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Nicolas Gomez Davila 18 Mai 1913 in Bogota 17 Mai 1994 ebenda war ein kolumbianischer Philosoph Er ausserte seine antimoderne Grundhaltung uberwiegend in Aphorismen und Fragmenten und wurde seit den 1990er Jahren vor allem in Deutschland rezipiert Nicolas Gomez Davila 1930 Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Philosophie 2 1 Unnutz jemandem einen Gedanken erklaren zu wollen dem eine Anspielung nicht genugt 2 2 Reaktionar 2 3 Glaube Liebe Hoffnung 2 4 Ich vertraue nur einer Philosophie die die elementaren religiosen Einsichten bestatigt 2 5 Entwicklung 2 6 Demokratie 2 7 Vulgaritat der Moderne 3 Zitate 3 1 Uber Gott 3 2 Uber den Menschen 3 3 Uber das Leben 3 4 Uber das Leben und die Bucher 4 Rezeption 4 1 Stimmen uber Gomez Davila 4 2 Kolloquium 2007 5 Werke 6 Sekundarliteratur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBiographie BearbeitenNicolas Gomez Davila wurde 1913 als Sohn einer wohlhabenden Textilhandlerfamilie spanischer Herkunft in Kolumbien geboren Als er das schulfahige Alter erreicht hatte verlegten seine Eltern ihren Wohnsitz nach Paris um ihm eine humanistische Ausbildung zukommen zu lassen und ihn in die europaische Kultur einzufuhren Er besuchte zunachst eine Schule des Benediktinerordens bis sein Unterricht bedingt durch zweijahrige Bettlagerigkeit hervorgerufen durch eine schwere Lungenerkrankung durch Hauslehrer fortgesetzt werden musste Davila erlernte Franzosisch Englisch Latein und Altgriechisch Weiterhin eignete sich der Autodidakt Davila der nie eine Universitat besuchte im Laufe seines Lebens die Sprachen Italienisch Portugiesisch Deutsch und kurz vor seinem Tod Danisch an letztere Sprache um Soren Kierkegaard im Original lesen zu konnen Im Alter von 23 Jahren kehrte Davila nach Kolumbien zuruck und heiratete Emilia Nieto Ramos mit der er zwei Sohne und eine Tochter hatte und bis zu seinem Tod verheiratet blieb Die Schuljahre in Paris waren neben einer mehrmonatigen Reise die ihn 1949 mit seiner Frau durch Europa fuhrte dem er anschliessend eine Zukunft als Mischung aus Bordell Verlies und Zirkus prophezeite sein einziger Auslandsaufenthalt Davila lebte ausserst abgeschieden als Privatgelehrter in einer Villa am Stadtrand von Bogota Seine Bibliothek die an seinem Lebensende etwa 30 000 Bande in fast allen abendlandischen Sprachen zahlte betrachtete er als seine wahre Heimat Angebotene politische Amter wie das des Prasidentenberaters 1958 oder des kolumbianischen Botschafters in London 1974 lehnte er ab Besuche im Jockey Club von Bogota gehorten zu seinen seltenen Auftritten im offentlichen Leben Dort sturzte er von seinem scheuenden Pferd nachdem er versucht hatte sich im Sattel eine Zigarre anzuzunden Die aus dem Sturz resultierenden komplizierten Knochenbruche fuhrten im Alter zu einer Gehbehinderung die seine Klaustrophilie noch verstarkte Fortan beschrankten sich seine gesellschaftlichen Kontakte fast ausschliesslich auf Einladungen zu sonntaglichen Essen innerhalb seines Freundeskreises aus kolumbianischen Intellektuellen Dieser Kreis er selbst und seine Familie waren es fur die Davila schrieb an der Verbreitung seines Werkes war er nie besonders interessiert 1992 reiste der Wiener Verleger Peter Weiss nach Bogota um Davila kennenzulernen und mit ihm uber die Rechte an seinem Werk zu verhandeln Davila zeigte sich zunachst skeptisch sagte dann aber zu unter der Bedingung dass sein Werk vollstandig veroffentlicht werde 1 Der Stil seines Werkes ist essayistisch aphoristisch gepragt und damit zwischen Literatur und Philosophie einzuordnen In seinen Buchern Notas Textos Escolios a un texto implicito etc haben Begriffe wie Konservativer und Reaktionar eine positive Bedeutung Nicolas Gomez Davila verstand sich als Kritiker des Marxismus der Demokratie des radikalen Liberalismus des ideologischen Faschismus und eines blinden Fortschrittsglaubens Sein Denken wurde in den letzten Jahren vor allem in Deutschland rezipiert und beeinflusste u a Botho Strauss Martin Mosebach den aus Rumanien stammenden Schriftsteller Richard Wagner und Gerd Klaus Kaltenbrunner Gomez Davila starb im Mai 1994 am Vortag seines 81 Geburtstags in Bogota Philosophie BearbeitenUnnutz jemandem einen Gedanken erklaren zu wollen dem eine Anspielung nicht genugt Bearbeiten Gomez Davilas Hauptausdrucksmittel sind Aphorismen oder Scholien eines inbegriffenen Textes den man sich dazudenken muss Die Taktiken der herkommlichen Polemik rechtfertigt er dieses Verfahren scheitern am unerschrockenen Dogmatismus des zeitgenossischen Menschen Zu seiner Zerstorung bedurfen wir der Kriegslisten eines Guerillakampfers Wir durfen ihm nicht mit systematischen Argumenten gegenubertreten noch ihm methodisch mit alternativen Losungen aufwarten Wir mussen mit jeder x beliebigen Waffe aus jedem x beliebigen Gestrupp auf jede x beliebige moderne Idee schiessen die allein auf dem Weg vorruckt 2 Auch findet er die fortlaufende Rede tendiere dazu die Bruche des Seins zu verbergen Nur das Fragment sei daher Ausdruck redlichen Denkens 3 der Ausdruck desjenigen der lernte dass der Mensch zwischen Fragmenten lebt 4 Was in der Philosophie nicht Fragment sei brandmarkt Davila als Betrug 5 Uber ein koharentes Weltbild verfuge allenfalls Gott Reaktionar Bearbeiten Gomez Davila bezeichnet sein Denken als reaktionar revoltierend gegen die Moderne und im Bestreben unbedacht Vergessenes wieder in Erinnerung zu bringen Dazu gehort fur ihn vor allem dass die Welt sich nicht auf einen vernunftigen Begriff bringen lasst Reaktionar sein heisst nicht an bestimmte Losungen glauben sondern ein scharfes Gespur fur die Komplexitat der Probleme haben 6 Der Reaktionar weigere sich die Inkoharenz der Dinge zu vergewaltigen er widerspreche sich weil er der Realitat allein Treue geschworen habe 7 Der aufklarerische Rationalismus sei keinesfalls Ausubung der Vernunft sondern vielmehr Ergebnis bestimmter philosophischer Unterstellungen die den Anspruch erhoben hatten mit der Vernunft in eins gesetzt zu werden 8 Der Reaktionar behaupte gegenuber der Aufklarung nicht dass es keine universalen Prinzipien gebe sondern bestreite dass die von der Aufklarung verkundeten Prinzipien Teil der universalen Prinzipien seien 9 Der Reaktionar strebt nicht danach ruckwarts zu gehen sondern die Wegrichtung zu andern 10 Der Reaktionar zieht jedem wissenschaftlichen oder systematischen Weltbild die Erkenntnis des zwar unzusammenhangenden aber dafur unmittelbar Gegebenen vor wozu fur den Reaktionar unbedingt auch die Werte zahlen Deren Lehre sei sogar die einzige rein empirische Wissenschaft da der Wert die einzige vollkommen autonome Prasenz sei 11 Denn das menschliche Leben zerfalle im Wesentlichen in Entscheidungen fur oder gegen bestimmte Werte Ihre Objektivitat bewahre sich im Kunstwerk einer Art Apparat der uns dazu anstiftet Werturteile abzugeben Das Wertvolle sei hier nie abstrakt sondern in seiner unmittelbar gegebenen Einzigartigkeit erfasst Die literarische Intelligenz ist die Intelligenz des Konkreten 12 In solchem Kunstschaffen erkennt der Reaktionar eine Verschworung gegen die Entzauberung der Welt Des Weiteren zeigt sich fur ihn das Wirklich Unmittelbare nicht im Hervorragenden sondern im Alltaglichen Die Norm die in der Humanwissenschaft nicht betrugt die Gemeinplatze der abendlandischen Tradition 13 Nur das Durchdenken von Selbstverstandlichkeiten fuhrt nach Davila zur echten Weisheit Glaube Liebe Hoffnung Bearbeiten Der Moderne ist der Mensch der vergisst was der Mensch vom Menschen weiss stellt Davila in Auf verlorenem Posten fest 14 Was aber die Kenntnis des Menschen angehe so gebe es keinen Christen vorausgesetzt er ist kein fortschrittlicher dem irgend jemand irgend etwas vormachen konnte Davilas Reaktionar ist Christ und glaubt nicht dass es uber den Menschen noch irgendetwas Neues zu erfahren gibt Der Mensch entwickele sich nicht Was man in den fruhesten Aufzeichnungen uber ihn nachlesen konne gelte unverandert heute Die Geschichte aber ware wesentlich friedlicher wenn es darin nur Okonomie und Sex gabe Der Mensch ist eine weit entsetzlichere Bestie 15 Die menschliche Natur sei sundhaft und konne nur durch ein Leben nach den Geboten Gottes zu glauben zu lieben und zu hoffen erlost werden Die menschliche Natur ist nicht Ergebnis der Gesellschaft sondern ihre Ursache 16 Die modernen Sinngebungsversuche durch Entfalten oder Ausleben der Personlichkeit leiden nach Davila an Naivitat im Hinblick auf das Erbarmliche im Menschen Niemals konnen wir auf den zahlen der sich nicht selbst mit dem Blick des Entomologen betrachtet 17 Die Liebe darf ihren erotischen Fruhling haben doch der Herbst hat keusch zu sein Wenige Vorstellungen sind peinlicher als die einer Begattung einer Vierzigjahrigen durch einen Funfzigjahrigen 18 Ab einem gewissen Alter sollten wir einander nur noch im Halbdunkel betrachten 19 Trotz allem was heutzutage erzahlt wird lost der einfache Beischlaf nicht alle Probleme 20 Das Problem ist weder die sexuelle Repression noch die sexuelle Befriedigung sondern der Sexus 21 Triebbefriedigung konne nicht die Sinnfrage beantworten Uber die Sexualitat wurden heute salbungsvolle Predigten gehalten doch niemand sorge sich um die Erziehung der Gefuhle Die Moderne verfuge was dies betreffe uber gar keine Vorstellungen mehr wie ein Mensch innerlich geordnet sein konne An die Stelle seelischer Harmonie sei als letzter Lebenssinn eigenes Erleben getreten Wer sich aber damit brustet er habe viel erlebt sollte besser schweigen um uns nicht erkennen zu lassen dass er nichts begriffen hat 22 Und lasse sich die Erfahrung eines Menschen der viel gelebt hat nicht gewohnlich auf einige triviale Anekdoten reduzieren mit denen er seinen unheilbaren Schwachsinn ausschmuckt 23 Der Reaktionar erinnere uns an Zeiten in denen ein Leben in dem Masse an Sinn gewann in dem sich die anstandigen Teile eines Menschen gegen die verderbten entwickelten Die Idee der freien Entfaltung der Personlichkeit scheint im Vergleich dazu ausgezeichnet solange man nicht auf Individuen stosst deren Personlichkeit sich frei entfaltet hat 24 Ich vertraue nur einer Philosophie die die elementaren religiosen Einsichten bestatigt Bearbeiten In Davilas Werk Auf verlorenem Posten heisst es auf Seite 130 Der Mensch ist nur wichtig wenn Gott zu ihm spricht und wahrend Gott zu ihm spricht Seine in Einsamkeiten auf Seite 65 geausserte Aussage Es gibt keine Dummheit an die der moderne Mensch nicht imstande ware zu glauben sofern er damit nur dem Glauben an Christus ausweicht fusst auf Davilas Glauben daran dass Atheismus den Menschen keineswegs frei mache sondern ihn den absurdesten innerweltlichen Heilsversprechen unterwerfe In Aufzeichnungen der Besiegten bekraftigt Davila auf Seite 52 seine Aussage dahingehend Ausser Gott gibt es nichts woruber klugerweise ernsthaft gesprochen werden muss Im selben Werk heisst es auf Seite 40 auch Das Denken kann die Idee von Gott umgehen wenn es sich darauf beschrankt subalterne Probleme zu meditieren Jens Jessen setzte sich mit den nach seiner Meinung messerscharfe n Aphorismen in Die Zeit auseinander Dort heisst es Es ist aber nicht Gott den er zu Grabe tragt sondern der moderne Glaube ohne Gott auskommen zu konnen 25 Die Kulturen verdorren wenn ihre religiosen Bestandteile sich in nichts auflosen ist ein Zitat aus Davilas Werk Auf verlorenem Posten Seite 49 In Aufzeichnungen des Besiegten heisst es auf Seite 101 anknupfend daran Wo das Christentum verschwindet erfinden Habsucht Neid und Geilheit tausend Ideologien um sich zu rechtfertigen und auf Seite 91 Der moderne Klerus glaubt den Menschen naher an Christus heranzufuhren wenn er dessen Menschtum betont Er vergisst dass wir Christus nicht vertrauen weil er Mensch ist sondern weil er Gott ist Davilas Emporung daruber dass das Scheitern der totalitaren Grossversuche des 20 Jahrhunderts einfach hingenommen wird wozu er auch die Bereitschaft zahlt um des Fortschritts willen den Menschen zu versklaven ist fur ihn ein Indiz dass es zwischen Kapitalismus und Kommunismus keine Unterschiede gibt In seinem Werk Einsamkeiten verkundet er auf Seite 25 Der grosste moderne Irrtum besteht nicht in der These vom toten Gott sondern im Glauben dass der Teufel tot ist und auf Seite 105 Wenn der Mensch sich nicht von den Gottern in Zucht nehmen lasst nehmen ihn die Damonen in Zucht In Auf verlorenem Posten heisst es auf Seite 147 Der Teufel kann ohne die leichtfertige Kollaboration der Tugenden nichts ausrichten und auf Seite 239 Das Bose kann nicht siegen wo das Gute nicht schal geworden ist Entwicklung Bearbeiten Der Reaktionar glaubt nicht an Fortschritt Eines Ereignisses oder Verhaltnisses in der Welt wird man nach ihm nicht inne durch die Wurdigung seines Voraus oder Zuruckgebliebenseins im Hinblick auf irgendeine vorgestellte oder angesagte Entwicklung sondern nur durch Gewahrung seiner Unvergleichlichkeit Was von Gott entfernt ist nicht die Sinnlichkeit sondern die Abstraktion 26 Wenn man sagt jemand gehore seiner Zeit an sagt man lediglich dass er mit der Mehrheit der Trottel in einem bestimmten Moment ubereinstimmt 27 Was nicht mehr einmalig in Gott aufgehoben erscheint vergeht in Moden oder Verlaufen die ins Kunftige schieben was sie nie einzulosen vermogen und daruber die einzige Wirklichkeit vertilgen Demokratie Bearbeiten Die Diskussion des Reaktionars mit dem Demokraten ist steril weil sie nichts miteinander gemein haben hingegen mag die Diskussion mit dem Liberalen fruchtbar sein weil sie verschiedene Postulate teilen 28 Fur den Reaktionar besteht der Staat um Vereinbarungen durchzusetzen die Menschen untereinander geschlossen haben er sei Gericht und Richter 29 Er darf also nicht etwa spontan handeln von sich aus Gebote erlassen Dies konne allein Gott Die Demokratie vergottert fur Davila den Menschen indem sie ihm als Trager der Staatsgewalt das Recht zuspreche sein eigenes Schicksal zu bestimmen Von Gottes Gnaden zu sein schrankte die Macht des Monarchen ein der Volksvertreter ist der Reprasentant des absoluten Absolutismus 30 Fur den Reaktionar hangt die Legitimitat der Macht indessen nicht von ihrem Ursprung ab sondern von ihren Zwecken Nichts ist der Macht verboten falls ihr Ursprung sie legitimiert wie der Demokrat es lehrt 31 Vulgaritat der Moderne Bearbeiten In Es genugt dass die Schonheit unseren Uberdruss streift heisst es auf Seite 18 Was anzieht selbst sexuell ist weniger ein nackter Korper als eine Fleisch gewordene Seele In Einsamkeiten fuhrt Davila auf Seite 115 aus Die Zivilisation geht ihrem Ende zu wenn die Landwirtschaft aufhort eine Lebensform zu sein und zur Industrie wird und auf Seite 137 Der moderne Mensch nimmt bereitwillig jedes Joch auf sich solange nur die Hand die es aufzwingt unpersonlich ist In diesem Werk ist ausserdem auf Seite 14 nachzulesen Nach der Tugend hat dieses Jahrhundert das Laster in Verruf gebracht Die Perversionen sind zu Vorstadtparks geworden in denen die Menge sich vertraut bewegt Der Philosoph war davon uberzeugt dass der Fortschritt irgendwann zum Stillstand kommen und sich die Zivilisation selbst herunterwirtschaften werde Davila forderte eine Ruckbesinnung auf vergangene Zeiten mit Tugenden die weitgehend in Vergessenheit geraten sind Die Welt ist heute uberschwemmt von unnutzen hasslichen dummen technischen Dingen jede Schonheit wird irgendeinem vermeintlichen Komfort geopfert heisst es in Es genugt dass die Schonheit unseren Uberdruss streift auf Seite 158 Der Aphorismus Die Dummheit bemachtigt sich mit teuflischer Leichtigkeit der Erfindung der Wissenschaft ist den Aufzeichnungen des Besiegten Seite 35 entnommen Dagegen aber bemerkt der Philosoph in seinem Werk Auf verlorenem Posten auf Seite 248 Die Okologie ist die Schaferspielfassung des strengen reaktionaren Textes Zitate BearbeitenAus den Scholien zu einem inbegriffenen Text 32 Uber Gott Bearbeiten Fur Gott gibt es nur Individuen Ware Gott die Schlussfolgerung der Vernunft fuhlte ich nicht die Notwendigkeit ihn anzubeten Aber Gott ist nicht nur die Substanz dessen was ich erhoffe sondern dessen was ich lebe Uber den Menschen Bearbeiten Die Vollkommenheit dessen den wir lieben ist keine Fiktion der Liebe Lieben ist im Gegenteil das Privileg eine Vollkommenheit zu bemerken die anderen Augen unsichtbar bleibt Das Mitleid dessen der aufhort zu lieben racht sich schnell an der Tugend der es verpflichtet ist Selbst wenn die Aufrichtigkeit nicht ausreicht gibt es keine andere noble Art an sich zu arbeiten Die Argumente mit denen wir unser Verhalten rechtfertigen sind normalerweise dummer als unser Verhalten selbst Es ist ertraglicher zu sehen wie die Menschen leben als zu horen was sie meinen Niemand ist schuldlos an dem was er tut noch an dem was er glaubt Wer nicht zweifelt schreit nicht Das Altern ist eine Katastrophe des Korpers die unsere Feigheit zu einer Katastrophe der Seele werden lasst Der Mensch ist eine zerbrechlichste Zuflucht des Menschen Uber das Leben Bearbeiten Recht zu haben ist ein Grund mehr keinen Erfolg zu haben Wir brauchen Widerspruch um unsere Ideen zu verfeinern Eine gluckliche Existenz ist so beispielhaft wie eine tugendhafte Nichts ist gefahrlicher als fur vorubergehende Probleme dauerhafte Losung zu finden Wie kann der leben der nicht auf Wunder hofft Uber das Leben und die Bucher Bearbeiten Je nach Leser und Buch handelt es sich um Lekture oder Abenteuer Ernsthafte Bucher belehren nicht sondern fragen an Jede neue Wahrheit die wir erlernen lehrt uns eine andere Weise des Lesens Zur Literatur gehort jedes Buch das man zweimal lesen kann Der Ubergang von einem Buch zum andern vollzieht sich uber das Leben Rezeption Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Der italienische Professor Franco Volpi schatzte das Werk Gomez Davilas und verbreitete die Texte des kolumbianischen Philosophen in Europa und Lateinamerika Im deutschsprachigen Raum wurde Davila durch Botho Strauss und Martin Mosebach sowie durch Veroffentlichungen seiner Schriften im Karolinger Verlag und bei Matthes amp Seitz sowie durch die Auswahlausgaben bei Eichborn und Reclam bekannt Stimmen uber Gomez Davila Bearbeiten Der deutsche Schriftsteller Martin Mosebach ausserte uber Davila Sein Denken offenbart sich als ein hochkomprimiertes Notgepack fur den unbefristeten Aufenthalt in eisigen Regionen Von dem Dramatiker Heiner Muller stammt die Aussage Der Klassenfeind greift zu den teuflischsten Mitteln Doch Gruss uber den Graben Von dem kolumbianischen Schriftsteller Gabriel Garcia Marquez ist der Ausspruch uberliefert Ware ich nicht Kommunist ich dachte ganz wie Gomez Davila Der deutsche Schriftsteller und Dramatiker Botho Strauss ausserte ich mochte doch dass diese eine und einzige Stimme einzige uberzeugende der scharfsinnigen Glaubigkeit und Gegenmoderne in unseren Tagen gehort wird Man mag es zusehends spuren welche Anziehungskraft von einem Denken ausgeht das in seinem dichtesten Kern aus Unbefragbarkeit und aus Frommheit besteht Der kolumbianische Schriftsteller Alvaro Mutis stellte seinem Buch Ein schones Sterben u a das folgende Zitat aus den Glossen von Gomez Davila voran Jeder Mensch lebt sein Leben wie ein gehetztes Tier Kolloquium 2007 Bearbeiten Das spanische Instituto Cervantes lud 2007 in Berlin gemeinsam mit der kolumbianischen Botschaft zu einem Kolloquium in dem der kolumbianische Aphoristiker als Kritiker der modernen Rationalitat besprochen und gefeiert wurde Fur Kritik sorgte die kurzfristige Absage eines Vortrags des Davila Experten Till Kinzel nachdem am Vortag der Veranstaltung ein Artikel in der sozialistischen Tageszeitung junge Welt erschienen war der Kinzel in eine Reihe zwielichtiger rechtsorientierter Denker stellte 33 Werke BearbeitenDie Jahreszahlen beziehen sich auf den Zeitpunkt der deutschsprachigen Erstveroffentlichung Einsamkeiten Glossen und Text in einem Karolinger Wien 1987 ISBN 3 85418 034 9 Auf verlorenem Posten Neue Scholien zu einem inbegriffenen Text Karolinger Wien 1992 ISBN 3 85418 053 5 Aufzeichnungen des Besiegten Fortgesetzte Scholien zu einem inbegriffenen Text Karolinger Wien 1994 ISBN 3 85418 065 9 Texte und andere Aufsatze Karolinger Wien 2003 ISBN 3 85418 107 8 Notas Unzeitgemasse Gedanken Matthes amp Seitz Berlin 2005 ISBN 3 88221 855 X Das Leben ist die Guillotine der Wahrheiten Ausgewahlte Sprengsatze Eichborn Frankfurt 2006 Reihe Die Andere Bibliothek ISBN 3 8218 4572 4 Scholien zu einem inbegriffenen Text Karolinger Wien 2006 ISBN 3 85418 117 5 Es genugt dass die Schonheit unseren Uberdruss streift Aphorismen Ausw u Hrsg Michael Klonovsky Reclam Stuttgart 2007 ISBN 978 3 15 020141 1 Scholien Ein Nachtrag Karolinger Wien 2014 ISBN 978 3 85418 160 6 Samtliche Scholien zu einem inbegriffenen Text Wien 2020 ISBN 978 3 85418 197 2 Sekundarliteratur BearbeitenTill Kinzel Nicolas Gomez Davila Parteiganger verlorener Sachen Edition Antaios Albersroda 2003 3 Auflage 2006 ISBN 3 935063 07 5 4 erw Auflage Lepanto Verlag Ruckersdorf 2015 ISBN 978 3 942605 10 6 Till Kinzel Ein kolumbianischer Guerillero der Literatur Nicolas Gomez Davilas Asthetik des Widerstands PDF 206 kB In Germanisch Romanische Monatsschrift 1 2004 S 87 107 Till Kinzel Randbemerkungen zu Nicolas Gomez Davila als Lehrer des Lesens In Michaela Weiss Frauke Bayer Hrsg Einfache Formen und kleine Literatur en Fur Hinrich Hudde zum 65 Geburtstag Winter Heidelberg 2010 S 77 88 Steffen Kohler Katholische Protestanten Gomez Davila und Donoso Cortes Roll Dettelbach 2008 ISBN 978 3 89754 296 9 Martin Mosebach Nicolas Gomez Davila Einsiedler am Rand der bewohnten Erde In Sinn und Form 1 2005 Richard Reschika Epiphanien der Schonheit Nicolas Gomez Davilas axiologische Kunstasthetik Mit sechzehn Farbtafeln Arnshaugk Verlag Neustadt an der Orla 2022 ISBN 978 3 95930 257 9 Richard Reschika Konkrete Unendlichkeit Konturen einer konservativen Kunstasthetik im Werk Nicolas Gomez Davilas in TUMULT Vierteljahresschrift fur Konsensstorung Nr 4 Dresden Winter 2022 23 S 83 87 ISBN 978 3 946730 25 5 Jose Miguel Serrano Ruiz Calderon Democracia y nihilismo Vida y obra de Nicolas Gomez Davila Pamplona EUNSA 2015 Dossier mit Beitragen von Peter Schultze Kraft Till Kinzel Botho Strauss Peter Brokmeier und Franco Volpi in Akzente 2 April 2008 Rene Steininger Nicolas Gomez Davila in Information Philosophie Lorrach 2006 Enver J Torregroza Lara Antropologia y fenomenologia en Nicolas Gomez Davila dans Pensamiento Revista de Investigacion e Informacion Filosofica Vol 76 No 291 S 1153 1171 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Nicolas Gomez Davila im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von und uber Nicolas Gomez Davila im Katalog des Ibero Amerikanischen Instituts Preussischer Kulturbesitz Berlin Vittorio Hosle Aphorismen und Gegenaphorismen Audiovortrag vom 6 Marz 2008 Jens Jessen Der letzte 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