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Maximilian Hitzelberger 20 Oktober 1704 in Pfronten 3 August 1784 in Pfronten war ein suddeutscher Rokokobildhauer Daneben bekleidete er auch jahrzehntelang das Amt des Pfarrmesners Sein Sohn Johann Sigmund Hitzelberger 1745 1829 ubte ebenfalls beide Berufe gleichzeitig aus Als Bildhauer ubertraf dieser seinen Vater zwar nicht an Konnen wohl aber an Ansehen Zunftbuch Eintrage 1720 1725 wegen Maximilian HitzelbergerHl Coloman in der Kapelle Pfronten OschKerkerchristus in der Filialkirche Pfronten KappelHl Ulrich in der Pfarrkirche KetterschwangKirchenrechnung von Ketterschwang 1757Hl Florian in der Kirche St Georg auf dem Auerberg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Werkverzeichnis 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMaximilian Hitzelberger war der zweite Sohn des Mesners Johannes Hitzelberger und dessen Frau Ursula Stapf Zu den beiden Sohnen kamen noch drei Tochter fur die damalige Zeit eine relativ kleine Familie Als Schwester des Michael Stapf war die Mutter eine Tante des Mang Anton und des Joseph Stapf und Maximilian somit deren Cousin Uber das Privatleben der Hitzelberger ist praktisch nichts uberliefert Der Eintrag im Augsburger Zunftbuch der Bildhauer siehe Abbildung 1 informiert uns jedoch genau daruber dass Maximilian wie auch die beiden Stapf Bruder seine Bildhauerlehre beim Augsburger Meister Christoph Bammer absolvierte Beim Antritt der Lehre im Jahr 1720 war der Maxl immerhin schon 16 Jahre alt Allerdings wurde ihm von der vereinbarten funfjahrigen Lehrzeit ein halbes Jahr erlassen Anschliessend wird sich Hitzelberger auf die ubliche Gesellenwanderung begeben haben Wie lange er unterwegs war wissen wir nicht aber in einem Protokoll vom 8 Mai 1735 steht zu lesen dass sich der nicht mehr ganz junge Maximilian zu diesem Zeitpunkt noch in der Fremde befand nit wissent wo 2 So kann auch die sehr spate Heirat des Bildhauers nicht verwundern Am 21 Oktober 1743 schloss Hitzelberger mit Maria Waibel von Pfronten den Bund der Ehe Aus der Ehe gingen funf Kinder hervor Als zweites Kind und erster Sohn kam Johann Sigmund zur Welt Maximilian Hitzelberger erreichte das fur die damalige Zeit hohe Alter von fast 80 Jahren Nach einer lang andauernden Krankheit starb er am 3 August 1784 Der Sterbeeintrag lautet ex diuturno tandem morbo et aetatis plenitudine potius consumptus quam mortuus fuit honestus vir Maximilianus Hizelberger aedituus reverentiae ergo suos superiores et fidelitatis rarum exemplar inumeriis provisionibus inserviens meruit etiam ipse saepius provideri et praesente D Parocho ad superos sublevari R P eher verzehrt von einer zuletzt lang andauernden Krankheit und von der Fulle seines Alters als bloss verstorben ist der hochgeachtete Herr Maximilian Hitzelberger Huter der Ehrerbietung gegenuber seinen Oberen und seltenes Beispiel der Zuverlassigkeit er hat sich zahllosen Aufgaben verpflichtet und so verdient auch selbst ofter versorgt und im Beisein des Pfarrers auf Erden erleichtert zu werden mit den Sterbesakramenten versehen zu werden Werk BearbeitenIn der kleinen Gemeinde Pfronten gab es um die Mitte des 18 Jahrhunderts eine erstaunlich grosse Schar von tuchtigen Kunsthandwerkern 3 Unter den Bildhauern erlangten Peter Heel und die Bruder Mang Anton und Joseph Stapf uberregionale Bedeutung Dies war dem bescheidenen Maximilian Hitzelberger nicht vergonnt der seine Figuren mit 1 Gulden pro Schuh abrechnete 4 wogegen Peter Heel z B in Wolfegg das Doppelte forderte Gleichwohl beherrschte Maximilian Hitzelberger sein Handwerk souveran und zwar sowohl in der Bearbeitung von Holz wie auch von Stein Dass dies zu seiner Zeit auch bekannt war beweist ein Eintrag im Aufschreibbuch des ehem Klosters St Mang in Fussen Dort wird Hitzelberger gar als virtuoser Bildhauer bezeichnet 5 In seiner Fruhzeit hat Maximilian Hitzelberger allem Anschein nach auch eine Weile in der Fussener Werkstatt des beruhmten Anton Sturm gearbeitet Auch spater wurde der tuchtige Handwerker von seinen Kollegen offenbar gelegentlich mitbeschaftigt wenn es umfangreichere Auftrage zu erfullen galt Bemerkenswert oft finden wir Figuren von Hitzelberger an den Stuckmarmoraltaren Joseph Fischers Spatestens nach dessen Heirat im Jahr 1773 fuhrte Maximilian seine Werkstatt wohl auch mehrere Jahre lang gemeinsam mit seinem Sohn Johann Sigmund Die genannten Umstande machen es nahezu unmoglich alle Arbeiten der beiden Hitzelberger und ihrer Pfrontener Kollegen sicher zu unterscheiden Von Hitzelberger stammt mit Sicherheit eine Vielzahl grosser und auch kleinerer Kruzifixe die sich zum Teil in Privatbesitz befinden Im Werkverzeichnis werden sie nicht einzeln aufgefuhrt Dies gilt auch fur mehrere lebensgrosse Darstellungen des Heilands an der Geisselsaule die ihm zugeschrieben werden z B in Pfronten Berg Bidingen Geisenried Pfronten Kappel Ketterschwang Ruckholz Seeg und Eisenberg Stockach Werkverzeichnis BearbeitenDas Verzeichnis ist notwendigerweise unvollstandig Archivalisch belegte Arbeiten sind gekennzeichnet arch um 1740 Pfronten Rofleuten Kapelle St Johannes Evangelist Maria und Johannes einer Kreuzgruppe vor 1741 Vils Tirol Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt 2 Hochaltarfiguren 1741 Pfronten Oesch Kapelle St Coloman Kalksteinfigur des Kirchenpatrons arch um 1748 Hohenfurch Pfarrkirche Maria Himmelfahrt 2 Hochaltarfiguren um 1750 Pfronten Halden Magnussaule um 1750 Fussen Franziskanerkloster Kreuzigungsgruppe um 1750 Pfronten Heitlern Filialkirche St Leonhard 2 Seitenaltare samt Altarplastik 1752 Fussen Kloster St Mang 2 rahmlen arch 1754 Heiterwang Tirol Pfarrkirche Maria Himmelfahrt Hochaltarfiguren 1756 Pfronten Ried an der Vils steinerne Betsaule auf Sockel 1757 Ketterschwang Pfarrkirche St Jakobus maior 4 Hochaltarfiguren arch 6 1758 Burggen Filialkirche St Anna Hl Paulus und Putten fur die Kanzel arch um 1760 Vils Tirol Kirche zur hl Anna Altarfiguren 1761 Sachsenried Pfarrkirche St Martin Figur des hl Ulrich zum bereits bestehenden Hochaltar das Gegenstuck Hl Afra von Joseph Stapf um 1762 Bernbeuren Auerberg Filialkirche St Georg Hochaltarplastik um 1765 Fussen Franziskanerklosterkirche St Stephan Hochaltarplastik 1770 Seeg Schwarzenbach Kapelle St Coloman Altar um 1775 Elbigenalp Tirol Pfarrkirche zum hl Nikolaus Seitenaltarplastik des hl UlrichLiteratur BearbeitenAnton H Konrad Annemarie und Adolf Schroppel Pfronten Schwabische Kunstdenkmale Heft 34 Weissenhorn 1986 Herbert Wittmann Die Stuckmarmorarbeiten Joseph Fischers in Jahrbuch des Historischen Vereins Alt Fussen Alt Fussen 1999 ISSN 0939 2467 S 247 270 Klaus Wankmiller Mit Messer und Schlegel Werke Pfrontener Bildhauer im Ausserfern Katalog zur Ausstellungsstrasse Schriften des Museumsvereins des Bezirkes Reutte Band XI Reutte 2017 ISBN 978 3 9503706 7 6 Einzelnachweise Bearbeiten Anno 1720 den 21 December Erschainet Vor den Sutz Christopff Bammer Bilthauer Mit einem Knaben den selben auff 5 Jahr ihme die bilthauer Kunst zu erlehrnen haist der Knab Magximilian Hutzelberger von Pfrundten auss Algey Erlegt in eine Ersame Radhbigx 17 kr 1 hl Anno 1725 den 3 Abril Erscheinet vor dem Vorgeher Sitz herr Christoph Bammer seinen Obgedachten Lehrjungen Nahmens Magximilian Hutzelberger bezeigt dass Er sich Ehrlich und redlich bey ihm verhalten hat ihm ein halbes Jahr nachgelasen also ist er hirmit Loss gesprochen Staatsarchiv Augsburg Briefprotokolle des Amtmannamtes Pfronten Augsburger Pflegamter 251 S 83 Annemarie Schroppel Begegnung mit der Pfrontner Kunst des 17 und 18 Jahrhunderts Fussen 1981 S 10 Pfarrarchiv Ketterschwang Kirchenrechnungen 1757 p 30 Stadtarchiv Fussen ehem Klosterarchiv St Mang AR 1752 63 Aufschreib Buech Juli 1752 Auf Bildhauer Arbeith Dem Maximilian Hezelberger Bildhauern in Pfrondten fur 4 Statuen Jede ad 5 Schuehe den Schuehe Zu 1 fl 30 kr accordirt auf den Chor Altar Lauth Lit O 30 fl Normdaten Person GND 1149954108 lobid OGND AKS VIAF 4517151535373802890001 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hitzelberger MaximilianKURZBESCHREIBUNG suddeutscher RokokobildhauerGEBURTSDATUM 20 Oktober 1704GEBURTSORT PfrontenSTERBEDATUM 3 August 1784STERBEORT Pfronten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maximilian Hitzelberger amp oldid 235519123