www.wikidata.de-de.nina.az
Das Munitionsdepot Bruggen Bracht war ein Munitionsdepot der britischen Rheinarmee im Kreis Viersen Es bestand von 1948 bis 1996 und war zeitweise eines der grossten Munitionsdepots Europas Splitterschutzwalle 2010 Feuerwachturm auf dem Munitionsdepotgelande 2008 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Lagerung und Logistik 4 Personal 5 Aufgabe 6 Literatur 7 WeblinksLage BearbeitenDas Depot lag im Bereich des Brachter Walds nahe der deutsch niederlandischen Grenze bei dem zu Bruggen zahlenden Ortsteil Bracht nach dem es benannt ist Grossere Stadte in der Nahe sind das 10 Kilometer entfernte niederlandische Venlo und das 20 Kilometer entfernte Monchengladbach Geschichte BearbeitenAb 1945 verwendete die britische Rheinarmee das Gebiet um Blindganger zu sprengen was ofter zu Waldbranden fuhrte 1948 begann sie das Gelande einzuzaunen und es zum grossten Munitionsdepot Europas auszubauen Ab 1952 wurde das Gelande militarisches Sperrgebiet zu dem neben den Militarangehorigen nur Forster und Waldarbeiter Zugang hatten 1976 bedrohte ein grosser Waldbrand das Gelande doch durch die Zusammenarbeit deutscher und britischer Feuerwehren konnte eine grossere Katastrophe verhindert werden 1996 wurde das Munitionsdepot aufgegeben und im Jahr 2000 als Naturschutzgebiet Brachter Wald freigegeben Das 1250 Hektar grosse Gelande befindet sich zum grossten Teil im Besitz der Nordrhein Westfalen Stiftung Naturschutz Heimat und Kulturpflege NRW Stiftung Andere Teilflachen werden von der lokalen Tonindustrie genutzt Lagerung und Logistik Bearbeiten nbsp Reste von Verladeanlagen 2010 Neben konventioneller Munition wie Handfeuer und Artilleriemunition wurden auch Fliegerbomben des naheliegenden RAF Flugplatzes Bruggen Elmpt gelagert Die Munition wurde per Bahn uber die Kleinbahn Kaldenkirchen Bruggen angeliefert Auf dem Gelande selbst befanden sich drei uberdachte Verladebahnhofe wobei der am ostlichen Ende des Depots liegende als Verteilerplatz diente Hier wurde direkt abgeladen oder die Munition zu den beiden anderen Ladestationen weitergeleitet Zu Beginn wurde die Munition in einfachen Wellblechhutten gelagert Spater wurden diese durch mobile Schuppen ersetzt da die Palettierung der Transport und Lagerguter Ende der 1960er Jahre in den bisherigen Lagermoglichkeiten die britische Rheinarmee vor Probleme stellte Die Fliegerbomben wurden im westlichen Bereich des Depots offen gelagert Personal BearbeitenDer Leiter des Depots hatte den Rang eines Colonels inne Neben den britischen Soldaten arbeiteten deutsche und aus dem damaligen Ostblock stammende Personen im Lager Angehorige der Mixed Services Organisation MSO Im Kasernenbereich auf der heutigen St Barbara Strasse befanden sich die Unterkunfte fur alleinstehende britische Soldaten und auslandische Angestellte Fur Freizeitaktivitaten standen eine Sporthalle und ein Fussballplatz sowie kleinere Clubs zur Verfugung Familien waren in der naheliegenden Ortschaft Bracht und der Stadt Venlo untergebracht Das Depot verfugte uber eine eigene Feuerwehr sowie einen Feuerwachturm im Norden des Gelandes Aufgabe Bearbeiten nbsp Schild an einem ehemaligen Sprengplatz 2008 Nach der Aufgabe im Jahre 1996 ging das ehemalige Munitionsdepot in Besitz der NRW Stiftung uber und wurde 2000 zum Naturschutzgebiet Brachter Wald erklart Der Kasernenbereich wurde in einen Campingplatz das Heide Camp umgewandelt In den Offiziersmessen ist Gastronomie untergebracht Um den britischen Steuerzahler zu entlasten wurden die Munitionshutten und Gleisanlagen nach Grossbritannien geschafft andere wurden durch die britische Armee und spater durch deutsche Unternehmen beseitigt Um der einzigartigen Flora und Fauna Raum und Ruhe zu verschaffen wurden die meisten Strassen renaturiert oder fur Besucher gesperrt Zur Pflege der Heidelandschaft werden Rinder Schafe und Koniks gehalten Als Wildbestand sieht man haufig Damwild Die ehemalige Feuerwache und andere Bereiche im Kasernenbereich wurden im Sinne der Renaturierung oder der Verwendung als Deponie abgerissen Die im Kasernenbereich befindliche St Barbara Kirche wurde wegen ihrer einzigartigen Bauweise unter Denkmalschutz gestellt Noch heute sind viele Bunkeranlagen und Schutzzaune zu sehen Fast alle Hallen wurden abgerissen von vielen ist nur noch der Betonboden zu sehen Literatur BearbeitenIna Germes Dohmen 3 Base Ammunition Depot Ein britisches Munitionsdepot im niederrheinischen Grenzwald 1948 1996 Schriftenreihe des Kreises Viersen Band 47 Viersen 2006 ISBN 3 931242 18 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Munitionsdepot Bruggen Bracht Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien NRW Stiftung Fotos und Geschichte51 265277777778 6 1477777777778 Koordinaten 51 15 55 N 6 8 52 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Munitionsdepot Bruggen Bracht amp oldid 224950919