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Nachbrandarchitektur ist ein kunsthistorischer Hilfsbegriff und bezeichnet eine besondere Pragung der hamburgischen Architektur nach dem Grossen Brand von 1842 Die Besonderheit dieser Bauweise ist die Ausfuhrung des damals modernen Rundbogenstils in Vermischung mit weiteren zumeist klassizistischen Formelementen Doch auch aus der Romanik und Gotik wurden Anleihen genommen Beim Aufbau der zu weiten Teilen zerstorten Stadt hielten Bauherren und Architekten an den zentralen Merkmalen vergangener Kunstepochen fest so dass sie im neuen Stadtbild grosse Verbreitung fanden Im 21 Jahrhundert sind jedoch nur noch wenige Zeugnisse dieser Bauart erhalten AlsterarkadenDer Begriff Nachbrandarchitektur wird zudem auf die stadtebauliche Neuplanung Hamburgs nach dem Brand angewandt Neben der architektonischen Gestaltung des Rathausmarktes ist der Ausbau des Kanalisationsnetzes unter William Lindley sowie die Neuschaffung von breiten Strassen mit zumeist gleichmassigen Hohen der traufstandigen Gebaude darunter gefasst die bis heute das Bild der Hamburger Innenstadt pragen 1 Als bekanntestes Beispiel der Nachbrandarchitektur gelten die Alsterarkaden an der Kleinen Alster die unter der Leitung von Alexis de Chateauneuf 1846 fertiggestellt wurden Der helle Fassadenputz ist ein bevorzugtes Element dieser Bauzeit gewesen doch werden auch Backsteinbauten wie die Alte Post 1847 ebenfalls von Chateauneuf entworfen oder das zwischen 1846 und 1848 erbaute Niemitzhaus mit seinem Ruckgriff auf Vorbilder der italienischen Fruhrenaissance darunter gefasst Weitere der wenigen erhaltenen Gebaude dieser Stilrichtung sind das Haus Alstertor 17 des Architekten Gerhard Gottlieb Ungewitter von 1843 1844 das Haus Kunhardt an der Ferdinandstrasse 63 um 1850 von Alexis de Chateauneuf und die um 1844 erbauten Hauser Deichstrasse 21 und 23 2 Alte Post erbaut 1847 Niemitzhaus erbaut 1846 1848 Alstertor 17 erbaut 1843 1844 Haus Kunhardt erbaut um 1850 Deichstrasse 21 und 23 erbaut um 1844Rezeption BearbeitenDer Historiker und Autor Boris Meyn hat in dem historischen Kriminalroman Der Tote im Fleet der 1847 wahrend der Aufbauphase in Hamburg spielt die Auseinandersetzungen um die Nachbrandarchitektur aufgenommen Siehe auch BearbeitenListe der Kulturdenkmaler im Hamburger Bezirk Hamburg MitteEinzelnachweise Bearbeiten Franklin Kopitzsch Daniel Tilgner Hrsg Hamburg Lexikon 4 aktualisierte und erweiterte Sonderausgabe Ellert amp Richter Hamburg 2010 ISBN 978 3 8319 0373 3 S 485 Ralf Lange Architekturfuhrer Hamburg Stuttgart 1995 S 39 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nachbrandarchitektur amp oldid 211917406