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Mwai Emilio Stanley Kibaki 15 November 1931 21 April 2022 in Nairobi war ein kenianischer Politiker und vom 30 Dezember 2002 bis zum 9 April 2013 der dritte Staatsprasident seines Heimatlandes 2013 folgte ihm Uhuru Kenyatta in diesem Amt Mwai Kibaki im November 2006 Inhaltsverzeichnis 1 Jugend und Studium 2 Privatleben 3 Politik 3 1 KANU 3 2 DP 3 3 NARC 3 4 Kenias dritter Prasident 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseJugend und Studium BearbeitenKibaki entstammte der Ethnie der Kikuyu und wurde im Dorf Gatuyaini Bezirk Othaya im Distrikt von Nyeri am Fuss des Mount Kenya geboren Seinen Taufnamen Emilio Stanley erhielt er von italienischen Missionaren die ihn romisch katholisch tauften Kibaki der seine Taufnamen spater kaum mehr benutzte war praktizierender Katholik Kibaki war der jungste Sohn der Bauernfamilie von Kibaki Githinji und seiner Ehefrau Teresia Wanjiku Er besuchte zwei Jahre die achtjahrige Grundschule in Gatuyaini wechselte fur drei Jahre an die Karima Mission School um dann an der Mathari Boarding Primary School 1946 seine Grundschulausbildung abzuschliessen Von 1947 bis 1950 besuchte er die Mang u High School die er als Klassenbester mit der hochstmoglichen Punktzahl abschloss Er studierte daraufhin wie ein grosser Teil der ostafrikanischen Elite an der Makerere Universitat in Kampala Britisch Ostafrika heute Uganda Volkswirtschaft Geschichte und Politik Wahrend der Studienzeit engagierte er sich als Vorsitzender der Kenya Students Association 1955 schloss er als Jahrgangsbester ab was ihm ein britisches Stipendium an der angesehenen London School of Economics and Political Science einbrachte Hier erwarb er einen Bachelor B Sc in Staatsfinanzen Privatleben BearbeitenNach Afrika zuruckgekehrt arbeitete Kibaki als Dozent in Makerere ging aber kurz darauf in die Politik Bis zu deren Tod 2016 war er mit Lucy Kibaki verheiratet mit der er vier Kinder hatte Tochter Judy Wanjiku und die Sohne Jimmy Kibaki David Kagai und Tony Githinji Kibaki hatte eine weitere Beziehung und eine gemeinsame Tochter mit Mary Wambui Mary Wambui lebt in Nyeri und ist in der NARC aktiv Kibaki gehorte zu den Grossgrundbesitzern Kenias Er hatte Ende der 60er zunachst die Gingalily Farm bei Nakuru gekauft dann die Bahati Farm und die Ruare Ranch sowie Farmen in Igwamiti Laikipia District und in Rumuruti nordlich von Naivasha Fur Verstorung bei Aidsinitiativen sorgte Kibakis Ehefrau 2006 als sie vom Gebrauch von Kondomen bei Jugendlichen abriet Im Land sind etwa 7 der Bevolkerung mit der Immunschwachekrankheit infiziert Kibaki starb am 21 April 2022 im Alter von 90 Jahren 1 Politik Bearbeiten nbsp Mwai Kibaki wahrend eines Staatsbesuches in den USA Oktober 2003 2 Seit den 1960er Jahren war Kibaki in der Einheitspartei Kenias der Kenya African National Union KANU Seit der Unabhangigkeit des Landes also seit 1963 war er Mitglied des Parlaments und hielt seitdem seinen Wahlkreis Makadara fruher Donholm dann Bahati Bis zum Tod des Prasidenten Jomo Kenyatta 1978 war er in dessen Kabinett Finanzminister anschliessend unter Daniel arap Moi bis 1988 Vizeprasident KANU Bearbeiten Nachdem Kibaki seine Dozententatigkeit in Makerere aufgegeben hatte wurde er Generalsekretar der Einheitspartei Kenya African National Union KANU Zur Wahl von 1963 war er an der Ausarbeitung der neuen Verfassung beteiligt Mit seiner Wahl ins Parlament von 1963 begann seine beispiellose politische Karriere 1974 klassifizierte ihn das Time Magazine als eine der 100 potentiellen zukunftigen Fuhrungspersonlichkeiten der Welt Unter Jomo Kenyatta 1963 Assistent Finanzminister Vorsitzender der Wirtschaftsplanungskommission 1966 Wirtschafts und Industrie Minister 1969 FinanzministerUnter Daniel arap Moi 1978 Vizeprasident und Finanzminister 1982 Vizeprasident und Innenminister 1988 Gesundheitsminister Degradierung nach Differenzen mit Prasident Moi DP Bearbeiten Sofort nach der Wiedereinfuhrung des Mehrparteiensystems verliess Kibaki die KANU und grundete im Dezember 1991 die Democratic Party DP die kurzfristig die starkste oppositionelle Kraft wurde Er kandidierte 1992 und 1997 zweimal erfolglos gegen Moi um die Prasidentschaft 1992 wurde er Dritter hinter Kenneth Matiba und 1997 Zweiter Hier zeigte sich dass eine zersplitterte Opposition gegen Moi oder einen Kandidaten der KANU keine Chance hatte NARC Bearbeiten In der Vorbereitung der Wahlen im Jahr 2002 suchte Kibaki aus den Erfahrungen der letzten Wahlen die Opposition zu einen und nur mit einem Kandidaten anzutreten Kibaki und seine DP weitere Parteien sowie die grosste Partei die Liberal Democratic Party LDP des Luo Raila Odinga gingen eine fragile Koalition ein die National Rainbow Coalition NARC Der Preis dafur dass Odinga Kibaki die Prasidentschaft uberliess war das wenig konkrete Versprechen Kibakis Odinga als starken Ministerprasidenten zu benennen Dieses Versprechen wurde nicht eingelost und stellt einen der Grunde dar warum es zum Streit um die neue Verfassung kam die ja keinen Ministerprasidenten vorsah und diese abgelehnt wurde Im Wahlkampf hatte Kibaki einen schweren Autounfall von vielen als geheime Attacke des politischen Gegners gedeutet Kibaki liess sich in einem Londoner Krankenhaus behandeln Seine Gesundheit war fur eine lange Zeit angeschlagen Aus den demokratisch und ohne Gewalt ablaufenden Wahlen vom 27 Dezember 2002 bei denen Moi aus verfassungsrechtlichen Grunden nicht mehr antrat ging Kibaki als Kandidat des oppositionellen Wahlbundnisses National Rainbow Coalition NARC gegen Uhuru Kenyatta KANU mit 62 zu 31 Prozent als uberragender Sieger hervor Das waren 122 der 210 Sitze fur die NARC Der unterlegene Kenyatta erkannte die Niederlage sofort und fair an 3 Kenias dritter Prasident Bearbeiten Mwai Kibaki wurde am 30 Dezember 2002 als dritter Prasident Kenias vereidigt Sein erstes Kabinett war sorgfaltig entsprechend den rund 40 Ethnien und der politischen NARC Parteien des Landes ausbalanciert Sein Fuhrungsstil unterschied sich sehr vom paternalistischen Gehabe Kenyattas oder autoritaren Stil Mois Er verfolgte eine Politik der langen Leine was ihm manchmal den Vorwurf eintrug nicht straff zu fuhren oder alles laufen zu lassen Auch im Kampf gegen die Korruption blieb er stark im Hintergrund Erst mit den Anti Korruptions Aktivitaten des von ihm 2003 ernannten aber offensichtlich nur halbherzig unterstutzten Staatssekretars John Githongo kamen Namen aus der Regierungsmannschaft ans Licht und vor Gericht Schnell umgesetzt hatte Kibaki dagegen sein Wahlversprechen die Grundschulbildung fur alle Kinder kostenlos anzubieten Das brachte 1 7 Millionen mehr Kinder in die Schulen Allerdings war der Preis dafur sehr hoch Die Klassengrosse kann konnte auf bis zu 100 Kinder ansteigen Im November 2004 bezeichnete US Ex Prasident Bill Clinton Kibaki wegen dieser wegweisenden Entscheidung als den Mann den er am meisten zu sprechen wunschte Die Volksabstimmung am 21 November 2005 uber die neue Verfassung verlor Kibaki haushoch Mehrere Minister seiner Regierung beteiligten sich am Parteienbundnis gegen den von ihm favorisierten Verfassungsentwurf Wako draft Der Streit fokussierte sich stark auf die konstitutionell geplante starke Stellung des Prasidenten Am 23 November 2005 loste Kibaki daraufhin aber auch wegen der von Korruptionsvorwurfen erschutterten Minister das Kabinett auf ausser dem Generalstaatsanwalt Amos Wako der verfassungsrechtlich geschutzt ist und beurlaubte das Parlament Die Auflosung eines ganzen Kabinetts war ein aussergewohnlicher Schritt und auch in Kenia das an standige Verschiebungen und Entlassungen in einem Kabinett gewohnt ist sorgte dieser Schritt fur Uberraschung Zwei Wochen spater war das neue Kabinett ernannt Die Besetzung entsprach teilweise der des alten Kabinetts und wurde teilweise erneuert Im Marz 2006 trat das Parlament wieder zusammen Es beschaftigte sich sofort mit einem Anti Korruptionsbericht den eine eigene unter Uhuru Kenyatta tagende Parlamentskommission vorgelegt hatte Am 30 Dezember 2007 wurde Kibaki von der kenianischen Wahlkommission zum Sieger der Prasidentschaftswahl 2007 erklart und umgehend vereidigt Die Entscheidung war sehr umstritten da Kibaki nur einen angeblichen Vorsprung von rund 230 000 Stimmen hatte Nachdem die Opposition ihm Wahlmanipulation vorgeworfen hatte kam es zu Demonstrationen gegen Kibaki die von der Polizei gewaltsam unterdruckt wurden Dadurch erhielt Kibaki in Diplomatenkreisen den Spitznamen Mubaki eine Anspielung auf den damaligen Staatschef von Simbabwe Robert Mugabe Nachdem in den ersten Hochrechnungen nach der Wahl sein Konkurrent Raila Odinga einen sicheren Vorsprung errungen hatte blieben plotzlich weitere Ergebnisse aus danach jedoch wurden nach zwei Tagen enorme Stimmenzahlen fur Kibaki registriert dieser hastig zum Wahlsieger erklart und weniger als eine Stunde darauf als Prasident vereidigt Alexander Graf Lambsdorff erklarte in einem Statement als Leiter von 150 EU Wahlbeobachtern Der Auszahlprozess ist nicht glaubwurdig wir haben Beweise fur Unregelmassigkeiten in verschiedenen Wahlkreisen 4 Trotz dieses offensichtlichen Wahlbetrugs hielt Kibaki an seinem Wahlsieg fest und schickte am 2 Januar 2008 paramilitarische Polizeitruppen aus nachdem uberall im Land heftige Proteste gegen ihn laut geworden waren bei den dabei entstandenen burgerkriegsahnlichen Unruhen wurden mehrere hundert Menschen getotet Auf Vermittlung des ehemaligen UN Generalsekretars Kofi Annan begannen Odinga und Kibaki mit Verhandlungen uber eine Losung der politischen Krise in Kenia Ende Februar 2008 einigte man sich auf die Bildung einer gemeinsamen Regierung am 13 April 2008 wurde schliesslich Raila Odinga zum Ministerprasidenten Kenias ernannt Als Folge dieser Gegebenheiten kam es zu einem Ausfall des Devisenbringers Tourismus um bis zu 70 uber Monate waren kaum Touristen in Kenias Hotels Anfang August 2009 wandelte Kibaki die Strafen aller 4000 zum Tode Verurteilten im Land in lebenslange Haft um Nach Angaben des Prasidialamtes wurde die Entscheidung Kibakis massgeblich dadurch motiviert dass die Todeskandidaten wegen der Gesetzeslage nicht zur Arbeit herangezogen werden durfen Die Todesstrafe blieb offiziell weiterhin bestehen 5 2013 folgte Uhuru Kenyatta Kibaki im Amt des Staatsprasidenten Kenias 6 Siehe auch BearbeitenListe der Staatsoberhaupter von KeniaWeblinks Bearbeiten nbsp Wikinews Mwai Kibaki in den Nachrichten nbsp Commons Mwai Kibaki Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Christus Dreadlocks und Mau Mau Artikel in der Le Monde Diplomatique Einzelnachweise Bearbeiten Denis Mwangi Ex President Mwai Kibaki dies Uhuru announces Meldung auf pulselive co ke 22 April 2022 abgerufen am 22 April 2022 englisch The White House Office of the Press Secretary President Bush Kenyan President Kibaki Discuss State Visit auf www georgewbush whitehouse archives gov englisch Oppositionspolitiker Kibaki wird neuer Prasident Der Spiegel 29 Dezember 2002 Umstrittene Auszahlung Kommission erklart Kenias Prasidenten zum Wahlsieger Aufruhr in Nairobi Spiegel Online 30 Dezember 2007 Kenya verzichtet auf Todesstrafen Neue Zurcher Zeitung 4 August 2009 Uhuru Kenyatta wins Kenya presidential election by a hair In CBC News cbc ca abgerufen am 15 August 2017 Staatsoberhaupter von Kenia seit der Unabhangigkeit am 12 Dezember 1963 Monarchie 1963 1964 Konigin Elisabeth II vertreten durch Generalgouverneur Malcolm MacDonald Republik seit 1964 Prasidenten Jomo Kenyatta Daniel arap Moi Mwai Kibaki Uhuru Kenyatta William Ruto Normdaten Person GND 129084581 lobid OGND AKS LCCN n99907671 VIAF 77383504 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kibaki MwaiALTERNATIVNAMEN Kibaki Mwai Emilio StanleyKURZBESCHREIBUNG kenianischer Politiker und PrasidentGEBURTSDATUM 15 November 1931GEBURTSORT Gatuyaini Bezirk Othaya im Distrikt von Nyeri am Fuss des Mount KenyaSTERBEDATUM 21 April 2022STERBEORT Nairobi Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mwai Kibaki amp oldid 238450910