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Die Neue Dammtorsynagoge war eine Synagoge im Hamburger Grindelviertel Sie war eine der ersten Synagogen des Konservativen Judentums und wurde 1895 im orientalisierenden Stil errichtet Beim Novemberpogrom 1938 wurde sie geschandet durch private Spenden war es moglich sie soweit wiederherzustellen dass noch fur eine Zeit Gottesdienste stattfinden konnten 1943 wurde das Gebaude durch Bomben zerstort Geschichte BearbeitenDie Synagoge ging aus dem Verein fur judisch religiose Vortrage hervor der zunachst seit 1879 eine Synagoge am Jungfernstieg unterhielt Sie besass Platze fur 180 Manner und 90 Frauen sowie eine Tribune fur einen Knabenchor der im Gottesdienst sang 1887 musste die Synagoge nach einem Brand im Dachstuhl geschlossen werden Als Ersatz wurde 1895 nach langerer Planung eine neue Synagoge vor dem Dammtor im heutigen Grindelviertel errichtet Grundstuck und Bau wurden von einer Erbengemeinschaft finanziert die die Synagoge an den Verein vermietete Torarollen und schmuck wurden von der Wallichschen Klaus geliehen die zu dieser Zeit keine Gottesdienste abhielt Der Bau wurde von den Architekten Georg Schlepps und Rudolf Rzekonski errichtet Sie lag in einem engen Hof hinter den Vorderhausern Beneckestrasse 2 und 6 heute Allendeplatz und war durch einen schmalen Zugang zu erreichen Nur die Fassade mit dem Eingang nach Norden wurde mit farbigen Ziegelmustern ausgestaltet Die Turen waren mit Hufeisenbogen geschmuckt Das Eingangsgebaude war uberkuppelt Sie besass 300 Platze fur Manner und 200 fur Frauen Innen war die Synagoge farbig ausgestaltet Der Gottesdienst folgte einem Ritus der zwischen Orthodoxie und Hamburger Reformbewegung stand Man legte Wert auf einen wurdigen Gottesdienst und Ruhe beim Gebet Der Innenraum spiegelte die massvollen Anderungen zum Orthodoxen Gottesdienst wider Das Lesepult Bima stand vor dem Toraschrein und nicht in der Raummitte wie in traditionellen Synagogen Die Frauenempore war nur niedrig vergittert Es gab eine Empore fur einen vierstimmigen Chor jedoch keine Orgel wie im Reformtempel nbsp Gedenkstein fur die Neue Dammtorsynagoge1912 wurde ein Verein unter dem Namen Neue Dammthor Synagoge gegrundet Er wurde 1924 ein eigenstandiger Kultusverband im innerhalb der Deutsch Israelitischen Gemeinde neben dem orthodoxen Deutsch Israelitische Synagogen Verband und dem Israelitische Tempel Verband In diesem Hamburger System konnte die Synagogenverbande verschiedene Formen des Gottesdienstes abhalten wahrend die ubergeordnete Gemeinde die gemeinsamen Belange wie Sozialwesen und Friedhofe ubernahm 1927 wurde die Synagoge um 150 Platze erweitert und die Innenausmalung von dem Kunstler Erich Brill gestaltet der auch die farbigen Glasfenster in der Kuppel schuf Nachdem der Verein der die Synagoge betrieb zunachst das gesamte Grundstuck und die Vorderhauser erworben hatte gab er beides 1928 an die Deutsch Israelitische Gemeinde ab die die Vorderhauser zu Verwaltungszwecken nutzte Zu den Rabbinern der neuen Dammtorsynagoge gehorte Max Grunwald der hier von 1895 bis 1903 amtierte Von 1917 bis 1922 predigten die Tempelgeistlichen David Leimdorfer und Jacob Sonderling auch in der Dammtorsynagoge Diese Gottesdienste waren beliebt und gut besucht Von 1923 bis 1939 war Paul Holzer dort Rabbiner Holzer wurde wahrend des Novemberpogroms 1938 festgenommen und konnte nach seiner Freilassung nach England emigrieren Wahrend des Novemberpogroms 1938 wurde die Synagoge verwustet Sie konnte jedoch durch private Spenden wieder fur den Gottesdienst hergerichtet werden und war bis zu ihrer Beschlagnahme 1943 in Betrieb Kurze Zeit spater wurde das Gebaude durch einen Bombentreffer zerstort Heute erinnert eine Tafel auf dem Gelande das heute zum Campus der Universitat Hamburg gehort an die Synagoge Siehe auch BearbeitenListe der Synagogen in HamburgLiteratur BearbeitenIrmgard Stein Judische Baudenkmaler in Hamburg Christians Hamburg 1984 ISBN 3 7672 0839 3 Institut fur die Geschichte der deutschen Juden Hrsg Das judische Hamburg ein historisches Nachschlagewerk Wallstein Gottingen 2006 ISBN 3 8353 0004 0 S 197 198 53 568037 9 983226 Koordinaten 53 34 4 9 N 9 58 59 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neue Dammtorsynagoge amp oldid 232151466