Das Neu Leipziger Gesangbuch ist ein Chorgesangbuch, das Gottfried Vopelius, Lehrer und Kantor an St. Nikolai in Leipzig, 1682 herausgab. Der Originaltitel lautet:
Inhalt Bearbeiten
Das Neu Leipziger Gesangbuch enthält in der Originalausgabe auf 1104 Seiten insgesamt 432 Lieder und Gesänge:
- 113 Texte ohne Noten
- 55 einstimmige Lieder
- rund 100 lateinische Gesänge
- mehr als 160 größtenteils vier-, aber auch fünf- und sechsstimmige Liedsätze.
Drei Melodien und drei Chorsätze sind als Vopelius‘ eigene Kompositionen gekennzeichnet. Weitere namentlich genannte Komponisten sind Erhard Bodenschatz (2 Werke), Christoph Sebastian Buchner (1), Joachim a Burck (2), Wolfgang Carl Briegel (1), Johann Crüger (9), Christian Daum (1), Johann Christoph Demantius (2), Melchior Franck (3), Bartholomäus Gesius (1), Andreas Hammerschmidt (7), Jakob Handl (1), Sebastian Knüpfer (1), Tobias Michael (1), Chr. Peter (1), Johann Hermann Schein (98), Johann Schelle (1), Johann Schop (3) und Heinrich Schütz (1). Die rund 30 anonymen Sätze gelten als Werke Vopelius‘.
Die erläuternden Texte schrieb Georg Möbius, Theologieprofessor an der Leipziger Universität.
Bedeutung Bearbeiten
Das Neu Leipziger Gesangbuch war nicht nur Grundlage für die Leipziger Kirchenmusikpflege bis weit ins 18. Jahrhundert, sondern beeinflusste jahrzehntelang nord- und mitteldeutsche Gesangbuchausgaben. Für die Leipziger Gottesdienstpraxis im Zeitalter der lutherischen Orthodoxie ist es eine erstrangige Quelle. Von größter Bedeutung ist sein Einfluss auf die kirchenliedgebundenen sowie die lateinischsprachigen Werke Johann Sebastian Bachs.
Literatur Bearbeiten
- Jürgen Grimm: Das Neu Leipziger Gesangbuch des Gottfried Vopelius, Leipzig, 1682; Untersuchungen zur Klärung seiner geschichtlichen Stellung, Berlin (Merseburger) 1969
Weblinks Bearbeiten
Einzelnachweise Bearbeiten
- Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrum
- ↑ Artikel Vopelius, Gottfried (Sächsische Biografie)
- Robert Eitner: Vopelius, Gottfried. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 40, Duncker & Humblot, Leipzig 1896, S. 298 f.