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Die N3 Klasse war eine geplante Klasse von vier Schlachtschiffen der britischen Marine die in Folge des Washingtoner Flottenvertrags von 1922 nicht gebaut wurden N3 Klasse p1 SchiffsdatenLand Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichSchiffsart SchlachtschiffGebaute Einheiten 4 geplantSchiffsmasse und BesatzungLange 250 1 m Lua Breite 32 23 mTiefgang max 10 07 mVerdrangung Standard 48 500 ts Einsatz 54 000 tsMaschinenanlageMaschine Dampfkessel GetriebeturbinensatzePropeller vermutlich 2Bewaffnung9 Sk 45 7 cm L 45 16 Sk 15 2 cm L 50 6 12 cm 40 4 cm 2 Torpedorohre 62 2 cm Inhaltsverzeichnis 1 Entwurfsgeschichte 2 Technische Beschreibung 2 1 Abmessungen 2 2 Antriebsanlage 2 3 Bewaffnung 2 3 1 Hauptbewaffnung 2 3 2 Mittelartillerie 2 3 3 Flugabwehr 2 3 4 Torpedobewaffnung 2 3 5 Feuerleitung Entfernungsmesser etc 2 4 Panzerung 2 5 Unterwasserschutz 3 Vergleich mit anderen zeitgenossischen Grosskampfschiffklassen und Bewertung 4 EinzelnachweiseEntwurfsgeschichte BearbeitenDie Entwurfsarbeiten fur diese neue Schlachtschiffklasse nach dem Ersten Weltkrieg begannen in Grossbritannien im Jahr 1920 1 Da die anderen grossen Seemachte USA und Japan bereits zum Kaliber 40 6 cm bei der Schweren Artillerie ubergegangen sind und davon auszugehen war dass eine weitere Kalibersteigerung auf 45 7 cm erfolgen wird entschlossen sich die Konstrukteure ebenfalls das Kaliber 45 7 cm zu benutzen Somit entstanden mehrere Entwurfe fur mit 8 bis 9 solchen Geschutzen in 3 oder 4 Turmen bewaffnete Schiffe fur die Geschwindigkeiten von bis zu 25 bis 26 kn vorgesehen waren Aus Gewichtsgrunden fiel die Entscheidung schliesslich auf ein langsameres etwa 23 bis 23 5 kn schnelles Schlachtschiff mit einer schweren Batterie aus 9 45 7 cm Geschutzen in drei Drillingsturmen die in der vorderen Schiffshalfte aufgestellt werden sollten Hierbei sollten zwei Turme vor dem Bruckenturm wobei einer den anderen uberfeuern konnen sollte einer hinter dem Bruckenturm aufgestellt werden Dieses Aufstellungsschema gleicht dem der etwas fruher geplanten G3 Schlachtkreuzerklasse Der Vorteil dieses Schemas ist dass der schwer gepanzerte Bereich des Rumpfs in dem die Munitionskammern der Schweren Artillerie liegen moglichst kurz sein kann was eine dickere Panzerung ermoglicht Der Nachteil ist dass der dritte Geschutzturm weder nach vorne noch nach hinten wo er vom Schornstein eingeschrankt ist sondern lediglich uber die Breitseiten schiessen kann Die Geschwindigkeit sollte gesenkt werden weil dafur eine leichtere Antriebsanlage ausreicht Die Gewichtsbeschrankungen waren notig um die beschrankten Dockkapazitaten nutzen zu konnen Spekuliert wurde uber die Namen St Andrew St David St George und St Patrick die Namenspatrone Schottlands Wales Englands und Irlands wobei kein Beweis hierfur vorhanden ist 1 Die britische Marine hielt sich die Moglichkeit offen weitere 4 Schiffe zu ordern wobei auch die ersten 4 Schiffe nicht begonnen sondern am 17 November 1921 suspendiert und mit dem Washingtoner Flottenabkommen aufgegeben wurden 2 Stattdessen wurden spater die beiden kleineren Schlachtschiffe der Nelson Klasse gebaut Technische Beschreibung BearbeitenAbmessungen Bearbeiten Die Schiffe sollten uber alles 250 1 m lang und 32 23 m breit werden sowie einen Tiefgang von 9 76 m bis 10 07 m haben Hierbei sollte die Konstruktionsverdrangung 48 500 ts die Maximalverdrangung 52 000 ts betragen Dies hatte einen Schlankheitsgrad von etwa 7 7 1 bewirkt 2 Der Rumpf war als Glattdecker mit einem Aufbau am Heck geplant 2 Der Rumpf ware sehr ahnlich zu dem der G3 Klasse gewesen mit dem Unterschied eines kurzeren Hecks Antriebsanlage Bearbeiten Fur die Antriebsanlage waren aus Getriebeturbinen die auf je eine Welle mit einem Propeller wirken vorgesehen Der benotigte Dampf sollte von olgeheizten Kesseln geliefert werden Damit war vorgesehen eine Leistung von 80 000 WPS und eine Geschwindigkeit von 23 bis 23 5 kn zu erreichen 1 Der maximale Treibstoffvorrat sollte sich auf 5 000 ts Ol belaufen 2 Fur den Rauchabzug war ein einzelner Schornstein relativ weit hinter dem Bruckenturm auf dem achternen Aufbau vorgesehen Zur Steuerung war ein Ruder geplant Bewaffnung Bearbeiten Hauptbewaffnung Bearbeiten Als Hauptbewaffnung waren 9 45 7 cm SK L 45 vorgesehen Sie sollten in drei eng beieinander liegenden Drillingsturmen in der vorderen Schiffshalfte zwei vor dem Bruckenturm einen unmittelbar dahinter installiert werden 2 Dies hatte uber den Bug ein Feuer aus 6 Geschutzen uber die Breitseiten aus 9 Geschutzen ermoglicht wahrend nach achtern ein toter Winkel bestand Naheres zu den Geschutzen und Turmen ist nicht bekannt Mittelartillerie Bearbeiten Fur die Mittelartillerie war bis auf kleine Unterschiede dieselbe Bewaffnung wie bei der G3 Klasse vorgesehen Sie sollte aus 16 15 2 cm SK L 50 bestehen 1 Diese hatten eine maximale Reichweite von 22 5 km und konnten 45 kg schwere Geschosse mit einer maximalen Kadenz von 6 Schuss pro Minute verschiessen 2 Die Geschutze sollten in 8 Zwillingsturmen in 2 Zweiergruppen auf jeder Schiffsseite postiert werden 1 Die ersten Gruppen waren beidseits des Bruckenturms vorgesehen wobei der hintere Turm im Unterschied zur G3 Klasse den vorderen uberfeueren konnen sollte die zweiten beiden Gruppen am Heck wobei je ein Turm auf dem achternen Aufbau der den darunter liegenden uberfeuern konnen sollte der darunter liegende auf dem Oberdeck aufgestellt werden Flugabwehr Bearbeiten Als Flugabwehr waren zwei verschiedene Geschutze vorgesehen Die schwere Flak sollte aus 6 12 cm Geschutzen in Einzellafetten die auf der achternen Schiffshalfte postiert werden sollten die leichte Flak aus 40 4 cm Geschutzen in Mehrfachlafetten auf Hohe des Schornsteins und am Heck bestehen 1 Torpedobewaffnung Bearbeiten Vorgesehen waren 2 Torpedorohre fur vermutlich 62 2 cm Torpedos 1 oder die in der britischen Marine bereits diskutierten 60 9 cm Torpedos 2 von denen auf jeder Seite eines unter Wasser installiert werden sollte Feuerleitung Entfernungsmesser etc Bearbeiten Im grossen Bruckenturm waren Raumlichkeiten fur die Feuerleitung vorgesehen Zudem waren zwei Masten eventuell mit Beobachtungsmarsen geplant Naheres ist nicht bekannt Panzerung Bearbeiten Die Panzerung sollte sich eng am Schema der G3 Klasse anlehnen 2 Auf Hohe der Munitionskammern der Schweren Artillerie war ein schraggestellter innenliegender Seitenpanzer von 381 mm Starke der von einem 51 mm starken Torpedoschott das in die Senkrechte ubergeht bis zum Schiffsboden fortgesetzt werden sollte sowie ein Panzerdeck von 203 mm Starke vorgesehen Auch der Kommandoturm im Bruckenturm sollte mit bis zu 381 mm starker Panzerung geschutzt werden 1 Mehr ist nicht bekannt es ist jedoch davon auszugehen dass sie etwa wie bei der G3 Klasse gestaltet sein sollte Das Gewicht der Panzerung sollte etwa 17 000 ts oder 35 der Konstruktionsverdrangung betragen 1 Unterwasserschutz Bearbeiten Den Unterwasserschutz sollte ein durch das Torpedoschott abgeteilter durch ein zusatzliches Langsschott unterteilter im Schiffskorper liegender Expansionsraum fur die Detonationsgase von Torpedo oder Minentreffern von etwa 3 m Breite bilden Zusatzlich war ein Doppelboden geplant Torpedowulste waren nicht vorgesehen 1 Vergleich mit anderen zeitgenossischen Grosskampfschiffklassen und Bewertung BearbeitenIn folgender Tabelle wird die N3 Klasse mit der zeitgenossischen G3 South Dakota Lexington Tosa Amagi und Nr 13 Klasse sowie der Revenge Klasse als vorangegangene britische Schlachtschiffklasse und Projekt L 20 e a hinsichtlich der Grosse und der wesentlichen Gefechtseigenschaften verglichen 1 2 3 Projekt L 20 e a ist angefugt um einen Vergleich zu den aus den Erfahrungen des Ersten Weltkriegs entstandenen Entwurfen der Kaiserlichen Marine zu ermoglichen von denen es 1918 als einziges zur Durchkonstruktion und somit als definitives Bauvorhaben freigegeben wurde 3 Klasse Revenge Klasse G3 N3 South Dakota Lexington Tosa Amagi Nr 13 L 20 e aLand Vereinigtes Konigreich nbsp Vereinigte Staaten nbsp Japan nbsp Jahr Bewilligung Planung 1913 1921 fruhestens 1921 1917 1916 1918 1918 1922 1918Standardverdrangung ts 28 000 48 500 48 500 43 200 43 500 39 330 41 217 47 500 43 797Lange m 189 1 260 7 250 1 208 5 266 5 234 1 252 279 238Schwere Artillerie 8 38 1 cm 9 40 6 cm 9 45 7 cm 12 40 6 cm 8 40 6 cm 10 40 6 cm 10 40 6 cm 8 45 7 cm 8 42 cmmax Geschwindigkeit kn 23 31 32 23 23 5 23 33 25 26 5 30 30 26Seitenpanzerung mm 330 356 381 343 178 280 254 330 350Panzerdeck mm 152 228 228 121 108 213 213 213 120Dieser Vergleich macht drei Dinge deutlich Erstens ware sie vergleichsweise langsam nur mit der US amerikanischen South Dakota Klasse zu vergleichen gewesen Dies liegt daran dass sich die britische Marine dafur entschieden hat ein klassisches Schlachtschiff mit Hauptaugenmerk auf Standkraft und Bewaffnung zu bauen und den mit der Queen Elizabeth Klasse und der japanischen Nagato Klasse eingeschlagenen Weg zum Schnellen Schlachtschiff nicht fortzusetzen Zweitens hatte sie hinsichtlich Kaliber wieder eine weltweite Fuhrungsstellung lediglich bei konkreten Planungen erreicht von der Nr 13 Klasse erreicht Drittens hatte sie hinsichtlich Grosse eine Fuhrungsrolle erreicht wobei es in den USA auch nicht weiterverfolgte Planungen fur weit grossere Schiffe gab Somit ware die Klasse zwar hinsichtlich Standfestigkeit und Schlagkraft hoch entwickelt aber langsamer als die meisten vergleichbaren Schiffe und somit eher ein neuer Typ des klassischen Schlachtschiffs gewesen Zudem erscheint es als zweifelhaft ob Grossbritannien bei einem neuerlichen Rustungswettlauf fahig gewesen ware auch quantitativ bei modernen Grosskampfschiffen aufzuschliessen da bei den beiden anderen grossen Seemachten 26 Schiffe mit einer Bewaffnung ab Kaliber 40 6 cm fertiggestellt im Bau oder in Planung waren wahrend Grossbritannien neben der im Seekrieg unbrauchbaren im Umbau zum Flugzeugtrager befindlichen HMS Furious selbst bei einem Bau der Schiffe der G3 und N3 Klasse nur uber 8 maximal 12 solche Schiffe verfugen konnte Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k Siegfried Breyer Schlachtschiffe 1905 1992 Band 2 Die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen Podzun Pallas Verlag GmbH Friedberg H 1993 ISBN 3 7909 0489 9 S 18 21 a b c d e f g h i Siegfried Breyer Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905 1970 Manfred Pawlak Verlagsgesellschaft mbH Herrsching 1970 ISBN 3 88199 474 2 S 126 129 131 132 168 174 195 213 252 260 353 374 380 a b Friedrich Forstmeier Siegfried Breyer Deutsche Grosskampfschiffe 1915 bis 1918 Die Entwicklung der Typenfrage im Ersten Weltkrieg Bernard amp Graefe Verlag Bonn 2002 ISBN 3 7637 6230 2 S 72 80 84 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title N3 Klasse amp oldid 235503050