www.wikidata.de-de.nina.az
Unter Mentaler Rotation versteht man eine gedankliche Operation die aus der Betrachtung zwei oder dreidimensionaler Objekte eine Vorstellung entwickelt welchen Anblick sie nach einer Drehung bieten wurden Diese Fahigkeit ist in der Kognitionspsychologie viel untersucht worden Aufgabe zur mentalen Rotation Handelt es sich jeweils um denselben Gegenstand nur in unterschiedlichen Ansichten Mentale Rotation ist eine Komponente der Raumkognition und wird in der Regel in der rechten Gehirnhalfte verarbeitet Typische Tests bestehen aus einer Referenzfigur und einer Vergleichsfigur Die Aufgabe der Probanden besteht dann darin zu entscheiden ob die Vergleichsfigur durch Drehen in verschiedenen Raumrichtungen in die Referenzfigur uberfuhrt werden kann also zu entscheiden ob beide Abbildungen den gleichen Gegenstand zeigen konnten Die Leistung hangt dabei vom Winkel der Rotation ab und betragt typisch zwischen ca 1 s fur kleine Winkel bis hin zu ca 5 s fur Verdrehungen von 180 Grad Die mittlere Erkennungszeit bei Mannern ist dabei je nach variiertem Merkmal ca 0 1 bis 1 s besser als bei Frauen Die Leistungsfahigkeit wird durch den so genannten Mentalen Rotationstest Kurzel MRT bestimmt Diese mentale Fahigkeit zahlt zu den wenigen bei denen ein grundsatzlicher d h nicht anerzogener geistiger Unterschied zwischen den Geschlechtern vermutet worden ist Es gibt aber auch Studien die zeigen dass der Leistungsunterschied durch positive bzw negative Uberzeugungen beeinflusst werden kann also auch durch soziale Stereotypisierung der Geschlechter 1 Eine gewisse Trainierbarkeit vor allem bei Defiziten wurde ebenfalls nachgewiesen Inhaltsverzeichnis 1 Wichtige Forschung 2 Geschlechtsunterschiede 3 Testverfahren 4 Siehe auch 5 Literatur 6 EinzelnachweiseWichtige Forschung BearbeitenRoger N Shepard und Jacqueline Metzler 1971 entdeckten das Phanomen als erste Sie konnten zeigen dass die Dauer die es braucht um eine Wurfelfigur mental zu drehen einer echten Rotation entspricht Je weiter zwei Figuren gegeneinander verdreht sind desto langer braucht es auch eine Entscheidung uber gleich bzw ungleich zu fallen Damit trugen sie einen wichtigen Beitrag zur sogenannten Imagery Debatte bei Die mentale Rotation sprich die reine Vorstellung einer Drehung entspricht exakt einer wirklich physikalisch durchgefuhrten Drehung Dies ist ein Hinweis darauf dass die Vorstellung und Wahrnehmung in ihren Grundzugen gleich sind Mittels funktioneller Magnetresonanztomographie ist es nun moglich festzustellen welche Bereiche im Gehirn mit mentaler Rotation korrespondieren So gibt es v a Aktivierungen in den Brodmann Arealen 7A and 7B dem Striatum der Handsomatosensorik und dem Frontallappen Geschlechtsunterschiede BearbeitenMentale Rotation ist diejenige kognitive Komponente die am zuverlassigsten und am deutlichsten immer wieder Geschlechtsunterschiede zugunsten der Manner zeigt Es zeigt sich aber auch dass die Fahigkeit zur mentalen Rotation bei Studierenden der Geisteswissenschaften durchschnittlich schlechter ausgepragt ist als bei Studierenden der Naturwissenschaften so dass z B eine Informatikstudentin durchaus besser abschneiden kann als ein Soziologiestudent Peters et al 2006 Testverfahren BearbeitenDie wichtigsten Testverfahren zur Untersuchung der Fahigkeit zur mentalen Rotation sind der sog Vandenberg und Kuse Test sowie der daraus entstandene Mental Rotation Test von Peters und Kollegen Siehe auch BearbeitenRaumliches Vorstellungsvermogen Bildliche VorstellungLiteratur BearbeitenM Peters B Laeng K Latham M Jackson R Zaiyouna C Richardson A redrawn Vandenberg and Kuse Mental Rotations Test Different versions and factors that affect performance In Brain and Cognition Band 28 1995 S 39 58 M Peters W Lehmann S Takahira Y Takeuchi K Jordan Mental rotation test performance in four cross cultural samples n 3367 overall sex differences and the role of academic program in performance In Cortex Band 42 Nr 7 2006 S 1005 1014 R N Shepard J Metzler Mental rotation of three dimensional objects In Science Band 171 1971 S 701 703 S G Vandenberg A R Kuse Mental rotations a group test of three dimensional spatial visualization In Perceptual and motor skills Band 47 1978 S 599 604 G Wiedenbauer Manuelles Training mentaler Rotation Dissertation Heinrich Heine Universitat Dusseldorf 2006 PDF M Wraga et al Neural basis of stereotype induced shifts in women s mental rotation performance In Social Cognitive and Affective Neuroscience Band 2 Nr 1 2007 S 12 19 doi 10 1093 scan nsl041 PMID 18985116 PMC 2555429 freier Volltext Einzelnachweise Bearbeiten M Wraga et al 2007 siehe Literaturliste Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mentale Rotation amp oldid 237808507