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Das Netzwerk Friedenssteuer ist eine Initiative die eine gesetzliche Regelung anstrebt nach der ein Steuerzahler entscheiden kann dass die von ihm gezahlten Steuern nicht in die Rustung fliessen Gegrundet wurde sie 1983 unter dem Namen Friedenssteuer Initiative Im Jahr 1993 erhielt sie den Aachener Friedenspreis Seit 2003 ist das Netzwerk ein eingetragener Verein mit Sitz in Munchen Der Verein ist als gemeinnutzig anerkannt sein 1 Vorsitzender ist Jan Birk Der Verein hat nach eigenen Angaben 2019 1 rund 400 aktive Unterstutzer Inhaltsverzeichnis 1 Konzept Friedenssteuer 2 Begrundung 3 Konzeptvorschlag 4 Rechtslage in Deutschland 5 Gesetzentwurfe 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseKonzept Friedenssteuer BearbeitenDie Friedenssteuer auch als Zivilsteuer bzw negativiert als Kriegssteuerverweigerung bezeichnet ist ein Vorschlag zur Umgestaltung des Steuerrechts Dabei soll jeder einzelne Burger bestimmen konnen dass die von ihm an den Staat abgefuhrten direkten und indirekten Steuern ausschliesslich zu nicht militarischen Zwecken verwendet werden durfen Die Idee der Friedenssteuer kommt aus der Friedensbewegung und wird in mindestens zehn Staaten von verschiedenen Gruppierungen z B den Quakern 2 vertreten Die Organisationen halten seit 1986 alle zwei Jahre in wechselnden Landern die internationale Konferenz fur Militarsteuerverweigerung und Friedenssteuer Initiativen ab In Deutschland wird der Vorschlag massgeblich von der Initiative Netzwerk Friedenssteuer e V getragen Seit 1996 besteht die Dachorganisation Conscience and Peace Tax International CPTI die regelmassig an der Jahrestagung des Menschenrechtsrats der Vereinten Nationen teilnimmt Sie besitzt den Sonderberaterstatus beim Wirtschafts und Sozialrat der Vereinten Nationen und ist Mitglied von CONGO der Konferenz der NRO mit Beraterstatus des CONGO Komitees fur Gewissens oder Glaubensfreiheit und Grunderin der Arbeitsgruppe fur Verweigerung aus Gewissensgrunden eine Untergruppe der NRO Komitees fur Menschenrechte Das Netzwerk Friedenssteuer gibt auch ein individuell gestaltetes Postwertzeichen im Nennwert von 80 Eurocent als Friedenssteuerbriefmarke heraus 3 um auf sein Anliegen aufmerksam zu machen Diese Friedenssteuerbriefmarke kann von jedermann vom Netzwerk erworben und zum regularen Frankieren verwendet werden 4 Begrundung BearbeitenDie Verfechter der Friedenssteuer in Deutschland berufen sich auf die im Grundgesetz Artikel 4 festgelegte Gewissensfreiheit sowie dem Recht auf Verweigerung des Kriegsdienstes Sie argumentieren dass angesichts moderner Kriegstechnik lediglich durch die Moglichkeit zur steuerlichen Verweigerung der Finanzierung des Militars den im Grundgesetz niedergelegten Rechten genuge getan werden kann Sie sehen sich in ihrem Anliegen in einer Reihe mit historischen Vorbildern u a den Hutterern und Henry David Thoreau die ebenfalls zu ihrer Zeit die Zahlung von Steuern zur Finanzierung von Krieg und Militar verweigerten Konzeptvorschlag BearbeitenUm eine fiskalisch konsequente Trennung nach militarischen und zivilen Ausgaben des Staates zu ermoglichen wurde vom Netzwerk ein neues Konzept fur ein Zivilsteuergesetz in Deutschland entwickelt Darin wird u a vorgeschlagen Einen Bundesmilitarfonds einzurichten aus dem alleine alle Ausgaben fur Militar und Rustung bestritten werden mussen der vom Bundesminister der Verteidigung zu verwalten ist und dem keine Darlehen oder Zuschusse von steuerfinanzierten Korperschaften zufliessen durfen Die Finanzierung des Bundesmilitarfonds soll allein aus der Einkommensteuer der Burger erfolgen die die Verwendung ihrer Steuern nicht auf ausschliesslich zivile Zwecke gemass der Friedenssteuer festgelegt haben Die Hohe dieses Prozentsatzes wird jahrlich vom Bundestag uber das Haushaltsgesetz neu festgelegt Rechtslage in Deutschland BearbeitenEine Steuerverweigerung aus Gewissensgrunden und damit auch die geforderte Friedenssteuer ist in Deutschland nicht zulassig Sie widerspricht nach Auffassung des Bundesverfassungsgerichtes 5 6 dem Gesamtdeckungsprinzip und damit dem Demokratieprinzip Gesetzentwurfe BearbeitenIn Deutschland wurden vier Gesetzentwurfe alle von der Fraktion der Grunen zwischen 1986 und 1994 in den Bundestag zum Beschluss der Friedenssteuer eingebracht 7 Ein Gesetzentwurf wurde 2011 von Paul Tiedemann und seiner Assistentin Annett Fabbri Goethe Universitat Frankfurt erstellt 8 Dieser wird fur Lobbyarbeit mit Abgeordneten des Bundestags Kirchen u a eingesetzt Weblinks BearbeitenNetzwerk FriedenssteuerEinzelnachweise Bearbeiten Vorstand NWFS Protokolle Jahrestagungen Abgerufen am 2 Oktober 2019 Positionspapiere des Quaker Council for European Affairs zur Friedenssteuer Memento vom 15 Januar 2014 im Webarchiv archive today Unsere Briefmarke Neuauflage mit 80 Ct Wert auf netzwerk friedenssteuer de Friedenssteuerbriefmarke auf netzwerk friedenssteuer de Vergleiche BVerfG vom 26 August 1992 Az 2 BvR 478 92 BVerfG 2 BvR 1775 02 vom 2 Juni 2003 Absatz Nr 1 6 Eingebrachte Gesetzvorlagen 1 Gesetz zur Errichtung und Finanzierung eines Friedensfonds Bundestagsdrucksache Nr 10 5420 PDF 273 kB 29 April 1986 2 Gesetz zur Befreiung von Militarsteuern Bundestagsdrucksache Nr 11 8393 PDF 349 kB 31 Oktober 1990 3 Gesetz zur Befreiung von Militarsteuern Bundestagsdrucksache Nr 12 74 PDF 424 kB 4 Februar 1991 4 Gesetz zur Verfassungsreform Bundestagsdrucksache Nr 12 6686 PDF 751 kB 27 Januar 1994 Entwurf eines Zivilsteuergesetzes ZStG Stand 14 Marz 2011 auf netzwerk friedenssteuer de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Netzwerk Friedenssteuer amp oldid 234632955