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Die Munsinger Affare war der erste politische Sex Skandal in Kanada von nationaler Tragweite Er betraf Gerda Munsinger eine angebliche Prostituierte aus Deutschland die im Verdacht stand Spionin im Dienste der Sowjetunion zu sein Sie hatte von 1958 bis 1961 mit zwei Ministern aus John Diefenbakers konservativer Regierung eine Liebesaffare 1966 wurde die Affare der Offentlichkeit bekannt und sorgte in Kanada fur grosses Aufsehen Vorgeschichte BearbeitenMunsinger zog mit ihrem Ehemann Michael einem amerikanischen Besatzungssoldaten nach Kanada und liess sich spater von ihm scheiden Sie machte daraufhin nahere Bekanntschaft mit mehreren Geschaftsleuten und Politikern Unter ihnen waren der stellvertretende Verteidigungsminister Pierre Sevigny und Verkehrsminister George Hees Sevigny unterzeichnete sogar ihren Einburgerungsantrag Die Royal Canadian Mounted Police uberprufte Munsingers Herkunft und fand heraus dass sie nach dem Zweiten Weltkrieg einige Zeit in der sowjetischen Besatzungszone gelebt hatte und somit ein Sicherheitsrisiko darstellte Die Angelegenheit wurde hinter verschlossenen Turen geregelt Justizminister Davie Fulton liess sie nach Deutschland abschieben und Sevigny trat 1963 zuruck Aufdeckung BearbeitenNach der Gusenko Affare von 1945 waren Fragen der nationalen Sicherheit Kanadas ublicherweise nicht Gegenstand offentlicher Debatten 1966 geriet jedoch die nachfolgende liberale Regierung wegen eines anderen Falles unter Beschuss Er betraf Sicherheitslucken die es dem Postboten George Victor Spencer aus Vancouver ermoglicht hatten zwei sowjetischen Spionen Informationen zuzuspielen In einer Unterhaus Debatte am 4 Marz nannte der ehemalige Premierminister Diefenbaker Justizminister Lucien Cardin wegen dessen Abwicklung des Falles einen Zwerg in den Kleidern eines Riesen Cardin wehrte sich indem er auf den Munsinger Fall anspielte er sprach den Namen absichtlich falsch als Munsignor aus doch war den wenigen Eingeweihten klar wen er damit meinte Eine Woche spater teilte er der Presse mit es handle sich dabei um eine gewisse Gerda Munsinger und behauptete sie sei inzwischen an Leukamie verstorben Doch Robert Reguly ein Reporter der Zeitung Toronto Daily Star spurte Munsinger in Munchen auf Sie bestatigte die Liebesaffaren wehrte sich aber gegen die Anschuldigung eine Spionin zu sein Die Story dominierte wochenlang die kanadischen Medien und wurde mit derart viel Spannung verfolgt dass der Parlamentsbetrieb zum Erliegen kam Premierminister Lester Pearson setzte eine Untersuchungskommission ein was Diefenbaker als parteipolitisch motivierte Attacke empfand Der Untersuchungsbericht des Obersten Richters Wishart Spence kam zum Schluss dass der fruhere Regierungschef die fehlbaren Minister hatte entlassen sollen konnte aber keine Verletzung der Sicherheitsbestimmungen feststellen Um von der Affare abzulenken und sich anderen Dingen zuwenden zu konnen begann Pearson eine offentliche Debatte uber die Todesstrafe die in Kanada zehn Jahre spater schliesslich abgeschafft wurde Weblinks BearbeitenMinister im Plural Der Spiegel 31 Marz 1966 Secret papers link scandal death penalty The Vancouver Sun 28 Februar 1997 CBC Archives Politics Sex and Gerda Munsinger Munsinger Affair In The Canadian Encyclopedia Abgerufen im 1 Januar 1 englisch francais Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Munsinger Affare amp oldid 171359994