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Molloy ist ein Roman des irischen Schriftstellers Samuel Beckett Das Original verfasste der Autor in Franzosisch an der englischen Ubersetzung arbeitete er selbst mit die deutsche Ubersetzung stammt von Erich Franzen Der Roman bildet den ersten Teil einer Trilogie die mit den Banden Malone stirbt und Der Namenlose fortgesetzt wurde Die Werke entstanden zwischen 1946 und 1950 die Erstveroffentlichung von Molloy erfolgte 1951 Es handelt sich um den ersten Roman Becketts der die Ich Perspektive verwendet Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Sprache 2 1 Metasprache 2 2 Zweifel 2 3 Erinnern 3 Deutsche Ubersetzung 4 Literatur 5 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDer Roman besteht aus zwei Teilen Im ersten ist die Titelfigur Molloy selbst Erzahler und Hauptfigur Der Leser wird Zeuge seines korperlichen und geistigen Zerfalls Zu Beginn befindet sich Molloy im Zimmer seiner verstorbenen Mutter und erzahlt ruckblickend wie er dort hingelangt ist Zwar kann der Leser seinen lang andauernden Weg mit zahlreichen Begegnungen verfolgen wird jedoch nie erfahren wie Molloy sein Ziel letztlich erreicht hat Bis auf einen kurzen einleitenden Absatz besteht der gesamte erste Teil aus einem einzigen absatzlosen inneren Monolog Molloys Die Hauptfigur des zweiten Romanteils ist Jacques Moran ein Agent der von einem Boten den Auftrag erhalt Molloy aufzusuchen Nach einigen Vorarbeiten bricht er gemeinsam mit seinem Sohn auf Auch bei Moran setzt mit zunehmender Dauer ein korperlicher und geistiger Verfall ein der deutliche Parallelen zur Entwicklung Molloys aufweist Sprache BearbeitenDie Monologe der Hauptfiguren Molloy und Moran weisen eine Reihe sprachlicher Besonderheiten auf Metasprache Bearbeiten Wiederholt reflektiert der Erzahler seine eigenen sprachlichen Mittel Beispiele Verruckter Satz aber das macht nichts Ich habe keine Lust mehr davon zu sprechen Dieser Satz ist nicht deutlich er druckt nicht aus was ich zu sagen hoffte Es ist schwer auszudrucken schwer fur mich Soll ich das Haus beschreiben Ich glaube nicht Zweifel Bearbeiten Oftmals zweifelt der Erzahler an seinen eigenen Aussagen widerspricht ihnen mitunter gar Beispiele Vielleicht war er derselbe Mann der sich so hoflich erboten hatte meinen Sohn und mich auf seinem Wagen wieder nach Hause zuruckzufahren Ich glaube nicht wie zum Beispiel das Abfallen der Zehen an meinem linken Fuss nein ich tausche mich es ist der rechte Dann ging ich in das Haus zuruck und schrieb Es ist Mitternacht Der Regen peitscht gegen die Scheiben Es war nicht Mitternacht Es regnete nicht Erinnern Bearbeiten Beide Romanteile sind durch einen erinnernden Erzahlstil gepragt Sowohl Molloy als auch Moran beginnen ihre Erzahlung von einem vermeintlich sicheren Ort aus Molloy befindet sich im Zimmer seiner verstorbenen Mutter Moran an einem Schreibtisch Doch beide scheinen die Aufgabe zu haben sich an einige Ereignisse zu erinnern die geschehen sind bevor sie ihren aktuellen Aufenthaltsort erreichten Wiederholt wird der Leser darauf aufmerksam gemacht dass es sich um Erinnerungen handelt die mehr oder weniger richtig wiedergegeben werden Beispiele Ich phantasiere vielleicht ein wenig ich schmucke vielleicht etwas aus aber im ganzen gesehen war es so Molloy Ich rede im Prasens es ist so leicht das Prasens zu gebrauchen wenn es sich um die Vergangenheit handelt Achten Sie nicht darauf es ist das mythologische Prasens Molloy Mein Bericht wird lang sein Vielleicht werde ich nicht damit zu Ende kommen Moran Und es wurde mich nicht wundern wenn ich auf den folgenden Seiten meines Berichts von dem genauen und wirklichen Ablauf des Geschehens abweichen sollte Moran Deutsche Ubersetzung BearbeitenMolloy wurde als einziges Werk Becketts von Erich Franzen 1 ins Deutsche ubersetzt Die meisten anderen Arbeiten ubersetzte Elmar Tophoven Als Beckett und Tophoven 1953 das Ubersetzungsmanuskript zu Warten auf Godot durcharbeiteten bat Beckett Tophoven ihm aus Erich Franzens Ubersetzung von Molloy vorzulesen Im Lauf der Zeit entwickelte sich eine Vorgehensweise bei der sich Beckett den deutschen Ubersetzungstext vorlesen liess wahrend er parallel das franzosische Original mitlas Fiel Beckett dabei etwas auf so unterbrach er das Vorlesen Literatur BearbeitenPeter Brockmeier Samuel Beckett Stuttgart Weimar 2001 Darin Kapitel 4 1 Molloy S 89 98 Hartmut Engelhardt Dieter Mettler Materialien zu Samuel Becketts Romanen Frankfurt am Main 1976 Darin Georges Bataille Das Schweigen Molloys S 66 77 Friedhelm Rathjen Beckett zur Einfuhrung Hamburg 1995 Molloy S 83 90 Norbert W Schlinkert Wanderer in Absurdistan Novalis Nietzsche Beckett Bernhard und der ganze Rest Eine Untersuchung zur Erscheinung des Absurden in Prosa Wurzburg 2005 Darin Kapitel 4 1 Samuel Beckett Die Frage ob man noch lebt S 76 91 Einzelnachweise Bearbeiten Samuel Beckett Molloy Roman Ubersetzt von Erich Franzen Suhrkamp suhrkamp taschenbucher Band 2406 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Molloy Roman amp oldid 213356739