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Das Motzenland rumanisch Țara Moților ist eine kultur und ethnogeographische Region im Westen Siebenburgens in Rumanien Alteres verlassenes MotzenhausViehstall im MotzenlandBauerngehoft in der Gemeinde Arieșeni Motzenland Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Name 3 Geschichte 4 Bevolkerung und Wirtschaft 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Motzenland liegt im Apuseni Gebirge am Oberlauf des Flusses Arieș Es hat Anteil an den Gebirgen Bihor Vlădeasa Gilău Muntele Mare Trascău und Metaliferi Die genaue Ausdehnung ist umstritten Kulturelles Zentrum ist die Stadt Campeni Topesdorf Name BearbeitenDie Region ist nach ihren Bewohnern den Motzen rumanisch moți benannt Die ethnologische Zuordnung dieser Motzen ist nicht sicher In Rumanien werden sie meist als direkte Nachfahren der dakischen Urbevolkerung angesehen 1 Nach anderen Auffassungen sind die Motzen erst in spateren Jahrhunderten in das Gebirgsland eingewandert und unterscheiden sich ethnologisch nicht von den ubrigen Rumanen Als einer der ersten Autoren verwendete Michael Lebrecht 1792 in seinem Werk Uber den Nationalcharakter der in Siebenburgen befindlichen Nationen den Begriff Motzen 2 Nach einer These leitet sich moți vom rumanischen Wort moț deutsch Haarbuschel oder Schopf ab der fruher traditionellen Haartracht der Manner in der Region 3 Geschichte BearbeitenDie Motzen lebten zur Zeit der Habsburgermonarchie im Inneren des Apuseni Gebirges teilweise als freie Untertanen des Kaisers in den Randgebieten des Gebirges waren sie uberwiegend Horige ungarischer Grundherren Sie sahen sich als Manner des Kaisers 4 und nahmen im Falle eines Konfliktes zwischen dem osterreichischen Kaiserhaus und den Ungarn der Monarchie regelmassig fur ersteres Partei In der Identitat der Motzen spielen zwei historische Ereignisse eine wesentliche Rolle Im Jahr 1784 erhoben sich Motzen und andere rumanische Bauern unter Horea gegen die ungarischen Grundherren bevor der Aufstand mit einiger Verzogerung von osterreichischen Truppen niedergeschlagen wurde Wahrend der ungarischen Revolution 1848 49 bekampften zahlreiche Motzen unter ihrem Fuhrer Avram Iancu mit einer Partisanentaktik erfolgreich die ungarischen Revolutionstruppen und wurden so direkte Verbundete des osterreichischen Kaisers Bei diesen Kampfen wurden beidseits zahlreiche Grausamkeiten verubt 5 Bevolkerung und Wirtschaft BearbeitenDas Motzenland ist gekennzeichnet von recht geschlossenen Dorfern in den Talern und zahlreichen Streusiedlungen in den Bergen Diese ziehen sich bis in eine Seehohe von 1400 Metern und sind damit die hochstgelegenen permanent bewohnten Anwesen in Rumanien Wegen der ungunstigen infrastrukturellen Bedingungen ist die Region seit den 1960er Jahren von einem starken Bevolkerungsruckgang betroffen der sich besonders in den hohergelegenen Bergweilern auswirkt Die Bewohner beschaftigen sich hauptsachlich mit Forst und Weidewirtschaft Holzhandwerk und Bergbau sind von rucklaufiger Bedeutung Ausserdem spielt der Tourismus eine zunehmende Rolle Einzelnachweise Bearbeiten M Wedekind Wissenschaftsmilieus und Ethnopolitik im Rumanien der 1930 40er Jahre In J Ehmer et al Hrsg Herausforderung Bevolkerung VS Verlag 2007 ISBN 3 531 15556 3 I A Goia Z Borlan Siedlungsgeschichte der Dorfer im Motzenland Țara Moților in E Rusdea A Reif I Povara und W Konold Hrsg Perspektiven fur eine traditionelle Kulturlandschaft in Osteuropa Ergebnisse eines inter und transdisziplinaren partizipativen Forschungsprojektes im Apuseni Gebirge in Rumanien Stand August 2004 Culterra Vol 34 Freiburg 2005 I Lăzărescu E Savin Langenscheids Universal Worterbuch Rumanisch Neubearbeitung Berlin 1998 Heinrich Ritter von Levitschnigg Kossuth und seine Bannerschaft Silhouetten aus dem Nachmarz in Ungarn Band 2 Verlag Heckenast Pest 1850 S 305 K M Pataky Bem in Siebenburgen Zur Geschichte des ungarischen Krieges 1848 u 1849 Verlag Otto Wigand Leipzig 1850 S 73ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Motzenland amp oldid 213311654