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Michele Arditi 12 September 1746 in Presicce 23 April 1838 in Neapel war ein italienischer Jurist und Klassischer Archaologe Michele Arditi Gemalde von Gaetano Forte 1835 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenArditi studierte an der Universitat Neapel Rechtswissenschaft und war danach als Anwalt tatig 1767 veroffentlichte er eine gelehrte lateinische Abhandlung zum Vormundschaftsrecht Daneben behandelte er Feudalrecht und lokale Streitigkeiten wobei er die praktische forensische Erfahrung mit der Rechtslehre zu verbinden suchte Mit Giacomo Martorelli dem ersten Ausgraber Pompejis war Arditi befreundet 1787 wurde Arditi Mitglied der Accademia Ercolanense und lieferte fortan zahlreiche Beitrage zur Beschreibung von Fundstucken aus Herculaneum vor allem zu Band 8 der Antichita di Ercolano Nach dem Verzicht seines Bruders erhielt der den Titel eines marchese was der Konig 1797 bestatigte Nach einem Zwischenspiel in dem Antoine Christophe Saliceti und Pietro La Vega Grabungsleiter in Pompeji waren folgte 1807 Michele Arditi auf Francesco La Vega Er erstellte im Auftrag der bourbonischen Herrscher des Konigreichs Neapel einen grossangelegten Plan zur Erschliessung der archaologischen Statte von Pompeji Auf seine Initiative hin wurden die Eigentumer des Landes unter dem sich die Ruinenstatte verbarg ausbezahlt oder enteignet so dass das komplette Stadtgebiet zur Ergrabung frei war Mit dem Versuch die Stadtmauern zu finden und komplett auszugraben erfolgten die ersten zielgerichteten Forschungen in der antiken Stadt Arditi fuhrte heute so selbstverstandliche Dinge ein wie den Abtransport des Abraumes zu einem Platz ausserhalb des Grabungsgelandes oder den Beginn der Grabung an zwei Punkten die sich dann zielgerichtet aufeinander zubewegen und schliesslich aufeinandertreffen Dank der Pompeji Begeisterung der Franzosen vor allem der Konigin Caroline Bonaparte der Gattin von Joachim Murat konnte nun erstmals in grossem Stil gegraben werden Zeitweise konnte Arditi uber bis zu 700 Arbeiter verfugen In dieser Zeit wurden beispielsweise das Haus des Sallust das Herculaner Tor und Teile des Forums etwa der Fortuna Augusta Tempel freigelegt Nachdem die Herrscher von Napoleons Gnaden 1815 Neapel wieder verlassen mussten kam das Projekt nach einiger Zeit fast zum Erliegen da die neuen alten Herrscher Neapels aus dem Haus Bourbon Sizilien kein grosses Interesse an den Ausgrabungen und noch weniger Geld dafur hatten Nur dem Fleiss und Einsatz von Michele Arditi und seiner Nachfolger Francesco Maria Avellino und Domenico Spinelli war es zu verdanken dass 1863 Giuseppe Fiorelli mit seinen bahnbrechenden Ausgrabungen beginnen konnte 1807 wurde Michele Arditi von Joseph Bonaparte zum Direktor des Nationalmuseums in Neapel und zum Superintendenten der archaologischen Ausgrabungen ernannt im April 1817 wurde er von Konig Ferdinand I in diesen Amtern bestatigt und zugleich zum Generaldirektor fur die literarischen antiquarischen und Kunstsammlungen ernannt Zahlreiche Objekte aus seinem Besitz stiftete er den Sammlungen denen er vorstand Arditi gehorte zu den humanistisch gebildeten Universalgelehrten des Settecento mit vielen von ihnen stand er in regelmassigem Briefkontakt unter anderen mit Gaetano Marini Stefano Borgia Giovanni Battista Tommasi oder Ennio Quirino Visconti Auch als Komponist hat Arditi sich betatigt Sein 1767 geschriebenes Oratorium Gioas re di Giuda wurde erneut 2012 beim Festival La voce degli Angeli in Presicce aufgefuhrt 1 Michele Arditi wurde in der Kirche San Ferdinando in Neapel begraben Schriften Auswahl BearbeitenIllustrazione di un antico verso trovato nelle ruine di Locri 1791 Il porto di Miseno 1808 L Ermatena ossia la impronta da darsi al gettone della regal societa 1816 La legge Petronia illustrata col mezzo di un antica inscrizione rinvenuta nell Anfiteatro di Pompei 1817 Ulisse che giunto nella sicilia di studia d imbriacar Polifemo 1817 La Epifania degli dei appo gli antichi 1819 Il Fascino e l amuleto contro del fascino presso gli antichi 1825 Literatur BearbeitenArditi Michele In Alberto M Ghisalberti Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 4 Arconati Bacaredda Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 1962 Stefano De Caro Carolina Murat Michele Arditi e Pompei In Il Vesuvio e le citta vesuviane 1730 1860 Neapel 1998 S 225 240 Weblinks BearbeitenSeite des Museo Archeologico Nazionale in Neapel zur Grabungsgeschichte von Pompeji englisch dasselbe italienischEinzelnachweise Bearbeiten Presicce Gioas re di Giuda Oratorio di Michele Arditi per il Festival La voce degli Angeli Veranstaltungsankundigung vom 25 Juli 2012 auf corrieresalentino it italienisch abgerufen am 8 Juni 2015 Normdaten Person GND 122277147 lobid OGND AKS LCCN no00027370 VIAF 57491095 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Arditi MicheleKURZBESCHREIBUNG italienischer ArchaologeGEBURTSDATUM 12 September 1746GEBURTSORT PresicceSTERBEDATUM 23 April 1838STERBEORT Neapel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michele Arditi amp oldid 239227508