Kategorie Bester fremdsprachiger FilmDeutscher Filmpreis 2002 Lola in Gold in der Kategorie Bester Spielfilm Lola in Gold in der Kategorie Beste Kamera an Gernot Roll Lola in Gold in der Kategorie Beste Regie an Caroline Link Lola in Gold in der Kategorie Beste Filmmusik an Niki Reiser Lola in Gold in der Kategorie Bester Nebendarsteller an Matthias Habich Nominierung in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin fur Juliane KohlerBayerischer Filmpreis 2002 PublikumspreisLiteratur BearbeitenCaroline Link Peter Herrmann Abenteuer Afrika Erlebnisse Geschichten und Bilder Langen Muller Munchen 2002 ISBN 3 7844 2848 7 Stefanie Zweig Nirgendwo war Heimat Mein Leben auf zwei Kontinenten Langen Muller Munchen 2012 ISBN 978 3 7844 3310 3 Die Biografie der Autorin und verschiedene Schriften wie ihr Roman von 1995 kommen wohl zum Teil als Vorlage ihres Drehbuchs in Betracht Christine Arendt Zur Analyse kulturreflexiver Filme und ihrer Rezeption im DaF Unterricht Das Leben der Anderen und Nirgendwo in Afrika Interpretation Narratologie Erinnerungsrhetorik und Rezeption durch italienische Studierende Film Medium Diskurs Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2019 ISBN 978 3 8260 6636 8 Weblinks BearbeitenNirgendwo in Afrika in der Internet Movie Database englisch Nirgendwo in Afrika bei filmportal de mit Fotogalerie Nirgendwo in Afrika bei crew united Making of von Benedict Mirow auf der NIGHTFROG GmbH HomepageEinzelnachweise Bearbeiten Freigabebescheinigung fur Nirgendwo in Afrika Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft Dezember 2001 PDF Pruf nummer 89 349 K Alterskennzeichnung fur Nirgendwo in Afrika Jugendmedien kommission Jahresbericht 2002 PDF Nicht mehr online verfugbar World Vision Deutschland ehemals im Original abgerufen am 29 Juli 2010 1 2 Vorlage Toter Link www worldvision de Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Nirgendwo in Afrika In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 31 Mai 2023 Filme von Caroline Link Sommertage 1990 Jenseits der Stille 1996 Punktchen und Anton 1999 Nirgendwo in Afrika 2001 Im Winter ein Jahr 2008 Exit Marrakech 2013 Der Junge muss an die frische Luft 2018 Als Hitler das rosa Kaninchen stahl 2019 Normdaten Werk GND 7526438 9 lobid OGND AKS LCCN n2002025401 VIAF 316753725 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nirgendwo in Afrika amp oldid 235708331