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Miron Costin 30 Marz 1633 Dezember 1691 war ein moldawischer Bojar Diplomat Politiker und bedeutender Geschichtsschreiber des Furstentums Moldau Miron Costin Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Laufbahn 3 Das Werk 4 Sonstiges 5 Schriften in deutscher Ubersetzung 6 Literatur 7 EinzelnachweiseHerkunft und Familie BearbeitenMiron Costin wurde als Sohn des Kleinbojaren Ioan Kostin an einem unbekannten Ort im Furstentum geboren Sein Vater der des Schreibens und Lesens unkundig war musste zu Beginn der Herrschaft des Wojwoden Vasile Lupus ins polnische Exil gehen wo er polnische Adelstitel erwarb Miron besuchte ein Jesuitenkolleg in Bar Dort eignete er sich grundliche philologische und historische Kenntnisse an Von den Kosaken vertrieben ging er nach Kamjanez Podilskyj wo er seine Studien 1650 beendete Im gleichen Jahr wurden seine Eltern von Kosaken ermordet So wurde der mittellose Kostin mit 17 Jahren Familienoberhaupt Spater heiratete er Ileana Movilă eine Verwandte des Fursten Simion Movilă und reiche Bojarenerbin 1 Laufbahn Bearbeiten1651 nahm Costin auf polnischer Seite am Krieg gegen die Kosaken teil und ging 1652 nach Moldau zuruck nachdem Vasile Lupu seine polenfeindliche Haltung aufgegeben hatte 1653 wechselt er auf die Seite des fruheren Kanzlers und neuen Fursten Gheorghe Ștefan und machte in den nachsten 30 Jahren eine bemerkenswerte politische Karriere die ihn zu einem der reichsten Grossbojaren der Moldau machten An der Spitze der Bojarenpartei strebte er im Bundnis mit Polen eine Loslosung von der osmanischen Oberherrschaft an 1683 musste er auf osmanischer Seite Belagerung von Wien teilnehmen Nach seiner Ruckkehr weigerte er sich den inzwischen von den Polen eingesetzten neuen Fursten der Moldau anzuerkennen und wurde daraufhin zwei Jahre in Polen gefangen gehalten Von Constantin Cantemir dem Vater des spateren Historiker Dimitrie Cantemir wurde er danach auf eher unbedeutenden Positionen beschaftigt da er wegen seiner feindlichen Haltung gegenuber den Osmanen gefahrlich erschien Da Costin den polnischen Einfall unter Jan Sobieski begrusste fiel er bei Constantin Cantemir 1690 endgultig in Ungnade Beim nachsten Poleneinfall liess der Realpolitiker Cantemir Miron Costin und seinen Bruder den Hetman Velicico der neuer Landesfurst von polnischen Gnaden hatte werden sollen ermorden 2 Das Werk BearbeitenCostins politische Tatigkeiten liessen die Entstehung eines Riesenwerks nicht zu Neben kleineren geistlich historischen Gelegenheitsdichtungen Ubersetzungen aus dem Lateinischen und Chroniken in polnischer Sprache hinterliess er eine Chronik seines eigenen Landes Ihm schwebte ein Geschichtswerk von der Zeit der Daker bis in seine Tage vor Verwirklichen konnte er eine Darstellung des romischen Ursprungs der moldauischen Rumanen Cronica țărilor Moldovei și Munteniei 1677 sowie eine Zeitgeschichte der Moldau vom polnischen Feldzug gegen die Turken 1595 als sein Vorganger Grigore Ureche 1590 1647 seine Chronik unterbrochen hatte bis zum Jahr 1661 Letopiseţul Ţărai Moldovei de la Aron Vodă incoace 1675 Diese stutzte sich zum grossen Teil auf polnische Quellen und mundliche Berichte fur die Zeit seit 1651 aber auf eigene Erlebnisse Bemerkenswert ist die psychologische Begrundung der Handlungen der Akteure Fur die damalige Zeit ist das Werk trotz einer generell polenfreundlichen Haltung die zur Unterdruckung einiger Fakten fuhrt gut durchdacht instruktive Partien zur Kriegstaktik und religios moralische Belehrungen erganzen die durchaus spannende Erzahlung Die in rumanischer Sprache verfasste Chronik von der keine Originalfassung mehr existiert war zu ihrer Zeit europaweit verbreitet und wurde ins Lateinische Griechische und Franzosische ubersetzt Bis heute erhalten sind 55 Kopien Zuerst wurde sie 1852 in rumanischer Sprache gedruckt Eine rumanische Gesamtausgabe erschien 1886 88 3 Die deutsche Ausgabe stammt von 1980 und basiert zum Teil auf einer lateinischen Ubersetzung Sonstiges BearbeitenNach Miron Costin wurden zwei Orte benannt Miron Costin in der Gemeinde Vlăsinești Kreis Botoșani und Miron Costin in der Gemeinde Trifesti Kreis Neamț Schriften in deutscher Ubersetzung BearbeitenGrausame Zeiten in der Moldau Die Moldauische Chronik des Miron Costin 1591 1661 Rumanische Geschichtsschreiber Bd 1 Ubersetzt eingeleitet und kommentiert von Adolf Armbruster Styria Graz Wien Koln 1980 ISBN 3 222 11170 7 Literatur BearbeitenAdolf Armbruster La romanite des Roumains Histoire d une idee Bucharest 1977 S 190 206 Einzelnachweise Bearbeiten Adolf Armbruster Einleitung zu Grausame Zeiten in der Moldau S 20 f Adolf Armbruster Einleitung zu Grausame Zeiten in der Moldau S 22 ff Vasile Alexandrescu Urechia Hrsg Miron Costin Opere complete 2 Bande Bukarest 1886 1888 Normdaten Person GND 118522388 lobid OGND AKS LCCN n81095076 VIAF 64025075 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Costin MironKURZBESCHREIBUNG moldauisch rumanischer Historiker und PolitikerGEBURTSDATUM 30 Marz 1633STERBEDATUM zwischen Oktober 1691 und Dezember 1691 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Miron Costin amp oldid 239253975