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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Fur den franzosischen Fussballspieler siehe Nicolas Leblanc Fussballspieler Nicolas Leblanc 6 Dezember 1742 in Ivoy le Pre 1 2 16 Januar 1806 in Saint Denis war ein franzosischer Arzt Chemiker und Fabrikant Er ist bekannt durch ein bahnbrechendes Verfahren zur Soda Herstellung einer Schlusseltechnologie der Chemie Leblanc Verfahren Nicolas Leblanc Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Die Sodaherstellung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenDer Vater von Nicolas war Huttendirektor die Familie war jedoch nicht wohlhabend Bevor er Medizin studierte ging er in Issoudun zur Schule Ab 1759 studierte Nicolas Leblanc an der Chirurgenschule in Paris Academie royale de Chirurgie Medizin und Chemie Hier lernte er Antoine Francois de Fourcroy kennen durch seine Anregungen wird er sich uber die Medizin hinaus mit der Chemie beschaftigen Zunachst praktiziert er als Landarzt fur die nachsten zwolf Jahre Mit 38 Jahren erhalt er ein Angebot als Leibarzt zu arbeiten Im Jahre 1780 wurde er Leibarzt bei der Familie von Louis Philippe d Orleans Der Herzog von Orleans hatte ahnliche wissenschaftliche Interessen die Chemie Im Privatlaboratorium des Herzogs konnte Leblanc frei arbeiten 3 Zunachst beschaftigte er sich mit dem Aluminiumsalz Alaun Er stellte fest dass das Alaun je nach Basizitat der Losung in welcher es kristallisierte unterschiedliche Kristallformen hervorbrachte Polymorphie 4 1786 1787 fertigte Leblanc eine Ausarbeitung zur Kristallisation von Alaun und Kobaltsulfat und legte diese Arbeit der Akademie der Wissenschaften in Paris Academie des sciences vor Der Tenor der Arbeit war dass Salze ahnlicher Zusammensetzung eine gleiche Kristallform besitzen Die Sodaherstellung BearbeitenDas folgende Projekt von Leblanc galt der Soda Naturliche Soda wurde aus Holzasche oder aus Asche von See und Strandpflanzen gewonnen Grossere Sodavorkommen waren auch in Agypten kleinere Vorkommen in Ungarn bekannt Soda wurde fur die Glasherstellung die Seifensiedereien und Bleichereien verwendet Vor 1791 bezog Frankreich die Soda aus Spanien durch kriegerische Verwicklungen nach der Franzosischen Revolution wurde jedoch die Versorgungslage bei Soda schlechter Die Akademie der Wissenschaften in Frankreich setzte nun einen recht hohen Preis zur kunstlichen Herstellung von Soda aus Vorarbeiten zur Sodaherstellung gab es bereits von vielen anderen Chemikern wie Henri Louis Duhamel du Monceau der die prinzipielle Moglichkeit der Herstellung aus Kochsalz uber Glaubersalz zeigte Andreas Sigismund Marggraf Johann Heinrich Hagen Karl Wilhelm Scheele Joseph Francois Malherbe Jean Claude Delametherie Marggraf konnte bereits Soda aus gemeinsamer Erhitzung von Natriumnitrat und Kohle herstellen Malherbe hatte 1777 ein Verfahren zur Herstellung von Natriumsulfid durch Erhitzen von Natriumsulfat Kohle und Eisen entwickelt De la Metherie setzte das Natriumsulfid durch Erhitzen mit Essigsaure in Soda um Nach diesem Verfahren arbeitete eine kleine Fabrik bei Paris 1789 gelang Leblanc darauf aufbauend ein Durchbruch auf diesem Gebiet Leblanc nutzt die Ideen von Malherbe Malherbe und De la Methiere verwendet jedoch keine Essigsaure sondern reichlich vorhandenen Kalkstein Bei der Umsetzung mit Natriumsulfid bildete sich das unlosliche Calciumsulfid und das gut wasserlosliche Natriumcarbonat Leblanc meldete auf diese Entwicklung ein Patent an und der Herzog von Orleans finanzierte die fabrikmassige Herstellung von Soda Aus 100 Pfund Natriumsulfat mit Kristallwasser Glaubersalz 100 Pfund Kalkstein 50 Pfund Kohle wurden 150 Pfund Soda erhalten Nach den ersten Versuchen im Jahr 1789 deponierte er 1790 bei einem Notar in Paris die Beschreibung seines Verfahrens Am 27 Januar 1791 schloss er in London einen Vertrag uber die Fabrikation und am 19 September wurde ihm ein Patent darauf erteilt Im November 1793 wurde der Herzog von Orleans gekopft sein Besitz konfisziert und die gemeinsam mit Leblanc betriebene Sodafabrik geschlossen 1794 annullierte der Wohlfahrtsausschuss Leblancs Patent und machte aufgrund der schwer gewordenen Einfuhrbedingungen fur Soda das Patent fur alle Burger Frankreichs ohne Lizenz zuganglich Damit war Leblanc mittlerweile 52 Jahre alt materiell ruiniert In einem nicht bezahlten Ehrenamt wurden ihm Arbeitsplatze in der Administration und als Verwalter einer Pulverfabrik zugewiesen 1798 wurde er noch Abgeordneter im Rat der Alten Seine Tochter erkrankte und starb im gleichen Jahr Im Jahr 1805 wurde Leblanc zwar eine Entschadigung gerichtlich anerkannt die Summe wurde jedoch nie ausgezahlt Seine Frau wurde krank und die Familie war mittellos Im Januar 1806 beendete Leblanc sein Leben durch einen Pistolenschuss im Armenhaus von St Denis Das Leblanc Verfahren war etwa 100 Jahre lang das vorherrschende grossindustrielle Verfahren zur Sodaproduktion Es wurde erst vom Solvay Verfahren abgelost Literatur BearbeitenGunther Bugge Das Buch Der Grossen Chemiker Verlag Chemie GmbH Weinheim 1974 ISBN 3 527 25021 2 S 291 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nicolas Leblanc Sammlung von Bildern Biographie in englischer Sprache Biographie in franzosischer SpracheEinzelnachweise Bearbeiten Archiv der Pharmazie Band 223 S 866 Deutscher Apotheker Verein Hannover 1885 Romain Guignard Personnages et monuments d Issoudun S 9 H Gaignault amp fils 1946 Ernst F Schwenk Sternstunden der fruhen Chemie Beck 2000 S 52 Ernst F Schwenk Sternstunden der fruhen Chemie Beck 2000 S 54Normdaten Person GND 121096602 lobid OGND AKS LCCN nr2001006796 VIAF 44224718 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Leblanc NicolasKURZBESCHREIBUNG franzosischer Arzt Chemiker und FabrikantGEBURTSDATUM 6 Dezember 1742GEBURTSORT Ivoy le Pre Berry FrankreichSTERBEDATUM 16 Januar 1806STERBEORT Saint Denis Departement Seine Frankreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nicolas Leblanc amp oldid 238211514