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Die Mellingburg auch Mellenburg genannt ist eine abgegangene Niederungsburg auf dem Hals einer Halbinsel bei der Mellingburger Schleuse im Alstertal in Hamburg Sasel MellingburgAlternativname n MellenburgStaat DeutschlandOrt Hamburg SaselEntstehungszeit zwischen dem 9 und 11 JahrhundertBurgentyp NiederungsburgErhaltungszustand Burgstall GelandespurenGeographische Lage 53 40 N 10 6 O 53 669722 10 096389 Koordinaten 53 40 11 N 10 5 47 OMellingburg Hamburg p1p3 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Bauweise 3 Geschichte 4 Archaologische Ausgrabungen und Funde 4 1 Ausgrabungen an der Burg 4 2 Ausgrabungen an der Siedlung am Treudelberg 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenAls Mellingburg wird der stark zerstorte zweiphasige Burgwall bezeichnet welcher an der Engstelle der grossen Alsterschleife bei Sasel vorzufinden ist Das Bauwerk befindet sich auf einer vorgeschobenen Nase einer sandigen Alsterterrasse welche seitlich in eine Flussniederung abfallt an der sich heute ein Biotop befindet 1 Die Vor und die Hauptburg wurden teilweise durch Wohnhauser uberbaut Heute fuhrt an dem Burgstall Burgstelle der Alsterwanderweg vorbei Bauweise BearbeitenDie ehemalige Burg war schlussellochartig geformt und bestand aus zwei Bereichen Die Burg verfugte uber eine 3000 m grosse Hauptburg die durch zwei kleine Walle von einer 1000 m grossen Vorburg getrennt war Ihr Hauptwall war drei Meter hoch Die Walle der Vorburg sind nicht mehr erkennbar und zeigen sich nur auf Gelandemodellen Das aktuellste Gelandemodell basiert auf einem Scan von 2021 Der Wall der Hauptburg ist in Form eines Hugels von fast 3 m erhalten 1 Geschichte BearbeitenEs gibt keine Urkunden oder Schriftzeugnisse welche die Burg in das fruhe Mittelalter datieren konnten Die Zeitstellung der Mellingburg in das 9 11 Jahrhundert basiert auf Schlussfolgerungen ausgehend von der Standortwahl und Funden aus einer nahe gelegenen Siedlung welche mit der Mellingburg in Verbindung gebracht wird 2 Ihre erste Erwahnung findet die Burg auf der Saseler Flurkarte von 1783 Archaologische Ausgrabungen und Funde BearbeitenDie in den 30er Jahren durchgefuhrten Grabungen waren grosstenteils unsystematisch und die Archivierung der Fundstucke voller Pannen So konnten nur wenige Gegenstande des taglichen Gebrauchs geborgen werden Dazu kommt dass einige der in den Postenlisten des Museums fur Volkerkunde verzeichneten Keramikscherben verschollen sind 1 Ausgrabungen an der Burg Bearbeiten Durch das Museum fur Volkerkunde wurden 1932 erste archaologische Ausgrabungen durchgefuhrt Damals wurde auf der Ostseite ein 10 m langer Schnitt durch den Hauptwall angelegt Hierbei wurden drei Keramikscherben gefunden welche Hinweise auf den Baubeginn hatten liefern konnen jedoch gingen die Funde verloren oder sind nicht mehr auffindbar 1 Ausgrabungen an der Siedlung am Treudelberg Bearbeiten Durch Funde welche der Trichterbecherkultur zugeordnet werden konnten lasst sich der Ursprung der Siedlung bis in die Jungsteinzeit zuruckverfolgen Einige wenige Funde fruhmittelalterlicher Keramik und Gegenstanden des alltaglichen Gebrauchs belegen dass der Siedlungsplatz auch im 9 10 Jahrhundert bewohnt war 3 Die ersten Siedlungsspuren wurden 1930 zufallig bei Arbeiten in einer Kiesgrube entdeckt 2 Das Museum fur Volkerkunde fuhrte 1931 1932 Ausgrabungen am Treudelberg durch Hierbei wurden umfangreiches Scherbenmaterial und Feuersteingerate geborgen Diese Siedlungsspuren konnten der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur zugeordnet werden Nur an einer Stelle der Abbaukante konnten Spuren einer fruhmittelalterlichen Siedlungsphase am Treudelberg gefunden werden Geborgen wurden gemagerte Scherben von mindestens funf Topfen mit Standboden und ein scheibenformiger Spinnwirtel Die Machart der Topfe zeigt Ahnlichkeiten mit anderen slawischen und spatsachsischen Keramiken 2 1939 ergab sich durch eine Erweiterung der Kiesgrube erneut eine Gelegenheit fur Grabungen Die Arbeiten wurden wieder aufgenommen und es konnte slawische Keramik aus dem 9 und 10 Jahrhundert geborgen werden Neben den Scherben wurden Webgewichte und ein Mahlstein aus Basaltlava entdeckt welche auch auf das fruhe Mittelalter hinweisen 4 Viele der geborgenen Scherben gingen verloren oder sind unauffindbar so auch eine der beiden Scherben mit typisch slawischer Verzierung welche die Zeitstellung der Siedlung stutzen 2 1986 konnten von einem Eigentumer eines Grundstucks nahe der Kiesgrube weitere typisch slawische Keramiken geborgen werden die sich allerdings immer noch im Privatbesitz befinden 2 Weblinks BearbeitenLage Koordinaten und Bilder Beschreibung und weitere Quellen im Burgeninformationssystem BINSYLiteratur BearbeitenRainer Maria Weiss Hrsg Burgen in Hamburg Eine Spurensuche Wachholtz 2021 Kiel Hamburg ISBN 978 3 529 05070 1 Rainer Maria Weiss Anne Klammt Hrsg Mythos Hammaburg Veroffentlichung des Helms Museums Archaologisches Museum Hamburg Stadtmuseum Harburg Hamburg 2014 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Elke Forst Burgen am Rande von Hamburg In Rainer Maria Weiss Hrsg Burgen in Hamburg Eine Spurensuche Wachholtz Wachholtz 2021 ISBN 978 3 529 05070 1 S 202 a b c d e Elke Forst Burgen am Rande von Hamburg In Rainer Maria Weiss Hrsg Burgen in Hamburg Eine Spurensuche Wachholtz Kiel Hamburg 2021 ISBN 978 3 529 05070 1 S 204 205 Wulf Thiem Anmerkungen zu den spatsachsischen Befunden vom Hamburger Domplatz und ihrem Umfeld In Rainer Maria Weiss Anne Klammt Hrsg Mythos Hammaburg Nr 107 Veroffentlichung des Helms Museums Archaologisches Museum Hamburg Stadtmuseum Harburg Hamburg 2014 S 192 Wulf Thieme Anmerkungen zu den spatsachsischen Befunden vom Hamburger Domplatz und ihrem Umfeld In Rainer Maria Weiss Anne Klammt Hrsg Mythos Hammaburg Nr 107 Veroffentlichung des Helms Museums Archaologisches Museum Hamburg Stadtmuseum Harburg Hamburg 2014 S 193 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mellingburg amp oldid 223647714