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Die Mindestlohn Initiative war eine eidgenossische Volksinitiative uber die Volk und Stande am 18 Mai 2014 entschieden Sie wurde von allen Standen verworfen und mit 76 3 Prozent Nein Stimmen abgelehnt Die Initiative hatte eine Anpassung der Bundesverfassung zum Ziel durch die Bund und Kantone zukunftig die Festlegung verbindlicher Lohnuntergrenzen in Gesamtarbeitsvertragen hatte fordern mussen Ausserdem wurde ein gesetzlicher Mindestlohn von 22 Franken pro Stunde bzw 4000 Franken pro Monat respektive 3692 Fr pro Monat wenn der 13 Monatslohn berucksichtigt wird gefordert der als unterste Grenze fur alle Arbeitnehmer gelten sollte Ausnahmen fur besondere Arbeitsverhaltnisse sollten in Absprache mit den Sozialpartnern moglich sein Die Hohe des gesetzlichen Mindestlohnes sollte regelmassig an die Lohn und Preisentwicklung angepasst werden 1 Befurworter der Initiative waren die Arbeitnehmer Gewerkschaften und die SP Schweiz Sie wollten dass jeder Arbeitnehmer der in Vollzeit arbeitet mit dem Gehalt seinen Lebensunterhalt bestreiten kann Damit das Volk uber die Mindestlohn Initiative abstimmen konnte wurden 110 000 Unterschriften eingereicht und bei der Bundeskanzlei deponiert Der Nationalrat hat die Initiative mit 137 zu 56 Stimmen bei 2 Enthaltungen zur Ablehnung empfohlen der Standerat mit 29 zu 12 Stimmen ohne Enthaltungen Inhaltsverzeichnis 1 Begrundung 2 Initiativtext 3 Abstimmung 4 Nachbefragung 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBegrundung BearbeitenIn diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Die Argumente des Nein Komitees und des Bundesrats fehlen Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Die Initiative wurde damit begrundet dass derzeit etwa 330 000 Personen oder 9 der Arbeitnehmer in der Schweiz einen Lohn von weniger als 22 Fr pro Stunde verdienen Diese Tieflohnarbeiter hatten gemass Initianten im Hochpreisland Schweiz Muhe ihren eigenen Lebensunterhalt zu finanzieren 2 Die Initianten forderten einen Mindestlohn auch als Schutz der Arbeitnehmer vor Lohndumping durch Billiglohnkonkurrenz aus dem nahen Ausland Momentan gibt es keine Lohnuntergrenze in der Schweiz 3 Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen mit einem sehr tiefen Lohn werden vom Staat finanziell unterstutzt Mit der Einfuhrung eines Mindestlohns von 4000 Franken wurden die Sozialwerke in der Schweiz um rund 100 Mio Franken pro Jahr entlastet da weniger Menschen auf die finanzielle Unterstutzung des Bundes angewiesen waren Initiativtext BearbeitenI Die Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft Bundesverfassung wird wie folgt geandert Art 110a neu Schutz der Lohne1 Bund und Kantone treffen Massnahmen zum Schutz der Lohne auf dem Arbeitsmarkt 2 Sie fordern zu diesem Zweck insbesondere die Festlegung von orts berufs und branchenublichen Mindestlohnen in Gesamtarbeitsvertragen und deren Einhaltung 3 Der Bund legt einen gesetzlichen Mindestlohn fest Dieser gilt fur alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer als zwingende Lohnuntergrenze Der Bund kann fur besondere Arbeitsverhaltnisse Ausnahmeregelungen erlassen 4 Der gesetzliche Mindestlohn wird regelmassig an die Lohn und Preisentwicklung angepasst mindestens aber im Ausmass des Rentenindexes der Alters und Hinterlassenenversicherung 5 Die Ausnahmeregelungen und die Anpassungen des gesetzlichen Mindestlohnes an die Lohn und Preisentwicklung werden unter Mitwirkung der Sozialpartner erlassen 6 Die Kantone konnen zwingende Zuschlage auf den gesetzlichen Mindestlohn festlegen II Die Ubergangsbestimmungen der Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft Bundesverfassung werden wie folgt geandert Art 197 Ziff 8 neu 8 Ubergangsbestimmung zu Art 110a Schutz der Lohne 1 Der gesetzliche Mindestlohn betragt 22 Franken pro Stunde Bei der Inkraftsetzung von Artikel 110a wird die seit dem Jahr 2011 aufgelaufene Lohn und Preisentwicklung nach Artikel 110a Absatz 4 hinzugerechnet 2 Die Kantone bezeichnen die Behorde die fur den Vollzug des gesetzlichen Mindestlohnes verantwortlich ist 3 Der Bundesrat setzt Artikel 110a spatestens drei Jahre nach dessen Annahme durch Volk und Stande in Kraft 4 Falls innert dieser Frist kein Ausfuhrungsgesetz in Kraft gesetzt wird erlasst der Bundesrat unter Mitwirkung der Sozialpartner die notigen Ausfuhrungsbestimmungen auf dem Verordnungsweg 4 Abstimmung BearbeitenAm 18 Mai 2014 wurde in einer landesweiten Abstimmung uber die Annahme der Initiative entschieden Mit rund 2 209 000 Nein und 688 000 Ja Stimmen entschieden sich 76 3 Prozent der Wahler gegen die Umsetzung der Mindestlohn Initiative Die Nein Stimmen uberwogen in allen Kantonen am hochsten lag der Anteil in Appenzell Innerrhoden Nidwalden Obwalden und Schwyz uber 86 Prozent am niedrigsten in Basel Stadt 62 5 Prozent Auch in Neuenburg 68 1 und Jura 64 1 wurde die Initiative abgelehnt obwohl dort nach Abstimmungen in den Jahren 2011 bzw 2013 ein kantonaler Mindestlohn eingefuhrt wurde 5 In Genf war der Nein Anteil 66 0 und im Tessin 68 0 Nachbefragung BearbeitenGemass der auf einer Nachbefragung beruhenden Vox Analyse 6 reflektiert das Abstimmungsergebnis einen ausgepragten Rechts Links Graben Die Wahler burgerlicher Parteien stimmten fast geschlossen gegen die Initiative aber auch in der Linken hielt sich die Zustimmung in Grenzen 70 Grune 55 SP Es wurde kein Zusammenhang zwischen Einkommen und Stimmverhalten festgestellt am meisten Zustimmung gab es bei den Wahlenden mit mittleren Einkommen 5000 7000 Franken 29 Im Einzelnen war die Zustimmung bei Einkommen bis 3000 CHF 23 bis 5000 CHF 23 bis 7000 CHF 29 bis 9000 CHF 20 bis 11 000 CHF 26 uber 11 000 24 Die Zustimmung war am hochsten bei Angestellten des offentlichen Dienstes 33 gegenuber Angestellten der Privatwirtschaft 20 und Selbstandigen 24 Nein Stimmende begrundeten ihr Stimmverhalten mit wirtschaftlichen und ordnungspolitischen Argumenten sowie mit der Befurchtung ein hoher Mindestlohn wurde noch mehr auslandische Arbeitskrafte in die Schweiz locken 75 der Nein Stimmenden Ja Stimmende argumentierten uberwiegend mit sozialer Gerechtigkeit und Lohngerechtigkeit und der Entlastung der Sozialhilfe Weblinks BearbeitenVolksinitiative Fur den Schutz fairer Lohne Mindestlohn Initiative in der Datenbank Swissvotes Komiteeseite der Initianten Kampagnenseite der Gewerkschaft Unia Gegner Mindestlohn Initiative Website der Bundeskanzlei zur InitiativeEinzelnachweise Bearbeiten Inhalt der Initiative Memento vom 24 Marz 2014 im Internet Archive auf der Website des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes Infografik Kosten Einfuhrung Mindestlohnes in der Schweiz Argumente fur einen Mindestlohn Memento vom 24 Marz 2014 im Internet Archive auf der Website des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes Initiativtext abgerufen am 15 April 2014 Felix Schindler Volk schmettert Mindestlohn ab In Tages Anzeiger abgerufen am 18 Mai 2014 Analyse der eidgenossischen Abstimmungen vom 18 Mai 2014 abgerufen am 6 Oktober 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eidgenossische Volksinitiative Fur den Schutz fairer Lohne Mindestlohn Initiative amp oldid 233570010