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Als Naturherd bezeichnet man in der Infektionsbiologie ein geografisch begrenztes Gebiet in denen bestimmte Krankheiten naturlich vorkommen und in denen sich ein okologisches Gleichgewicht zwischen Krankheitserreger empfanglichen Wirten und Ubertragern entwickelt hat Naturherde entwickeln sich vor allem fur von Zecken oder Insekten ubertragene Krankheiten wie Fruhsommer Meningoenzephalitis Babesiosen und Piroplasmosen Ein Naturherd entwickelt sich wenn ein bestimmter Landschaftstyp als geeigneter Lebensraum fur Ubertrager und infektionsanfallige Menschen oder Tiere notwendig ist Der Begriff wurde 1939 durch Pavloski gepragt Ein Naturherd ist wie auch die Endemie oder Enzootie durch eine erhohte Pravalenz und Inzidenz gekennzeichnet Naturherdinfektionen zeichnen sich haufig dadurch aus dass es aufgrund der hohen Durchseuchung zu einer primaren Latenz gegenuber dem Krankheitserreger kommt Infektionen also zumeist ohne klinische Symptome stumm oder nur mit geringen Krankheitszeichen verlaufen Dadurch wird eine stete Weitergabe der Erreger auf empfangliche Tiere und Ubertrager gewahrleistet und der Infektionszyklus aufrechterhalten Gelangen jedoch andere empfangliche Wirte in diese Region so sind sie der Erkrankung schutzlos ausgeliefert da das Immunsystem auf den Erreger nicht schnell genug reagieren kann Sie entwickeln dann im Gegensatz zur einheimischen Population schwere Krankheitsbilder Diese Erkrankungen werden auch als Reisekrankheiten bezeichnet Literatur BearbeitenTheodor Hiepe Allgemeine Parasitologie Mit den Grundzugen der Immunologie Diagnostik und Bekampfung Georg Thieme Verlag Stuttgart 2006 ISBN 978 3 83 044101 4 S 23 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Naturherd amp oldid 227629333