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Musen ist die 1981 geschaffene Aufzeichnung des Fernsehens der DDR einer Studioinszenierung von Cox Habbema nach drei Einaktern von Peter Hacks aus dem Jahr 1979 FilmTitel MusenProduktionsland DDROriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1981Lange 105 MinutenStabRegie Cox Habbema Theater Annelies Thomas Film Produktion Fernsehen der DDRKamera Jurgen GumpelIna KredewahnHans Joachim DoblerSchnitt Veronika RostInge RieckeBesetzungKarin Gregorek Charlotte Hoyer Charlotte Stieglitz Cosima von Bulow Eberhard Esche Goethe Stieglitz Wagner Wolfgang Hosfeld Riemer Mundt Hans von Bulow Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktion 3 Kritik 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHandlung Bearbeiten1 Szene Johann Wolfgang von Goethe befindet sich im Jahr 1811 gemeinsam mit seinem langjahrigen Sekretar Friedrich Wilhelm Riemer auch Doktorchen genannt in seinem Arbeitszimmer Als er Schritte auf dem Flur hort weiss er dass es nur seine Kochin Charlotte Hoyer sein kann Doch dieser will er nicht unter die Augen treten denn sie wurde gerade von seiner Frau entlassen Da er weiss dass es deshalb mit der Bediensteten Arger geben wird verschwindet er in ein Nebenzimmer nicht ohne Riemer den Auftrag zu geben nach dem Verschwinden der Kochin drei Mal an die Tur zu klopfen Charlotte verwickelt das Doktorchen in ein Gesprach und verspottet diesen als er von sich in der Mehrzahl spricht denn der fuhlt sich mit dem Geheimrat auf einer Stufe stehend Um einen Satz besonders zu bekraftigen muss die Kochin drei Mal auf Holz klopfen und benutzt dazu die Tur hinter der Goethe steht Dieser denkt dass es sein Sekretar ist und betritt wieder das Arbeitszimmer Nachdem Riemer den Raum verlassen hat kommt es zu einem langeren Gesprach zwischen der Kochin und dem Geheimrat Vordergrundig geht es um die Speisefolge die Goethe fur seinen nachsten Empfang absprechen will Doch die Kochin will seinen Anordnungen nicht folgen besonders lehnt sie es ab Froschschenkel zuzubereiten Da sie auch sonst in ihrer renitenten Art dem Dichterfursten gewitzt widerspricht bleibt es diesem nicht weiter ubrig als ihre Kundigung mehrfach zu betonen was sie aber nicht weiter interessiert Nur Goethe kann in seiner jetzigen Verfassung seinen Faust nicht weiterschreiben 2 Szene Charlotte Stieglitz steht am Schreibpult ihrer Dachwohnung am Berliner Schiffbauerdamm und schreibt einen Abschiedsbrief an ihren Mann den erfolglosen Dichter Heinrich Wilhelm Stieglitz Es ist der 29 Dezember 1834 und sie ist der festen Meinung dass sie mit ihrem Freitod ihrem Angetrauten zu neuen Eingebungen verhelfen kann denn dieser versinkt zeitweise in seinem Selbstmitleid und produziert nichts weiter als phrasenhafte Verse halt sich aber selbst fur einen bedeutenden Poeten Noch vor Stieglitz trifft der Freund des Hauses Theodor Mundt ein mit dem sie noch ein langeres Gesprach fuhrt Doch dieser merkt nichts von ihrer Zuneigung die ihren Worten zu entnehmen ist Besonders aber beeindruckt sie die schriftstellerische Leistungskraft von Mundt die sie entschieden hoher als die ihres Mannes einschatzt und was sie ihm auch sagt Noch vor Mund s Eintreffen hatte sie sich bereits den Dolch den sie ihrem Mann einst geschenkt hatte von der Wand genommen um sich damit umzubringen Im Laufe des Gespraches legte sie diesen auf dem Schreibpult mit dem Abschiedsbrief ab Nachdem sich Mundt verabschiedet hat kam auch bald darauf ihr Mann Wahrend sich Charlotte den Dolch nimmt und in ein Nebenzimmer geht liest Stieglitz den Abschiedsbrief den er erst nicht versteht Als ihm der Inhalt klar wird und er im Zimmer nebenan seine tote Frau findet geht er zuruck an das Schreibpult und beginnt ohne Unterlass zu schreiben 3 Szene Am 8 Juli 1864 findet im Salon der Villa Pellet am Starnberger See ein Gesprach zwischen Richard Wagner dem ihm ergebenen Pianisten und Dirigenten Hans von Bulow und dessen Gattin der Liszt Tochter Cosima statt Hans von Bulow ist zu Wagner gereist um ihn trotz seiner Behinderung sein rechter Arm ist durch einen Schlaganfall gelahmt zu unterstutzen Doch Rettung aus grosster finanzieller Not und personlicher Verzweiflung erhalt Wagner bereits dadurch dass er von Konig Ludwig II empfangen wird Wagner ist nicht nur der Lieblingskomponist des Konigs sondern wird auch sein vaterlicher Freund und Berater Was von Bulow auch nicht weiss ist dass Cosima von Bulow bereits seit dem vergangenen Jahr die Geliebte des Komponisten ist und er erkennt es auch nicht Erst als Wagner und Cosima durch ihr Verhalten keinen Zweifel mehr an ihrem Verhaltnis lassen wird er eines besseren belehrt Doch das ist fur von Bulow kein Beweggrund die urdeutsche Treue zum grossen Meister der Komposition aufzugeben Fur Wagner fur den Cosima nur eine Episode darstellt andert sich die Situation als sie ihm erklart dass sie schwanger ist Zielbewusst steuert Cosima die praktische Zementierung der Liaison an Produktion Bearbeiten1979 schuf Peter Hacks sein Werk Musen welches aus vier Szenen bestand Fur die Fernsehausstrahlung beschrankte man sich auf drei Szenen Die vollstandige Fassung wurde erstmals 1983 bei seiner Buhnenpremiere in Magdeburg gezeigt Das Szenenbild stammte von Heinz Wenzel und die Kostume von Ute Rossberg und fur die Dramaturgie war Karin Freitag verantwortlich Die Erstausstrahlung der in Farbe geschaffenen Aufzeichnung erfolgte am 13 Oktober 1981 im 1 Programm des Fernsehens der DDR Kritik BearbeitenPeter Hoff legte in der Tageszeitung Neues Deutschland Wert darauf dass die drei beteiligten Schauspieler und die Regisseurin einen grossen Anteil am Gelingen des Stuckes haben Weiterhin unterstutzten das Szenenbild und das Kostum die parodistische Linie der Inszenierung 1 Mimosa Kunzel von der Neuen Zeit schrieb dass es ein reines Vergnugen war die geschliffenen satirischen Dialoge zu horen Man merkte dass Hacks selbst Genuss bei seinen Geistesblitzen verspurt hat Seinen Dialog Eskapaden seine Sprache ist eine tollkuhne Mischung aus geistvoller Uberhohung und einer dem Volke vom Maul abgelesenen Diktion mit Formulierungen selbst aus der untersten Kiste Verbluffend die grotesken Einfalle das geistvoll witzige Geplankel die feingesponnene Ironie 2 Weblinks BearbeitenMusen im Onlinelexikon des Fernsehens der DDREinzelnachweise Bearbeiten Neues Deutschland vom 17 Oktober 1981 S 4 Neue Zeit vom 16 Oktober 1981 S 7 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Musen Film amp oldid 235869009