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Der Menhir von Kaltenwestheim auch Weiber Wetzstein genannt war ein vermutlicher vorgeschichtlicher Menhir bei Kaltenwestheim im Landkreis Schmalkalden Meiningen in Thuringen Er wurde 1945 zerstort Menhir von Kaltenwestheim Weiber WetzsteinMenhir von Kaltenwestheim Thuringen Koordinaten 50 36 37 7 N 10 6 55 3 O 50 610481 10 115356 Koordinaten 50 36 37 7 N 10 6 55 3 OOrt Kaltenwestheim Thuringen Deutschland Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 3 Der Menhir in regionalen Sagen und Brauchtum 4 LiteraturLage BearbeitenDer Menhir befand sich am Ortsrand von Kaltenwestheim am Dollschen Haus Die Nachbildung befindet sich heute innerorts vor dem Gasthaus Zum Wetzstein Am Schlagtor 4 Die zahlreichen Trummerstucke des zerstorten Originalsteines wurden beim Wiederaufbau der 1945 zerstorten Hauser unachtsam verbaut Beschreibung BearbeitenDer Menhir bestand aus Sandstein Er hatte eine Hohe von etwa 180 cm Er hatte die Form eines viereckigen sich nach oben verjungenden Pfeilers mit abgerundeter Spitze Moglicherweise handelte es sich hierbei bereits um einen Ersatz oder eine Umarbeitung eines ursprunglichen vorgeschichtlichen Menhirs Archaologische Funde aus seiner Umgebung sind nicht bekannt 1945 wurde der Stein bei einem Bombenangriff zerstort 1953 wurde an seiner Stelle ein Obelisk errichtet Der Menhir in regionalen Sagen und Brauchtum BearbeitenUm den Menhir ranken sich mehrere Sagen die auf realen Begebenheiten des Jahres 1463 fussen Zu dieser Zeit uberfielen die Herren von der Tann die Grafschaft Henneberg zu der auch Kaltenwestheim gehorte Bei der Verteidigung des Orts taten sich die Frauen besonders hervor weshalb der Graf von Henneberg ihnen eine Ehrensaule errichten liess Da die Manner von Kaltenwestheim an dem Stein Unfug trieben erwirkten die Frauen ein Strafrecht beim Grafen Eine Steinschulzin wurde ernannt die eine Glocke erhielt und die Frauen des Dorfes herbeirufen konnte um die Manner bei weiterem Unfug zu bestrafen Aus dieser Begebenheit entwickelte sich die Sage dass man an dem Stein nicht zum Schabernack wetzen durfe denn ansonsten kame die Steinschulzin mit mehreren Frauen die mit Zangen und Gabeln auf den Unhold losgehen ihn ins Wasser treiben und ihn baden Auch wurden sie ihm einen Strohkranz aufsetzen und ihm ein Bund Heu vorwerfen Nur durch eine Geldspende wurden die Frauen schliesslich von ihm ablassen Gleiches soll auch Leuten geschehen die innerhalb des Orts den Stein loben oder ihn schelten Eine weitere Sage berichtet dass die Furchen im Stein vom Wetzen der Sensen und Waffen vor der Schlacht stammen sollen Anlasslich der historischen Grundlage dieser Sagen finden jahrlich vom 5 bis 8 Mai Festspiele statt Literatur BearbeitenHans Jurgen Beier Die megalithischen submegalithischen und pseudomegalithischen Bauten sowie die Menhire zwischen Ostsee und Thuringer Wald Beitrage zur Ur und Fruhgeschichte Mitteleuropas Band 1 Wilkau Hasslau 1991 S 73 Horst Kirchner Die Menhire in Mitteleuropa und der Menhirgedanke Akademie der Wissenschaften und der Literatur Abhandlungen der Geistes und Sozialwissenschaftlichen Klasse Jahrgang 1955 Nr 9 Wiesbaden 1955 S 187 A Koch Der Westheimer Wetzstein in Kaltenwestheimer Festspiele 1956 Paul Lehfeld Georg Voss Bau und Kunstdenkmaler Thuringens Kr Meiningen Band 37 Jena 1911 S 215 216 P Quensel Thuringer Sagen In P Zaunert Hrsg Deutscher Sagenschatz Jena 1926 S 153 154 Waldtraut Schrickel Westeuropaische Elemente im Neolithikum und in der fruhen Bronzezeit Mitteldeutschlands Teil 1 Katalog Leipzig 1957 S 43 45 Reinhold Stirzel Die Frauen von Kaltenwestheim und ihr Wetzstein In Die Rhonwacht Heft 4 2000 S 190 193 mit Abb des Steines um 1920 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Menhir von Kaltenwestheim amp oldid 217819483