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Michael Steinbinder 18 Oktober 1894 in Munchen nach 1948 war ein deutscher paramilitarischer Aktivist SS Fuhrer zuletzt im Rang eines SS Obersturmfuhrers Er wurde bekannt als der Chauffeur von Adolf Hitler und des Reichsschatzmeisters Franz Xaver Schwarz Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Tatigkeit 1 1 Fruhe Jahre und Erster Weltkrieg 1 2 Engagement in der fruhen NS Bewegung 1 3 Tatigkeit in der neugegrundeten NSDAP 1 4 Nachkriegszeit 2 Ehe und Familie 3 Archivarische Uberlieferung 4 LiteraturLeben und Tatigkeit BearbeitenFruhe Jahre und Erster Weltkrieg Bearbeiten Steinbinder war der Sohn eines Bahnarbeiters In seiner Kindheit besuchte er die Volksschule Anschliessend durchlief er eine Ausbildung zum Klempner Er durchlief eine Lehre in einer Klempnerei und besuchte eine Klempnerfachschule Wenige Wochen nach dem Beginn des Ersten Weltkrieges wurde Steinbinder im Oktober 1914 zum 4 Chevauleger Regiment eingezogen Am 12 Februar 1915 kam er an die Westfront Anschliessend nahm er knapp dreieinhalb Jahre lang bis Oktober 1918 aktiv am Krieg teil Im Januar 1917 wurde er nach Mazedonien versetzt Dort meldete er sich nach Palastina wo er bis zum Zusammenbruch der Palastinafront im Jahr 1918 kampfte Am 18 Oktober 1918 geriet Steinbinder in britische Kriegsgefangenschaft Von November 1918 bis Marz 1919 wurde er auf der Insel Principe im Marmarameer interniert Nach seiner Entlassung aus der Gefangenschaft kehrte Steinbinder im Marz 1919 nach Deutschland zuruck und wurde am 21 April 1919 aus dem Heeresdienst entlassen Wahrend des Krieges wurde er mit dem Eisernen Kreuz II Klasse dem Bayerischen Verdienstkreuz dem Sachsischen Kriegsverdienstkreuz und dem Turkischen Halbmond ausgezeichnet Engagement in der fruhen NS Bewegung Bearbeiten Politisch orientierte Steinbinder sich rasch an der extremen politischen Rechten 1920 fand er Anschluss an die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei NSDAP in die er im Oktober 1920 eintrat Am 17 Oktober 1920 wurde er zudem Mitglied der Sturmabteilung SA der Saalschutztruppe der Partei Im Sommer 1923 wurde Steinbinder Mitglied des Stosstrupps Adolf Hitler einer Spezialformation der SA die als Vorlauferin der Schutzstaffel SS gilt Mit dem Stosstrupp Adolf Hitler nahm Steinbinder am 8 und 9 November 1923 am gescheiterten Hitler Putsch einem Versuch der Nationalsozialisten die Macht im Staat gewaltsam zu ubernehmen teil Nach der Niederschlagung des Putsches durch die Polizei wurde Steinbinder verhaftet Im April 1924 wurde Steinbinder zusammen mit mehr als dreissig anderen Personen grosstenteils Angehorige des Stosstrupps Adolf Hitler wegen seiner Teilnahme an dem Umsturzversuch von 1923 im Zuge des sogenannten kleinen Hitler Putsch Prozesses vor dem Munchener Volksgericht I wegen Beihilfe zum Hochverrat angeklagt Er wurde fur schuldig befunden und wie alle Verurteilten dieses Prozesses zu einer Haftstrafe von funfzehn Monaten verurteilt Wie die anderen Angeklagten musste er nur etwa funf Monate seiner Strafe absitzen der Rest der Strafe wurde ihm auf Bewahrung erlassen Zur Verbussung seiner Strafe wurde Steinbinder auf die Festung Landsberg verbracht Dort gehorte er zu einer Haftlingsgemeinschaft von etwa 30 Putschteilnehmern darunter Adolf Hitler die wahrend des Jahres 1924 hier ihre Strafen absitzen mussten Tatigkeit in der neugegrundeten NSDAP Bearbeiten Nach der Neugrundung der NSDAP im Fruhjahr 1925 trat Steinbinder der Partei erneut bei Sein offizielles Eintrittsdatum wurde auf den 21 September 1925 festgelegt Mitgliedsnummer 18 851 Zu dieser Zeit wurde Steinbinder als Kraftwagenfuhrer Angestellter bei der Reichsleitung der NSDAP was er knapp zehn Jahre bis 1935 blieb Seit Mai 1930 wurde er als Angestellter der Reichsleitung der NSDAP als personlicher Kraftfahrer des Reichsschatzmeisters der NSDAP Franz Xaver Schwarz verwendet 1931 wurde Steinbinder Mitglied der SS SS Nr 1 331 In dieser Organisation wurde er nacheinander zum Scharfuhrer 26 Oktober 1931 Truppfuhrer 11 April 1932 Sturmfuhrer 4 Mai 1933 und Obersturmfuhrer 9 November 1933 befordert In der SS war er formal der 1 SS Standarte in Munchen mit einer z V Stellung zugeteilt Am 23 Februar 1935 ging ein anonymer Brief bei der Reichsleitung der NSDAP ein der Steinbinder bezichtigte zusammen mit seiner Frau uber seinen Vorgesetzten den Reichsschatzmeister der NSDAP Schwarz und dessen Frau geschimpft zu haben Der Brief wurde dem Reichsschatzmeister vorgelegt der Steinbinder versicherte dass er die Sache nicht ernst nehme Dennoch wurde Steinbinder am nachsten Tag dem 24 Februar 1935 zusammen mit seiner Frau im Parteihauptquartier der NSDAP von einer Gruppe von Gestapobeamten unter Fuhrung von Heinrich Himmler personlich verhaftet Steinbinder wurde anschliessend vier Wochen lang als Schutzhaftgefangener im Gefangnis Stadelheim festgehalten Als er sich nach seiner Freilassung bei Schwarz zuruckmeldete wurde er von diesem zuruckgewiesen und am selben Abend erneut verhaftet und wieder nach Stadelheim gebracht wo er nun bis zum 13 August 1935 gefangen gehalten wurde Wahrend seiner Haft wurde Steinbinder innerhalb der SS durch Himmler personlich degradiert Aus der NSDAP wurde er am 31 Dezember 1935 ausgeschlossen da er sich zeitweise in Schutzhaft befunden hatte Bei seiner Entlassung aus dem Gefangnis Stadelheim erhielt Steinbinder die Anweisung sich beim Geheimen Staatspolizeiamt in Berlin als Fahrer zu melden Da bei Steinbinders Ankunft keine Stelle dort frei war fuhr er zuruck nach Munchen Nachdem Schwarz ihn dort wieder sah veranlasste er Steinbinders erneute Berufung nach Berlin Daraufhin wurde er am 1 November 1935 endgultig beim Geheimen Staatspolizeiamt als Kraftfahrer angestellt Er wurde somit von der Reichsleitung der NSDAP in Munchen zur Geheimen Staatspolizei in Berlin versetzt Aufgrund der Einstellung von Schwarz gegen ihn erhielt er ausserdem das Verbot auferlegt Bayern zu betreten In den folgenden Jahren war Steinbinder als Kraftwagenfuhrer bei der Abteilung IV des Geheimen Staatspolizeiamtes beschaftigt und dort in der Fahrdienstleitung verwendet Innerhalb der SS wurde Steinbinder mit Wirkung zum 20 Juni 1936 zum Fuhrer im SD Hauptamt ernannt Spater war Steinbinder Kriminalangestellter bei der Stapo in Innsbruck Als fruhes Parteimitglied der NSDAP war Steinbinder Inhaber des Goldenen Ehrenzeichens Fur seine Teilnahme am Hitler Putsch erhielt er ausserdem den Blutorden verliehen Nachkriegszeit Bearbeiten Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm Steinbinder als Zeuge an mehreren Spruchkammerverfahren gegen prominente NS Fuhrer teil 1947 stellte er sich als Zeuge fur das Spruchkammerverfahren gegen Franz Xaver Schwarz zur Verfugung an dem er als dieses 1948 Schwarz starb im Dezember 1947 postum durchgefuhrt wurde tatsachlich als Belastungszeuge teilnahm Am 5 April 1949 wurde Steinbinder dann im Zuge des Spruchkammerverfahrens gegen den ehemaligen Fuhrer der Munchener SS Standarte Heinrich Hoflich als Zeuge vernommen Ehe und Familie BearbeitenSteinbinder heiratete am 31 Marz 1928 Wally Rasch 8 Oktober 1904 in Munchen Er hatte einen Sohn 18 Juli 1920 und eine Tochter 28 Juni 1928 Den Sohn gab er spater in eine Napola Archivarische Uberlieferung BearbeitenIm Berliner Bundesarchiv haben sich im Bestand des ehemaligen Berlin Document Center einige Personalunterlagen zu Steinbinder erhalten darunter eine Akte mit Parteikorrespondenz PK L 444 Bilder 41 60 Literatur BearbeitenJens Banach Heydrichs Elite Das Fuhrerkorps der Sicherheitspolizei und des SD 1936 1945 Schoningh Paderborn Munchen Wien Zurich 1998 ISBN 3 506 77506 5 S 280 Adolf Diamant Gestapo Chemnitz und die Gestapoaussenstellen Plauen i V und Zwickau Heimatland Sachsen Chemnitz 1999 ISBN 3 910186 22 X S 377 William E Leuchtenburg A Guide to the Microfilm Edition of Research Collections in Amercan Politics University Publications of America President Franklin D Roosvelt s Office Files 1933 1945 Part 5 The John Franklin Carter Files on German Nazi Party Members LexisNexis Bethesda MD USA ISBN 1 55655 496 6 pt 5 DWS XIP PL http www dws xip pl reich biografie numery numer1 htmlNormdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 24 August 2017 PersonendatenNAME Steinbinder MichaelKURZBESCHREIBUNG deutscher SS FuhrerGEBURTSDATUM 18 Oktober 1894GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 20 Jahrhundert Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michael Steinbinder amp oldid 226574130