www.wikidata.de-de.nina.az
Michael Steinhausen 28 Juni 1930 in Greifswald ist ein deutscher Physiologe und emeritierter Professor fur Physiologie an der Universitat Heidelberg 1 2 Er ist der Sohn des Physiologen Wilhelm Steinhausen und Enkel des Malers Wilhelm Steinhausen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Wissenschaftliche Arbeiten 4 Ehrungen und Mitgliedschaften 5 Weblinks 6 BelegeLeben BearbeitenNach dem Abitur 1949 am humanistischen Friedrich Ludwig Jahn Gymnasium in Greifswald und einem dreijahrigen Musikstudium mit Hauptfach Querflote an der Hochschule fur Musik in Berlin Charlottenburg nahm er 1952 an der Freien Universitat Berlin das Studium der Medizin auf das er 1958 mit dem Staatsexamen abschloss Der Promotion in Kiel 1958 bei dem Pathologen Wilhelm Doerr und der Approbation in Heidelberg 1960 folgte 1966 ebendort die Habilitation fur das Fach Physiologie bei Hans Schaefer mit einer Arbeit Der tubulare Harnstrom dargestellt unter besonderer Berucksichtigung intravital mikroskopischer Untersuchungen an Ratten Katzen und Goldhamsternieren Der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg an der Steinhausen 1972 zum Professor ernannt wurde blieb er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1995 treu Forschungsaufenthalte fuhrten ihn an das Department of Physiology der Cornell Medical School in New York USA 1965 66 sowie als Gastprofessor an das California Institute of Technology in Pasadena USA 1976 und an die University of Arizona in Tucson USA 1982 Wirken BearbeitenDie Abteilung von Steinhausen am Physiologischen Institut der Universitat Heidelberg wurde unter seiner Leitung zu einem weltweiten Zentrum fur Mikrozirkulation und Nierenphysiologie Er gehort zu den Mitbegrundern der Gesellschaft fur Mikrozirkulation und war deren Vorsitzender in den Jahren 1976 1987 und 1992 Hochschulpolitisch engagierte sich Steinhausen bei der Erarbeitung einer neuen Grundordnung seiner Universitat 1969 als Dozentenvertreter u a fur die Einheit des habilitierten Lehrkorpers Spater war er langjahriger 1980 1994 Vorsitzender des Grossen Senats der Universitat Heidelberg Seit 1980 dirigiert der leidenschaftliche Musiker das Heidelberger Arzteorchester e V das mit seinen alljahrlich zweimal stattfindenden Konzerten Winter und Sommerkonzert zu einem beliebten Bestandteil des Heidelberger Kulturlebens geworden ist 3 Durch die Verbindung von Musik und Sozialem freier Eintritt und Kollekte fur caritative Zwecke wurde das Orchester und sein Dirigent mit der Ehrennadel der Bezirksarztekammer Nordbaden ausgezeichnet 4 ABW 08 385 2016 Steinhausen ist Autor des Lehrbuches Medizinische Physiologie 5 das erstmals 1986 bei J F Bergmann Munchen erschien in 4 Auflage 1996 bei Gustav Fischer Stuttgart und in 5 Auflage zusammen mit Erich Gulbins bei Ecomed Landsberg 2003 Wissenschaftliche Arbeiten BearbeitenSteinhausen ist Autor von mehr als 130 Publikationen uber 160 wissenschaftlichen Originalvortragen auf vielen internationalen Kongressen und Symposien sowie 9 wissenschaftlichen Filmen und Unterrichtsfilmen Wissenschaftliche Schwerpunkte von Steinhausens Arbeiten waren der tubulare Harnstrom in der Niere die Regulation der Mikrozirkulation in der Niere und das akute Nierenversagen In den 1960er Jahren entwickelte Steinhausen dazu unter Einsatz des Vitalfarbstoffs Lissamingrun eine neue Methode mit welcher die verschiedenen Abschnitte des Nephrons in vivo dargestellt und Passagezeiten fur den tubularen Harnstrom gemessen werden konnten Diese Methode fand insbesondere in der sehr verbreiteten Mikropunktionstechnik zur Aufklarung der Nierenfunktion schnell internationale Verbreitung 6 Um den kapillaren Blutfluss in den Glomeruli der Niere messen zu konnen entwickelte Steinhausen in den achtziger Jahren die Methode der gespaltenen hydronephrotischen Rattenniere die es erstmals ermoglichte die Mikrozirkulation der Niere in ihrer Gesamtheit also Nierenglomeruli und deren zu und abfuhrende Gefasse in vivo zu beobachten und zu untersuchen 7 Diese Arbeiten fuhrten zu vollig neuen Erkenntnissen zur Autoregulation der Nierengefasse der Architektur des Glomerulus und der physiologischen und pathophysiologischen Regulation der Nierendurchblutung z B durch Angiotensin Dopamin Endothelin Stickstoffmonoxid oder Entzundungsmediatoren 8 9 10 Ausgehend von den von Steinhausen entwickelten Methoden zur in vivo Visualisierung von Blutgefassen der Niere beschaftigte er sich auch mit der Mikrozirkulation in schlagendem Herzen 11 Ehrungen und Mitgliedschaften BearbeitenGrundungs und Ehrenmitglied der Gesellschaft fur Mikrozirkulation und Vaskulare Biologie Gold Medal 1968 der British Medical Association Preis der Sowjetunion beim 25 Jahreskongress der International Scientific Film Association in Kiew 1971 Malpighi Preis der European Society for Microcirculation 1976 Dr h c der University of Louisville USA 1990 Universitats Medaille der Universitat Heidelberg 1994 Albert Schweitzer Medaille der Landesarztekammer Baden Wurttemberg 2006 12 Weblinks BearbeitenVideos von und uber Michael Steinhausen im AV Portal der Technischen InformationsbibliothekBelege Bearbeiten Medizinische Fakultat Heidelberg Emeriti und Professoren im Ruhestand In www medizinische fakultaet hd uni heidelberg de Abgerufen am 29 Oktober 2016 The man who would be king PDF Heidelberger Studentenzeitung 1992 abgerufen am 29 Oktober 2016 Stadt Heidelberg heidelberg de Listing Orchester und Instrumentalensembles In www heidelberg de Abgerufen am 29 Oktober 2016 ABW Ausgaben 2016 In www aerztekammer bw de Abgerufen am 29 Oktober 2016 Michael Steinhausen Erich Gulbins Medizinische Physiologie Lehrbuch zum neuen Gegenstandskatalog und den aktuellen IMPP Prufungsfragen 5 vollig uberarb Auflage ecomed Medizin Landsberg 2003 ISBN 3 609 16052 7 dnb de abgerufen am 29 Oktober 2016 M Steinhausen Eine Methode zur Differenzierung proximaler und distaler Tubuli der Nierenrinde von Ratten in vivo und ihre Anwendung zur Bestimmung tubularer Stromungsgeschwindigkeiten In Pfluger s Archiv Band 277 Springer 1963 S 23 35 M Steinhausen H Snoei N Parekh R Baker P C Johnson Hydronephrosis a new method to visualize vas afferens efferens and glomerular network In Kidney Int Band 23 Nr 6 1983 S 794 806 M Steinhausen H Kucherer N Parekh S Weis D L Wiegman K R Wilhelm Angiotensin II control of the renal microcirculation effect of blockade by saralasin In Kidney Int Band 30 Nr 1 1986 S 56 61 M Steinhausen S Weis J Fleming R Dussel N Parekh Responses of in vivo renal microvessels to dopamine In Kidney Int Band 30 Nr 3 1986 S 361 370 M Steinhausen J T Fleming F G Holz N Parekh Nitrendipine and the pressure dependent vasodilation of vessels in the hydronephrotic kidney In J Cardiovasc Pharmacol Band 9 Suppl 1 1987 S S39 S43 M Steinhausen H Tillmanns H Thederan Microcirculation of the epimyocardial layer of the heart I A method for in vivo observation of the microcirculation of superficial ventricular myocardium of the heart and capillary flow pattern under normal and hypoxic conditions In Pflugers Arch Band 378 Nr 1 1978 S 9 14 Die Albert Schweitzer Medaille In www aerztekammer bw de 12 Mai 2014 abgerufen am 29 Oktober 2016 Normdaten Person GND 1067804455 lobid OGND AKS LCCN n77003417 VIAF 14803563 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Steinhausen MichaelKURZBESCHREIBUNG deutscher Wissenschaftler Professor fur PhysiologieGEBURTSDATUM 28 Juni 1930GEBURTSORT Greifswald Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michael Steinhausen amp oldid 215843455