Als Netzwerkindustrien (teilweise auch Infrastrukturindustrien oder Netzwerkwirtschaft) werden zusammenfassend die Wirtschaftszweige bezeichnet, die Dienstleistungen auf Basis einer aufwendigen Infrastruktur erbringen. Beispiele sind die Telekommunikationswirtschaft, die Abwasser- und Wasserwirtschaft, große Teile der Energiewirtschaft wie die Elektrizitäts- oder Gaswirtschaft, aber auch Teile der Verkehrswirtschaft wie Eisenbahn, Häfen und Luftfahrt. Netzwerkindustrien sind durch hohe Eintrittskosten für den Aufbau der Netzwerkinfrastruktur und damit oftmals natürliche Monopole gekennzeichnet. Sie unterliegen dementsprechend meistens einem hohen Grad an staatlicher Regulierung. Netzwerkindustrien haben eine große volkswirtschaftliche Bedeutung. 1999 hatten die Wirtschaftszweige Telekommunikation, Transport, Energie und Post einen Anteil von ca. 6 % am Bruttosozialprodukt der Europäischen Union.
Siehe auch Bearbeiten
Literatur Bearbeiten
- Rudolf Hofer: Entwicklungen der „Netzwerkindustrie Strasse“. KPM-Verlag, Bern 2010, ISBN 978-3-906798-37-0.
Einzelnachweise Bearbeiten
- Matthias Finger: De- und Re-Regulierung der Netzwerkindustrien: Wohin geht die Reise? (= CDM Working Papers Series. MIR-REPORT-2006-005). Juni 2006 (infoscience.epfl.ch [PDF; abgerufen am 19. März 2016]).
- (Nicht mehr online verfügbar.) In: wzb.eu. Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, archiviert vom 24. März 2016; abgerufen am 19. März 2016. am
- Netzwerkindustrie. In: finanz-lexikon.de. Abgerufen am 19. März 2016.
- Ruedi Hofer: Netzwerkindustrie Strasse. Entwicklungen und Herausforderungen für die Unterhaltsindustrie. (PDF) In: sistra.ch. 20. November 2014, abgerufen am 19. März 2016.
- ↑ Lars-Hendrik Röller, Oliver Stehmann: Grenzen der Wettbewerbspolitik bei der Öffnung von Netzwerkindustrien. In: Perspektiven der Wirtschaftspolitik. Band 7, Nr. 3. de Gruyter, 2006, ISSN 1465-6493, S. 355–372, doi:10.1111/j.1468-2516.2006.00216.x (ec.europa.eu [PDF; abgerufen am 19. März 2016]).