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Savigny ist eine franzosische Gemeinde im Departement Haute Savoie in der Region Auvergne Rhone Alpes Savigny Savigny Frankreich Staat Frankreich Region Auvergne Rhone Alpes Departement Nr Haute Savoie 74 Arrondissement Saint Julien en Genevois Kanton Saint Julien en Genevois Gemeindeverband Genevois Koordinaten 46 5 N 5 57 O 46 075833333333 5 9572222222222 Koordinaten 46 5 N 5 57 O Hohe 489 1112 m Flache 10 52 km Einwohner 1 020 1 Januar 2021 Bevolkerungsdichte 97 Einw km Postleitzahl 74520 INSEE Code 74260 Dorfkirche von Savigny Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Internierungslager Savigny 3 Sehenswurdigkeiten 4 Bevolkerungsentwicklung 5 Wirtschaft und Infrastruktur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenSavigny liegt auf 568 m etwa 22 Kilometer nordwestlich der Stadt Annecy Luftlinie Die Streusiedlungsgemeinde erstreckt sich am Ostfuss der Montagne de Vuache leicht erhoht uber der breiten Talmulde des Fornant im Genevois Die Flache des 10 52 km grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Genevois Der ostliche Teil des Gebietes liegt in der Talmulde des Fornant rechter Seitenbach des Usses Von hier erstreckt sich das Gemeindeareal uber die mit Acker und Wiesland bestandene Gelandeterrasse von Savigny bis auf den dicht bewaldeten schmalen Kamm der Montagne de Vuache auf der mit 1101 m die hochste Erhebung von Savigny erreicht wird Die nordliche Abgrenzung bildet der breite Hohenrucken der Montagne de Sion Zu Savigny gehoren neben dem eigentlichen Ortskern auch verschiedene Weilersiedlungen und Gehofte darunter Nyoux 510 m in der Talmulde des Fornant Murcier 596 m im Ubergangsbereich zwischen Montagne de Vuache und Montagne de Sion Cortagy 630 m am Ostabhang der Montagne de Vuache Olliet 680 m am Ostabhang der Montagne de Vuache Cessens 730 m am Ostabhang der Montagne de Vuache Nachbargemeinden von Savigny sind Dingy en Vuache im Norden Jonzier Epagny im Osten Minzier im Sudosten sowie Chaumont im Westen Geschichte BearbeitenDas Gemeindegebiet von Savigny war bereits im Neolithikum und wahrend der Romerzeit besiedelt Erstmals wird der Ort jedoch erst im fruhen 15 Jahrhundert urkundlich erwahnt Der Ortsname geht auf den galloromischen Personennamen Sabinus zuruck und bedeutet Landgut des Sabinus Internierungslager Savigny Bearbeiten Im Weiler Olliet beginnt der Chemin des Espagnols der zur Lichtung von Plamont fuhrt Dieser Weg der Spanier erinnert heute an die seit Juli 1940 in der Gemarkung stationierten spanischen Zwangsarbeiter die in einer Groupe de Travailleurs Etrangers der GTE Nr 514 zusammengefasst waren 1 S 3 Hauptartikel Zwangsarbeit in Frankreich zwischen 1939 und 1945 Die Manner die im Juli 1940 in Olliet ankamen waren Spanier die nach dem Sieg Francos im Spanischen Burgerkrieg nach Frankreich geflohen und vom Vichy Regime vor die Wahl gestellt worden waren entweder in die Fremdenlegion oder in eine GTE einzutreten Die etwa 200 oder 300 Spanier der GTE 514 wurden vor allem als Waldarbeiter eingesetzt und bauten auch den Weg der Spanier der vor allem der Holzabfuhr diente 1 S 4 f Die Spanier wurden meist in den Scheunen von Olliet untergebracht und bauten sich dann Holzbaracken die als Schlafraume dienten Weitere Hutten und ein Lagerhaus entstanden auf der Lichtung von Plamont die aber nie fur Unterkunftszwecke genutzt worden seien In Olliet gab es zwar Aufseher aber es existierte kein abgesperrtes Lagerareal Einheimische und Internierte lebten Seite an Seite 1 S 4 Auch bei der Arbeit im Forst gab es ein Nebeneinander von Holzfallern die fur private Firmen arbeiteten angeheuerten einheimischen Jugendlichen und den Mannern der GTE Neben dem Holzeinschlag zur Gewinnung von Brennholz war die Kohlerei das wichtigste Arbeitsgebiet 1 S 5 Sie war Ende des 19 Jahrhunderts in der Region eingestellte worden wurde aber angesichts der allgemeinen Mangelsituation nach der Niederlage gegen die Deutschen 1940 wieder aufgenommen aber diesmal mit einer anderen Technik der der Holzkohleofen Insgesamt gab es zwischen 20 und 30 davon und es waren die Spanier die damit begannen sie in Betrieb zu nehmen Diese recht kleinen Ofen 2 m Durchmesser und 2 m Hohe die etwa drei Ster Holz fassten 2 wurden ganz in der Nahe aufgestellt verstreut im Wald auf kleinen Plattformen die zu diesem Zweck angelegt worden waren Diese Ofen verwandelten kleine Stamme und Aste was zu Recht Kohlerei genannt wurde in Holzkohle Diese Holzkohle wurde naturlich nicht wie heute zum sonntaglichen Grillen verwendet sondern zum Betrieb der Gasgeneratoren der Holzvergaser wie man damals sagte Diese kuriosen Gerate in Form von Metallzylindern die man in LKWs Busse und sogar PKWs einbaute Sie erzeugten aus Holzkohle ein Gas das mit Luft vermischt die Verbrennungsmotoren antrieb 3 Jean Louis Mugnier L histoire des Fours a charbon de bois du Vuache a Savigny S 5 f Der Einsatz der Spanier im Wald von Savigny endete im Sommer 1941 4 Vom September an wurden in den GTE judische und nichtjudische auslandische Arbeiter voneinander getrennt und die GTE 514 wurde ebenso wie die eng mit ihr verbundene GTE 974 im benachbarten Ruffieux zu einer rein judischen GTE 5 Die neuen Internierten vor allem deutsche osterreichische und polnische Fluchtlinge 6 darunter auch Max Kahane kamen aus dem Camp de Gurs nach Savigny Ende Oktober gehorten 192 Juden der GTE 514 an jeweils 50 von ihnen belegten die nach White vier oder funf Baracken die fur das raue Klima nicht geeignet gewesen seien Die Verpflegung sei unzureichend gewesen und den Haflingen habe es an Kleidung und Dingen zur Befriedigung ihrer Grundbedurfnisse gefehlt 5 Nach Mugnier erledigten die neuen Angehorigen der GTE 514 die gleichen Aufgaben wie ihre Vorganger Fertigstellung des Weges Holzfallerei Kohlerei Und wie die Spanier konnten sie sich ausserhalb der Arbeitszeiten relativ frei bewegen Sie hatten zahlreiche und herzliche Kontakte mit der Dorfbevolkerung 7 1 S 6Die Situation veranderte sich am 3 August 1942 dramatisch Im Zuge der vom Vichy Regime organisierten Razzien wurden die Lager in Ruffieux und Savigny Ziele staatlicher Repression Das Lager in Savigny wurde von franzosischen Gendarmen umstellt Busse fuhren vor 104 Juden wurden aus dem Lager geschafft und von den franzosischen Behorden an die Deutschen ausgeliefert Sie kamen zuerst in das Internierungslager Ruffieux und wurden anschliessend zusammen mit dortigen Internierten 8 uber das Sammellager Drancy nach Auschwitz deportiert Keiner von ihnen kehrte lebend zuruck 1 S 6 f White berichtet von Fluchtversuchen im Vorfeld der Razzien Sechs Internierte aus Savigny konnten in Frankreich untertauchen oder sich in die nahe Schweiz retten Mindestens drei weitere sind in die Niederlande geflohen wo sie erneut verhaftet wurden einer von ihnen im SS Polizeilager Mecheln Malines in der deutsch besetzten Zone 5 Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie Dorfkirche von Savigny wurde im 19 Jahrhundert errichtet und besitzt eine Kuppel im sardischen Stil nbsp Innensansicht der Dorfkirche von SavignyBevolkerungsentwicklung BearbeitenJahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2004 Einwohner 343 322 307 338 458 500 633 Quellen Cassini und INSEE Mit 1020 Einwohnern Stand 1 Januar 2021 gehort Savigny zu den kleinen Gemeinden des Departement Haute Savoie Im Verlauf des 19 und 20 Jahrhunderts nahm die Einwohnerzahl aufgrund starker Abwanderung kontinuierlich ab 1861 wurden in Savigny noch 595 Einwohner gezahlt Seit Beginn der 1980er Jahre wurde jedoch wieder eine deutliche Bevolkerungszunahme verzeichnet Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenSavigny ist noch heute ein vorwiegend durch die Landwirtschaft gepragtes Dorf Daneben gibt es einige Betriebe des lokalen Kleingewerbes Zahlreiche Erwerbstatige sind Wegpendler die in den grosseren Ortschaften der Umgebung sowie im Raum Annecy und Genf Annemasse ihrer Arbeit nachgehen Die Ortschaft liegt abseits der grosseren Durchgangsstrassen an einer Departementsstrasse die von Vulbens nach Chaumont fuhrt Weitere Strassenverbindungen bestehen mit Jonzier Epagny und Minzier Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Savigny Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Joseph Robert White Savigny par Valleiry in The United States Holocaust Memorial Museum Encyclopedia of Camps and Ghettos 1933 1945 Band III Camps and Ghettos under European Regimes Aligned with Nazi Germany Kapitel 180 Online Jean Louis Mugnier L histoire des Fours a charbon de bois du Vuache a Savigny Mai 2015 Online auf der Webseite der Commune de Savigny Dazu gibt es umfangreiches Bildmaterial LES FOURS A CHARBON DE BOIS DU VUACHE A SAVIGNY 1940 1945 AJPN 514e GTE Savigny durant la Seconde Guerre mondiale WWII Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Jean Louis Mugnier L histoire des Fours a charbon de bois du Vuache a Savigny Siehe hierzu die Fotos in dem Dokument LES FOURS A CHARBON DE BOIS DU VUACHE A SAVIGNY 1940 1945 Folie 18 ff Elle redemarra donc en 1940 mais cette fois ci avec une autre technique celle du four a charbon de bois Il y en eut entre 20 et 30 au total et ce sont les Espagnols qui commencerent a les mettre en œuvre Ces fours d assez petites dimensions 2m de diametre et 2 m de hauteur contenant environ trois steres de bois etaient installes tout pres d ici disperses dans la foret sur des petites plates formes amenagees a cet effet Ces fours transformaient en charbon de bois les troncs et branches de petite section appeles justement charbonnette Ce charbon de bois n etait evidemment pas utilise comme aujourd hui pour faire les barbecues du dimanche mais pour faire fonctionner les gazogenes les gazo bois comme on disait alors Ces curieux equipements en forme de cylindres metalliques que l on installait sur les camions les autocars et meme les voitures particulieres Ils produisaient a partir de charbon de bois un gaz qui melange a l air faisait tourner les moteurs a explosion Was aus ihnen wurde ist nicht bekannt Mugnier S 9 erwahnt nur dass sie verstreut worden seien a b c Joseph Robert White Savigny par Valleiry AJPN 514e GTE Savigny durant la Seconde Guerre mondiale WWII Eux aussi furent environ 200 et ils firent les memes taches que leurs predecesseurs achevement du chemin bucheronnage charbonnage Et comme les Espagnols ils restaient relativement libres de se deplacer en dehors des heures de travail Ils eurent des contacts nombreux et cordiaux avec la population villageoise Le Monde Cinquante ans apres la deportation de juifs Le village de Ruffieux retrouve la memoire 24 November 1992 Online Gemeinden im Arrondissement Saint Julien en Genevois Allonzier la Caille Ambilly Andilly Annemasse Arbusigny Archamps Arthaz Pont Notre Dame Bassy Beaumont Bonne Bossey Cercier Cernex Challonges Chaumont Chavannaz Chene en Semine Chenex Chessenaz Chevrier Chilly Clarafond Arcine Clermont Collonges sous Saleve Contamine Sarzin Copponex Cranves Sales Cruseilles Desingy Dingy en Vuache Droisy Eloise Etrembieres Feigeres Fillinges Franclens Frangy Gaillard Jonzier Epagny Juvigny La Muraz Le Sappey 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